ekaflor: Optimiert Gütesiegel "nachhaltiger Florist"

Seit 2022 gibt es die Zertifizierung auch in Deutschland ekaflor stellt weitere Optimierungen des Gütesiegels "nachhaltiger Florist" auf der IPM vor.

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Menschengemachte Klimaveränderungen, starke Beanspruchung von Ressourcen, Umweltbelastungen und – verschmutzung sind gegenwärtig in aller Munde. Auch in der Grüne Branche ist Handeln gefragt – über die gesamte Wertschöpfungskette – denn die Menschen sind sensibilisiert, durch Nachrichten oder Werbung, die die Thematik digital oder in den Printmedien aufgreift. Neben dem für Natur und Umwelt unverzichtbaren Grundgedanken ist Nachhaltigkeit daher ein erfreulicher Megatrend, mit dem man den neuen Ansprüchen der Kundschaft folgen und sich vom Wettbewerb abheben kann. Kommunizieren kann man das im Floristikbereich seit 2022 in Deutschland mit einem werbewirksamen offiziellen Gütesiegel, wie es die SMK (Stichting Milieukeur) in den Niederlanden bereits seit längerer Zeit erfolgreich anbietet. Die Zertifizierung „nachhaltiger Florist“ für Deutschland ist eine
Gemeinschaftsaktion von SMK auf Initiative der ekaflor. ekaflor fördert die Zertifizierung und unterstützt die Fachgeschäfte in Deutschland auf ihrem Entwicklungsweg zum „nachhaltigen Florist“. Seit der ersten Zertifizierung eines deutschen Floristikfachgeschäfts, dem ekaflor- Mitglied Blumen Kuhn Floral Design in Nürnberg, wurden das Konzept anhand der gewonnenen Erkenntnisse weiter optimiert und an den deutschen Markt angepasst. Zum einen können nun nicht nur reine Floristikfachgeschäfte zertifiziert werden, auch Gärtnereien, deren Floristikabteilungen die Prüfung bestehen, können nun das Gütesiegel bekommen.

Zum anderen war es in der Anfangsphase für deutsche Floristikfachgeschäfte kaum möglich, die Stufe GOLD zu erreichen. Die ekaflor gab bei SMK den Anstoß dazu, dass die Nachhaltigkeitskriterien hinsichtlich regionaler und saisonaler Produktion zur Anerkennung nachgerüstet werden. Für das Gütesiegel „nachhaltiger Florist“ ist der ekaflor Einkaufs- und Marketingverbund für Gärtner und Floristen mit Sitz in Nürnberg in Abstimmung mit SMK der zentrale Ansprechpartner in Deutschland, und zwar für alle Interessenten, auch für Nichtmitglieder. Zusammen mit SMK stellt die ekaflor das Konzept und seine Updates auf der IPM in Essen in der Galeria GA Stand 22 vor.

Erste Zertifizierung eines Floristikfachgeschäfts außerhalb der Niederlande im Frühjahr 2022

Ein Floristikfachgeschäft aus den Reihen der ekaflor-Mitglieder stellte sich als Pilotbetrieb zur Verfügung und ist bereits zertifiziert. „Wir freuen uns, dass sich Blumen Kuhn Floraldesign in Nürnberg dazu bereit erklärte, denn so konnten wir Erfahrungswerte für die Erstinspektion und die Zertifizierung sammeln. Wir stellten während des Zertifizierungsverfahrens fest, dass das Konzept noch stark auf den niederländischen Markt ausgerichtet war. Die wichtigsten Angleichungen für eine bessere Etablierung auf dem deutschen Markt haben wir mittlerweile umgesetzt“, schildert ekaflor-Geschäftsführer Gerhard Twiling.

Floristische Nachhaltigkeit kommunizieren – mit ekaflor und SMK

„Schon seit langem beschäftigen wir uns damit, wie man auch im Bereich Floristik Nachhaltigkeit umsetzen und das entsprechend bewerben kann. „Bei unserer Suche nach einer Lösung für unsere Mitgliedsbetriebe, die weit über zertifizierte Schnittblumen und Pflanzen hinausgeht, stießen wir auf das niederländische Gütesiegel „Barometer Duurzame Bloemist“, auf Deutsch ‚nachhaltiger Florist‘. Hier darf sich das teilnehmende Floristikfachgeschäft als nachweisbar nachhaltig bezeichnen, wenn die festgelegten Anforderungen dieses gesicherten Gütesiegels umgesetzt werden“, berichtet Gerhard Twiling. „Wir freuen uns sehr, dass auf unsere Initiative hin das Konzept „Barometer Duurzame Bloemist“ seit 2022 für Deutschland als „nachhaltiger Florist“ übernommen wurde.

Bernadett Koch ist bei ekaflor für alles rund um das neue Konzept verantwortlich, sie erklärt: „Bei der Übersetzung der Informationsunterlagen sowie der deutschen Informations-Website www.nachhaltigerflorist.de haben wir mit SMK eng zusammengearbeitet. Außerdem waren Anpassungen des Systems an den deutschen Markt mit SMK abzustimmen. Es gibt zum Beispiel zwischen dem niederländischen und dem deutschen Markt Unterschiede bei den verfügbaren Artikeln oder bei den verbreiteten Umweltzertifikaten. Die meisten Anforderungen wurden bereits bei der Pilotzertifizierung umgesetzt. Ab 2023 fließen auch komplexere Punkte, wie z .B. der saisonale Anbau ohne zusätzlichen Energieaufwand, in die Zertifizierung mit ein.

Die Updates für das deutsche Gütesiegel „nachhaltiger Florist“

„Insbesondere, was den Kaufanteil an nachhaltig produzierten Schnittblumen und Topfpflanzen anbelangt, waren unserer Einschätzung nach einige Modifizierungen für den deutschen Markt dringend nötig, da es hierzulande sonst kaum möglich gewesen wäre, GOLD zu erreichen, die höchste Stufe des Gütesiegels“, informiert Bernadett Koch. „Elementares Prüfkriterium hierfür ist ein Kaufanteil an nachhaltig produzierten Schnittblumen und Topfpflanzen von mindestens 50%. Da aber in Deutschland Floristikfachgeschäfte ihren Bedarf vielfach saisonal bei Händlern aus dem Umkreis einkaufen, ergab sich ein Problem, denn saisonale Ware aus der Region bzw. aus Deutschland bekam nach den niederländischen Richtlinien zur Prüfung keine Anerkennung als nachhaltige Ware. Ware, die zwar nachhaltig zertifiziert ist, aber aus Übersee importiert wird, wurde hingegen anerkannt. Das war für uns in dieser Form nicht vollständig nachvollziehbar, denn saisonale und regionale Ware wird oft ohne großen Energieaufwand, z. B. für Heizung oder Lieferwege, produziert Die ekaflor hat daher initiiert und mit SMK vereinbart, dass ab sofort auch saisonale Ware zumindest mit dem Faktor 0,5 bei nachhaltiger Florist angerechnet wird.“ Außerdem erstellte SMK in Zusammenarbeit mit einem niederländischen Berater eine vorläufige Liste mit anerkannten Kulturen. Jeder Kultur sind hier die Verkaufsmonate zugeordnet, in denen man von einer Produktion ohne zusätzlichen Energieaufwand ausgehen kann – beispielsweise Produktion im Freiland oder in Gewächshäusern ohne Heizung. Diese Liste wird derzeit um weitere Kulturen erweitert.

„Wir freuen uns, dass es Floristikbetriebe und Gärtnereien mit Floristikabteilungen in Deutschland mit dieser neuen Regelung möglich ist, die Voraussetzungen beim Kaufanteil anerkannt nachhaltig produzierter Schnittblumen und Topfpflanzen zu erfüllen. Für GOLD sind das mindestens 50%, für SILBER mindestens 30% und für BRONZE mindestens 15%. ( ekaflor )

ekaflor auf der IPM ESSEN 2023:GA Stand 22

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