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DGG: Cornelia Jäger erhält Sonja Bernadotte-Preis
Das Umweltbildungsprojekt im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen erhält eine große Auszeichnung. Am 12. Oktober 2018 wurde der Leiterin Cornelia Jäger der Sonja Bernadotte-Preis für Wege zur Naturerziehung verliehen. Damit würdigt die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) mit ihrem Präsidenten Prof. Dr. Klaus Neumann und Bettina Gräfin Bernadotte das vorbildliche und überdurchschnittliche Engagement der Diplom-Biologin, die seit 2008 jährlich bis zu 6.000 Besucher, darunter vor allem Vorschul- und Grundschulkinder, im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen betreut. Der Sonja Bernadotte Preis wird in Anerkennung und Würdigung besonderer Verdienste und Leistungen für "Wege zur Naturerziehung" seit 1992 jährlich von der DGG auf Schloss Mainau verliehen.
Vor über 300 Jahren legte der lutherische Theologe August Hermann Francke (1663–1727) in den heutigen Franckeschen Stiftungen den ersten Schulgarten in Deutschland an. Er war fester Bestandteil des Realienunterrichts innerhalb der von ihm gegründeten Bildungseinrichtung mit Schulen für alle Kinder unabhängig ihrer Herkunft. Sein Konzept basierte auf Praxisnähe und Anschaulichkeit. Seit 2008 lässt Cornelia Jäger im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen diese Gartentradition wieder lebendig werden betont Laudator Prof. Dr. Lehnert. Im terrassierten Gartengelände inmitten des historischen Gebäudeensembles der Franckeschen Stiftungen setzt sie das vom Stiftungsgründer erfolgreich angewandte Konzept des naturkundlichen Unterrichts durch praktische Anschauung fort. Auf den drei Terrassen finden sich in Anbindung an die Geschichte der Franckeschen Stiftungen ein »Garten für alle« für die selbstgezogenen Pflanzen der Kinder, ein Bibelgarten, ein Apothekergarten, ein internationaler Garten und ein Biotop. Seit 2009 steht für den Winter- und Schlechtwetterunterricht ein Gewächshaus zur Verfügung. Die Barrierefreiheit im Garten ist durch Hochbeete gewährleistet.
Höhepunkt des Gartenjahres ist das Dattelpalmenfest für Kinder und Familien, mit dem die Gartensaison eröffnet wird. Symbolisch dafür wechselt die Dattelpalme ihren Platz aus dem Gewächshaus in den Bibelgarten. 5.000-6.000 Besuche zählt der Garten jährlich. Vor allem sind es Vor- und Grundschulkinder, die die umfangreichen Angebote zur Umweltbildung wahrnehmen. Sie beschäftigen sich mit dem Boden, ziehen selbst Pflanzen auf oder lernen Gewürz- und Heilkräuter kennen. Auch das Experimentieren mit Pflanzen, das Färben oder auch das spielerische Entdecken des Gartens mit allen Sinnen sind Teil des breit gefächerten umweltpädagogischen Angebots. Schwerpunkt der Arbeit des Pflanzgartens ist aber auch die Verstetigung der Schulgartentradition. Seit dem Jahr 2005 ist der Schulgartenunterricht an den Schulen Sachsen-Anhalts in den Sachunterricht der Grundschulen integriert. Mit regelmäßig stattfindenden Umweltprojekttagen, Hospitationsangeboten und Seminaren für Studierende des Fachbereichs III Erziehungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Fortbildungstagen für Lehrer aus Schulen in ganz Sachsen-Anhalt gibt Cornelia Jäger ihre Erfahrungen weiter. (DGG)
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