- Startseite
- "Garten aktuell": Erfolgreich torffrei G...
"Garten aktuell": Erfolgreich torffrei Gärtnern
Nicole Gleißner von der HSWT Weihenstephan-Triesdorf und Holger Braun von der HfWU Nürtingen-Geislingen hielten am 24.07.2025 im Rahmen der “Garten aktuell” Reihe am Treffpunkt Grün der Gartenschau Tal X 2025 in Freudenstadt und Baiersbronn einen Vortrag über “Erfolg reich torffrei Gärtnern - Tipps zur Torfreduktion im Hobbygarten”.
Intakte Moore sind relevante Klimaschützer. Torf wird aus Mooren gestochen und dadurch werden sie entwässert, wodurch Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre freigegeben wird. Durch den Torfbedarf im Gartenbau wird dadurch der Klimawandel vorangetrieben. Die Emissionen im Gartenbau durch den Torfabbau entsprechen etwa denen des innerdeutschen Flugverkehrs.
Deutschland ist der Hauptproduzent von abgepackten Substraten, in denen sich auch häufig Torf befindet. Da in Deutschland nur in 0,5% der Moore Torf abgebaut wird, kann der Torfbedarf nicht gedeckt werden. Der Rest wird aus dem Baltikum importiert. Bis 2026 soll der Hobby-Gartenbau in Deutschland aber torffrei werden, der Anteil an Torfersatzprodukten wird also immer größer. Im Jahr 2024 wurden in Blumenerden noch 33% Torf verwendet.
Im Freiland haben Pflanzen viel Platz in der Erde und können auf großer Fläche viel Wasser aufnehmen. Blumentöpfe sind für sie Extremstandorte, da sich Wasser, Luft und Nährstoffe auf engstem Raum befinden. Daher gibt es sehr hohe Ansprüche an das Substrat.
Torf ist aufgrund seiner physikalischen, biologischen und chemischen Anforderungen fast ein Alleskönner. Bei Torfersatzprodukten ist der pH-Wert, der Nährstoff-, Salz- und Stickstoffgeh alt sowie der Luft- und Wasserhaushalt anders als beim Torf. Daher muss das Düngeverhalten angepasst werden. Beispielsweise sollte von Anfang an mit einem stickstoffhaltigen Dünger gedüngt werden. Auch bei anhaltendem Regen sollte den Pflanzen Dünger zugeführt werden, damit sie genug Nährstoffe haben. Außerdem braucht torffreie Erde doppelt so viel Wasser als Erde mit Torf, da Torf das Wasser speichert.
Beim Kauf von Erde sollte auf die Bestandteile, den pH-Wert und den Nährstoffgehalt geachtet werden – das bestimmt die Qualität. Optimal ist ein mittlerer pH-Wert von 5,5 bis 6,5, ein niedriger Salzgehalt sowie ein hoher Stickstoff- und Kaliumgehalt. Jedoch gibt es nur wenig Produkte, die im Optimalbereich liegen und die Qualität der Erde nimmt mit einer langen Lagerung ab. Allgemein sollte Erde trocken und witterungsgeschützt gelagert werden.
Im Bereich von Pflanzenerden gibt es ein Gütesiegel namens RAL. Damit ausgezeichnete Produkte sind sich in Fachgeschäften erhältlich. Außerdem bedeutet ein hoher Preis nicht automatisch eine hohe Qualität, aber Qualität gibt es nicht günstig.
Kommentare (1)
Philip Testroet
am 08.09.2025Der Satz ist einfach nur falsch und übertrieben. Es gibt keine abschließende LCA Übersicht, über den Fußabdruck des Substrateinsatzes. Schaut man auf die reine verwendete Torfmenge sind die Emissionen maximal halb so groß wie derzeit angekommen und es gibt weitere Aspekte, die man berücksichtigen müsste.