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OBI: Neuer Paludi-Karton ab sofort im Einsatz
Der innovative Karton besteht anteilig aus Rohrglanzgras aus wiedervernässten Moorflächen – ein Pilotprojekt im Kontext der Allianz der Pioniere der toMOORow-Initiative, das aktiven Klimaschutz, Biodiversitätsschutz und funktionale Verpackung vereint. Die Partner wollen durch den Einsatz von Paludi-Biomasse in Verpackungen langfristig Anreize zur Moorwiedervernässung setzen und so einen echten Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft leisten.
Erstmalig können Kund:innen in deutschen OBI Märkten ihre Pflanzen in Kartons transportieren, die aktiv zum Klimaschutz beitragen. Das Besondere: Die neue Transportverpackung besteht zu 10% aus Rohrglanzgras – einem nachwachsenden Rohstoff aus sogenannter Paludikultur, der auf nassen Moorflächen wächst. Moore speichern weltweit doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder zusammen – solange sie nass sind. Paludikultur schafft eine konkrete Alternative zur herkömmlichen Bewirtschaftung entwässerter Moorböden. Dort setzt das Pilotprojekt an.
Heide Schulte-Beckhausen, Head of Environmental, Social and Governance bei OBI, sagt: „Mit dem Paludi-Karton bringen wir ein Produkt in den Handel, das zeigt, wie Moor- und Klimaschutz ganz praktisch im Alltag gelingen können. Indem wir Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rohrglanzgras nutzen, machen wir einen Schritt in Richtung Zukunft.“
Allein in Deutschland verkauft OBI jährlich rund 46 Millionen Pflanzen. Viele davon gelangen über Kartonverpackungen aus Pappe zu den Kund:innen – genau hier setzt das neue Produkt an: Die Kartonage basiert künftig anteilig auf einem Rohstoff, der nicht nur funktional ist, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Wertschöpfung für den Moorschutz
Der neue Karton ist das Ergebnis eines Pilotprojekts, das zur Arbeit der Allianz der Pioniere der toMOORow-Initiative passt. Diese besteht aus engagierten Wirtschaftsunternehmen, die sich für Klima- und Biodiversitätsschutz einsetzen und Wertschöpfungsketten für Produkte aus Paludikultur etablieren wollen. Im konstruktiven Austausch miteinander und gemeinsam mit der Umweltstiftung Michael Otto, der Michael Succow Stiftung und dem Greifswald Moor Centrum sowie Landwirt:innen arbeiten sie an innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.
Der neue Paludi-Karton ist ein Paradebeispiel dafür, wie Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu nachhaltiger Innovation beitragen kann: Der Donaumoos-Zweckverband baut Rohrglanzgras auf wiedervernässten Moorflächen an. Fibers365 verarbeitet die Biomasse in einem chemiefreien Verfahren zu industriell nutzbaren Fasern. LEIPA bringt seine Expertise als Papierhersteller ein und integriert die Fasern in eine stabile Kartongrundmasse. LEOPOLD finalisiert den Karton durch Stanzen, Bedrucken und Falzen. Der fertige Karton kann dann in OBI Märkten von Endverbraucher:innen genutzt werden.
Das Rohrglanzgras für den Karton kommt aus dem größten Moorgebiet in Bayern, wo es auf Flächen des Donaumoos-Zweckverbands wächst. „Hier haben wir ein Paradebeispiel dafür, dass sich Moorbodenschutz, also Klimaschutz, sowie Wertschöpfung nicht ausschließen“, sagt Raphael Burkhardtsmayer, der beim Donaumoos-Zweckverband das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Produkte aus Moorfasern“ leitet, in dessen Zuge der Moorkarton entstanden ist. Mit der am Projekt beteiligten Firma LEIPA und deren Standort im bayerischen Schrobenhausen kam im Laufe der Versuche der Kontakt zur Allianz der Pioniere und damit auch zu OBI zustande.
Der an das Donaumoos angrenzende Papierhersteller LEIPA in Schrobenhausen konnte die für die gemeinsame Zielsetzung notwendige Produktinnovation entwickeln. Sie basiert auf der Kombination von Einjahrespflanzen und Altpapiersorten, um OBI eine neue direkt und indirekt wirkende klimaschonende Lösung anbieten zu können. Matthias Roth, Head of Sales Solid Board: „In der Produktion wurden sämtliche kartonspezifischen Parameter erreicht. Karton mit einem Anteil an Paludifasern wird unser Produktportfolio nicht nur erweitern, sondern auf ein ganz neues Level heben. Die Kombination von Altpapier und Moorfaser ist 200 % Nachhaltigkeit.“
Claudia Bühler, Vorständin Umweltstiftung Michael Otto, sagt: „Die Allianz der Pioniere verkörpert ein starkes Netzwerk von engagierten Unternehmen, die sich gemeinsam für die Wiedervernässung und die nachhaltige Nutzung von Mooren einsetzen. Durch unsere kollektiven Anstrengungen sowie den Austausch von Wissen für den Aufbau von neuen Wertschöpfungsketten mit Biomasse aus nassen Mooren, schaffen wir innovative Lösungen, die sowohl dem Klima- als auch dem Biodiversitätsschutz dienen. Dieses Netzwerk zeigt eindrucksvoll, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen können. Durch die Zusammenarbeit und unser gemeinsames Engagement können wir eine nachhaltige Zukunft gestalten.“
Ein Beitrag zur Trendumkehr
Moore sind die effektivsten natürlichen Kohlenstoffspeicher der Welt. Gleichzeitig sind in Deutschland laut Umweltbundesamt rund 95 Prozent der Moorflächen trockengelegt – verantwortlich für etwa sieben Prozent der landesweiten Treibhausgasemissionen. Paludikultur bietet insbesondere Landwirt:innen eine wirtschaftlich nutzbare Alternative.
„Wir sind überzeugt: Nur wenn wir ökonomisch sinnvolle Lösungen schaffen, wird Klimaschutz wirklich skalierbar. Mit dem Paludi-Karton wollen wir zeigen, dass es solche Lösungen geben kann – und dass sie auch im Handel funktionieren“, so Schulte-Beckhausen weiter.
Ab sofort im Markt
Der neue Paludi-Karton ist in Design und Funktion identisch mit bisherigen Transportverpackungen, besteht aber zu einem Teil aus nachhaltiger Paludi-Biomasse. Damit ist er ein erster, sichtbarer Schritt in Richtung Wertschöpfung auf nassen Mooren – und Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie von OBI unter dem Motto: Jeden Tag ein bisschen besser. (OBI)
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