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IGW: Nimmt sich Herausforderungen des Klimawandels an
Im Gegensatz zum Vorjahr sind in Deutschland dieses Jahr bis zum Mai und in weiten Teilen noch bis zum Juni „normale“ oder wenigstens ausreichende Niederschläge zu verzeichnen gewesen. Trotzdem: Der Landwirtschaft sind wieder Trockenschäden entstanden. So auch den Weihnachtsbaumanbauern, wie im Juli beim Sommertreffen der IGW (Interessengemeinschaft der Jungweihnachtsbaumanbauer) im oberbayerischen Peiting deutlich wurde: Aus verschiedenen Landesteilen berichtete ein Teil der Mitglieder von Schäden bis hin zum Totalausfall der Frühjahrspflanzung. Was tun?
Vor vier Jahren startete in der IGW ein Pilotprojekt mit zielgenau auf die jeweiligen Erfordernisse abstimmten Untersaaten. Seit drei Jahren experimentieren einige Mitglieder mit dieser aus dem Weinbau bekannten Methode, der stellvertretende Vorsitzende Uwe Klug (Mittelsinn, Lkr. Main-Spessart) hat seinen bis dahin konventionell geführten 100 Hektar großen Betrieb sogar komplett darauf umgestellt. Für ein abschließendes Fazit werden noch einige Jahre Erfahrungen gesammelt werden müssen. Was sich bis jetzt abzeichnet: Die Effekte Bodenlockerung, Humusaufbau, Düngung und Unkrautbekämpfung scheinen die Untersaaten wie gewünscht in einem mehrjährigen Prozess leisten zu können. Im Verbund mit frisch gepflanzten Tännchen jedoch könnte in einer längeren Trockenphase die Konkurrenz von Klee und Co. im Kampf um Wasser zu stark sein.
Unter anderem darüber tauschten sich die IGW-Mitglieder in Peiting aus. Auch Gastgeber Peter Geiß, der Vorsitzende der IGW, verzeichnet in einigen seiner jüngsten Kulturen Trockenschänden, aber nicht in allen. Bei ihm sind die betroffenen Jungtannen nicht verloren, denn wegen verdorrter Seitentriebe geht ein Baum nicht ein, doch wird ein erhöhter Pflegeaufwand nötig. Ein Niederwalzen des Begleitwuchses oder das Mulchen der Baumscheiben können dazu beitragen, die Verdunstung der Bodenfeuchte zu vermindern. Andere Anbauer wollen, sofern noch nicht geschehen, zur Bewässerung (Tröpfchenbewässerung) übergehen.
Momentan ist nicht erklärlich, warum ein sechswöchiger Regenmangel in der einen Kultur Triebe verdorren lässt, in der daneben aber nicht. Der Boden kann – je nach Güte – bis zu 200 Liter Wasser je Kubikmeter aufnehmen und speichern. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds. Weitere Faktoren sind unter anderem die Festigkeit des Bodens und die Taubildung. Der IGW-Vorsitzende sagt dazu: „Die Natur lässt sich nicht leicht in die Karten schauen. Aber wir geben nicht auf."

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