Glyphosat: SPÖ will bei Rundem Tisch Verbot vorbereiten

SPÖ-Landwirtschaftssprecherin Cornelia Ecker kämpft seit Jahren gegen Glyphosat: "Die Zeichen der Zeit stehen klar auf ein totales Verbot".

Im November will die SPÖ das Glyphosat-Verbot beschließen. Bild: GABOT.

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„Wie erwartet hat sich nach dem Lobbying von Chemiekonzernen und der ÖVP-Landwirtschaftskammer die EU-Kommission mit kritischen Bemerkungen zu Wort gemeldet“, sagt heute der stv. Klubchef Jörg Leichtfried. Gleichzeitig wurde die Frist für Stellungnahmen bis Mitte November verlängert, was bedeutet, dass Österreich diesen Zeitraum noch einmal abwarten muss. Die SPÖ ist dafür, diese drei Monate zu nutzen, „um parteienübergreifend, bei einem Runden Tisch mit Regierung, Opposition und ExpertInnen ein Glyphosat-Verbot vorzubereiten“, sagt Leichtfried. „Denn eines ist klar: Das will die Mehrheit des Nationalrats und die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung“, betont auch die Umweltsprecherin der SPÖ, Julia Herr. Und SPÖ-Landwirtschaftssprecherin Conny Ecker sagt: „Österreich sollte in der EU Vorreiter sein für eine Landwirtschaft, die ohne dieses Umweltgift auskommt!“

Vor einem Jahr habe der Nationalrat mit Mehrheit ein Glyphosat-Verbot beschlossen – auch die Grünen sprechen sich immer gegen Glyphosat aus. Von diesen erwartet sich Leichtfried nun auch in der Regierung Unterstützung für den geforderten „Runden Tisch“: „Ich gehe davon aus, dass auch die Grünen gegenüber ihrem Koalitionspartner Druck machen werden, dass es zum Verbot kommt. Nutzen wir die drei Monate für Gespräche, dann können wir im November das Glyphosat-Verbot beschließen – für die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher und zum Wohle unserer Umwelt!“

SPÖ-Landwirtschaftssprecherin Cornelia Ecker kämpft seit Jahren gegen Glyphosat: „Die Zeichen der Zeit stehen klar auf ein totales Verbot. Das zeigt auch der 10 Mrd. Euro schwere Vergleich des deutschen Groß-Konzerns Bayer mit Klägern in den USA. Auch die Weltgesundheitsbehörde hat erklärt, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist. Es ist die Aufgabe der Politik, die Österreicherinnen und Österreicher vor den Auswirkungen dieses Gifts zu schützen.“

Auch Julia Herr spricht sich dafür aus, trotz der negativen EU-Stellungnahme das Verbot in Österreich zu beschließen. „Dann werden wir es eben auf ein Verfahren ankommen lassen müssen. Das geschieht ja nicht aus Jux und Tollerei, sondern es geht hier um eine Substanz, die im Verdacht steht krebserregend zu sein; und sie schädigt Umwelt und Ökosysteme nachhaltig.“ (up/ah) (OTS)

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