DGG: Neue Leitbilder für Kleingärtner

"Wir müssen die Stadt nicht neu erfinden aber den Faktor „Raum“ neu denken", fordert der Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.

Dachgärten. Bild: Manfred Zimmer.

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In einem Interview mit dem Tagesspiegel verdeutlichte Prof. Dr. Klaus Neumann, Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft (DGG), wie die Bedürfnisse der Kleingartenbesitzer und der Wohnungssuchenden zusammengebracht werden können: „Berlin hat einen immensen Bedarf an Baumaßnahmen. Wir reden nicht bloß über viele tausende Wohnungen, sondern auch über Schwimmbäder, Fußballfelder und neue Kitaplätze. Stark umkämpft sind aus diesem Grund die Kleingartenbereiche und hier muss der Faktor „Raum“ neu gedacht werden“.

Das Leitbild der Berliner Baukammer, die Randbereiche der Kleingärten in Berlin zu bebauen, betrachtet Prof. Neumann als partikular richtig, aber dennoch nicht mehr als zukunftsorientiert im Sinne des Weißbuch Stadtgrüns: „Natürlich können nicht genutzte Kleingärten auch mal zugunsten von Baumaßnahmen verdichtet werden. Es sollten hierbei jedoch keine einseitigen Interessen dominieren, die nur die Zahl der gebauten Wohnungenberücksichtigen und den Umgang mit der Natur vernachlässigen“.

Die DGG fordert, dass es zur Regel werden muss, die Dächer und Fassaden von Neubauten artenreich und vielfältig zu begrünen. Optional kann zudem höher gebaut, bzw. alte Gebäude sollten aufgestockt und die multifunktionale Nutzung für Grün, Freizeit, Spiel und Sport mitgedacht werden. Grundsätzlich sind Gärten, Kleingartenanlagen und Parkanlagen, gemäß den Leitlinien der DGG, wichtige Orte für gesunde Ernährung, soziale Kontakte, Bewegung an der frischen Luft und Trittsteinbiotope zum Erhalt der Artenvielfalt. Der Wille für einen ganzheitlichen Ansatz zeigte sich in dem kürzlich zu Ende gegangenen Volksbegehren in Bayern zum Schutz und Erhalt der Insekten und lässt sich gut auch auf andere Bundesländer übertragen.

 

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