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FNR: Paludikultur in Europa etablieren
Es zielt darauf, die Potenziale der Paludikultur für den Klima- und Umweltschutz sowie für Arbeitsplätze und Einkommen im ländlichen Raum sichtbar zu machen.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), koordiniert das Projekt mit sieben Partnern aus fünf europäischen Ländern. Gefördert wird Paludi4All von der Europäischen Kommission mit 4,8 Mio. Euro über das Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa.
Während der vierjährigen Projektlaufzeit sammelt das Paludi4All-Team verfügbare, relevante Daten und beleuchtet Aspekte und potenzielle Auswirkungen einer großräumigen Einführung der Paludikultur in Europa, sowohl volkswirtschaftlich als auch auf Betriebsebene. Dazu untersuchen die Forschenden bestehende und neue Wertschöpfungsketten auf Basis verschiedener Pflanzen und die Voraussetzungen für deren Markteinführung. Analysen aktueller Fördermechanismen und Rahmenbedingungen sollen potenzielle Hürden identifizieren und abbauen helfen. Ziel ist es, die Etablierung des Sektors zu unterstützen, ihn aber auch besser zu steuern und die verfügbaren Ressourcen effektiver und effizienter einzusetzen.
Einen besonderen Fokus legt das Paludi4All-Team auf Nachhaltigkeit. Dazu schätzt es die möglichen Auswirkungen von Paludikulturen auf Natur und Gesellschaft ab.
Zum Projektende soll eine umfassende Datenbank zur Verfügung stehen, ergänzt durch räumliche Karten der für Paludikultur geeigneten Flächen mit Potenzialen für Emissionsminderung und Biomasseerzeugung.
Die Datenerhebung findet an ausgewählten Wissensstandorten statt. Dies können bereits etablierte Paludikultur-Standorte mit Torfmoos-, Rohrkolben- oder Rohrglanzgrasanbau sein. Auch traditionelle Erntegebiete z. B. mit Schilf in nassen Mooren sind Gegenstand der Untersuchungen. Zudem stehen Regionen im Fokus, in denen Wissenschaftler und Praktiker innovative Produkte aus Paludikultur-Biomasse entwickeln, z. B. Baumaterialen, Papier und Verpackungen sowie Substrate für den Gartenbau.
An diesen Wissensstandorten plant das Paludi4All-Team mehrere Workshops mit internationaler Beteiligung, um sich mit den dortigen Interessengruppen auszutauschen und sich intensiv mit den gesellschaftlichen Transformationsfragen zu befassen. Zusätzlich ist die enge Zusammenarbeit insbesondere mit zwei weiteren EU-geförderten Verbundvorhaben PaluWise und PALUS DEMOS geplant, die Paludikulturen auf größerer Fläche etablieren.
Ein zentraler Bestandteil im Projekt ist der interdisziplinäre Co-Creation-Ansatz, um landwirtschaftliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte zu berücksichtigen und innovative Lösungen für die Skalierung der Paludikultur in Europa zu entwickeln.
Die Projektpartner
- Deutschland:
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
- Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum
- Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei
- Niederlande: Radboud-Universität Nijmegen
- Finnland: Natural Resources Institute (LUKE)
- Großbritannien: Scotland’s Rural College (SRUC)
- Polen: Institute of Technology and Life Sciences (ITP-PIB)
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