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Coronavirus: Auswirkungen auf allen Ebenen
In Deutschland sind derzeit über 30 Menschen mit dem Coronavirus infiziert und es wurde jetzt auch ein erster Fall in den Niederlanden bekannt. Die neuartige Infektionskrankheit wirkt sich nicht nur auf große Veranstaltungen aus - alle Lieferketten sind betroffen.
Die Absage der Myplant & Garden, die von Mittwoch bis heute in Mailand stattfinden sollte, machte die Auswirkungen für die Grüne Branche mehr als deutlich. Auch die Absage der Eisenwarenmesse in Köln, die am Sonntag beginnen sollte, ist folgerichtig und wird der aktuellen Situation gerecht. An sich zeigte sich der BHB - Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. im Verbund mit seinen Handelsmitgliedern durchaus zuversichtlich für die grundsätzliche Entwicklung der Branche, allerdings seien Umsätze ohne Ware recht schwierig zu realisieren. Soll heißen: Welche Effekte Corona auf die Lieferketten haben wird, sei heute nicht absehbar.
Das Coronavirus belastet die gesamte Wirtschaft. Der Deutsche Aktienindex rutschte am Freitagvormittag in Frankfurt am Main unter die Marke von 12.000 Punkten und weitete seine Verluste seit Beginn der Woche auf insgesamt rund 12% aus. Lebensmittelhändler berichten von ersten "Hamsterkäufen", doch in Deutschland gibt es keine besondere Bedrohungslage. Allerdings muss mit einem Import von weiteren Fällen nach Deutschland gerechnet werden. Eine Entscheidung für Kontrollen oder Schließungen an den Binnengrenzen könnten nur die EU-Staaten selbst treffen, bekräftigten Vertreter der EU-Kommission gestern in Brüssel. Allerdings halten Fachleute Grenzschließungen derzeit nicht für ein effektives Mittel, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Bisher hat auch kein EU-Staat ein entsprechendes Ansinnen signalisiert.
Durch den Handel von Lebensmittel wird dasVirus nicht übertragen. Bundesministerin Julia Klöckner betont: „Nach derzeitigem Wissensstand ist unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie Lebensmittel die Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten. Hauptgrund dafür ist die relativ geringe Umweltstabilität der Viren.“
Aktuell schwer getroffen vom Coronavirus ist Norditalien. "Blumen haben im Moment keine Priorität," heißt es bei Flora Toscana, einer großen Genossenschaft im italienischen Gartenbausektor. " Jetzt, wo sich das Coronavirus im Land verbreitet, wissen wir nicht, wie hoch die Verkäufe in diesem Jahr sein werden", sagt Luca Quilici, Export Sales Manager bei Flora Toscana. Die Exporteure von Blumen und Pflanzen müssen feststellen, dass Aufträge verschoben werden und keine neuen Aufträge eingehen. Wenn sich die Situation in Italien nicht innerhalb von zehn Tagen stabilisiere, sei die Frühlingssaison zu Ende, bevor sie begonnen habe, heißt es.
Deutsche Gärtner haben die Möglichkeit, sich zu versichern: Bereits seit über 15 Jahren bietet die Gartenbau-Versicherung (GV) ihren Mitgliedern einen Versicherungsschutz für Ertragsverluste infolge von Seuchen-Sperrgebieten an. Dieses gelte generell bei „Verkehrsbeschränkungen aufgrund behördlich angeordneten Seuchen-Sperrgebieten“, so auch beim Coronavirus. Über 500 Mitglieder hätten den Angaben der Versicherung zufolge den entsprechenden Versicherungsschutz bereits in ihre Policen eingeschlossen.
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