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BUGA Mannheim 2023: 12. Blumenhallenschau
Ikebana und Bonsai, die beide ihren Ursprung im asiatischen Raum haben, stehen bei der 12. Hallenschau auf der BUGA Mannheim 2023 im Mittelpunkt. Beiden Kunstformen geht es sowohl um ästhetische als auch philosophische Grundsätze und um das Zusammenleben von Mensch und Natur. Doch während Ikebana, die japanische Kunst des Blumensteckens die Schönheit des Moments festhält und von der Vergänglichkeit erzählt, geht es bei Bonsai um die Geduld, um mit bestimmten Techniken Sträucher und Bäume (Sai = Pflanze) in einer entsprechenden Schale (Bon = Schale) zu gestalten. Eine Gartenkunst, die ursprünglich aus China stammt, jedoch von den Japanern zu dem weiterentwickelt wurde, was wir heute unter Bonsai kennen.
Das und weitere interessante Aspekte rund um die beiden asiatischen Künste ist bis 6. August in der Blumenhalle Gartenbau auf dem Spinelli-Gelände zu erfahren. Denn die vom Bonsai Club Deutschland und dem Ikebana Bundesverband unter dem Motto „Himmel, Erde, Mensch“ gemeinsam gestaltete Schau wird von Vorführungen, Gästeführungen und Schnupperkursen begleitet. Nicht die einzige Besonderheit dieser Hallenschau, mit der die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) Neuland betreten hat. „Danke für das Wagnis, das Sie gemeinsam mit uns eingegangen sind“, sagte DBG-Ausstellungsbevollmächtigte Lydia Frotscher bei der Ausstellungseröffnung dann auch an die Verantwortlichen gewandt. „Für uns war es logisch, aber für Sie treffen unterschiedliche Philosophien und Gestaltungsrichtlinien aufeinander“, so Frotscher. Kompromisse waren also gefragt und wurden auch gefunden. Über 100 Personen – so viele wie zuvor noch bei keiner Hallenschau – waren mit dem Aufbau beschäftigt. „Es wurde diskutiert, gefachsimpelt, geändert. Mit Leidenschaft ebenso wie mit Disziplin, damit das Ergebnis so perfekt wie möglich wird“, beschrieb Frotscher ihre im Vorfeld entstandenen Eindrücke.
Das Miteinander von vollendeter Blumenkunst und altehrwürdigen Bonsais ist den Ausstellungsmachern Jürgen Carocci vom Bonsai Club Deutschland e.V. und Iwa Antonow vom Ikebana Bundesverband e.V. dabei so gut geglückt, dass beide dafür mit der Großen Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft ausgezeichnet wurden. Die Expertenjury würdigte damit die gelungene Darstellung des räumlichen Aufbaus, sowohl in der Erfassung der Höhe als auch in der Abgrenzung der Bereiche Ikebana und Bonsai. „Wir sehen hier ein Kunstwerk nach dem anderen. Jedes hätte sein eigenes Kabinett verdient“, ließ Rüdiger Eckhardt, der bei der DBG die Projektabteilung Gärtnerische Ausstellungen BUGA/IGA leitet, bei der Vergabe der Medaillen und Urkunden seiner Bewunderung freien Lauf. Ausstellungsgestalter Jürgen Carocci konnte als Einzelaussteller für den Bonsai Arbeitskreis Heidelberg eine weitere Große Goldmedaille entgegennehmen. Damit hob die DBG „die sehr anschauliche und lehrreiche Darstellung der Information ‚Vom Samen zum Solitär‘ mit tollen Pflanzbeispielen“, hervor. Achim Hochstein und Hubert Helwig von Bonsai Lorsch erhielten eine weitere Große Goldmedaille für „beeindruckende Bonsais in ihrer Form, Bewegung und Qualität“. Mit Goldmedaille Nummer vier kann sich die Ausstellergemeinschaft vom Bonsai Zentrum Heidelberg für „Bonsaiunikate in hervorragender Qualität und mit besonderem Habitus“ schmücken.
Welchen hohen Stellenwert die gemeinsame Hallenschau hat, zeigte sich auch in der Anwesenheit von Beate Zieroth, Präsidentin des Ikebana-Bundesverband, sowie Elmar Heil, Präsident des Bonsai Club Deutschland. Beide freuten sich nicht nur über das gemeinsame Projekt, sondern auch darüber, zur Eröffnung auch die stellvertretende japanische Generalkonsulin Keiko Toda sowie mit Dr. Melanie Seidenglanz auch Vertreterin des Mannheimer Gemeinderats für ein Grußwort willkommen heißen zu können. „Gemeinsam sind wir stark“, formulierte es Heil. Zieroth erklärte, dass man sich freue, die Ausstellung auf Augenhöhe mit dem Bonsai Club Deutschland habe gestalten zu können. Dann konnten die vielen Interessierten in Augenschein nehmen, was vorab mehrfach beschrieben worden war: Einen Aufbau nicht streng nach den jeweiligen Gestaltungsrichtlinien, sondern locker und ansprechend fürs Auge. Werden die Bonsai sonst auf langen Tischen in Reih und Glied nebeneinandergestellt, hat man sich hier auf eine neue Art der Präsentation der 70 Einzelpflanzen eingelassen, um den Besuchern das Thema Bonsai in einer etwas anderen Art näherzubringen. Gleichzeitig will man mit der Gemeinschaftsausstellung die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Bonsai und Ikebana aufzeigen.
Neben dem Bonsai Arbeitskreis Heidelberg beteiligen sich auch Aussteller der Arbeitskreise Karlsruhe, Lorsch-Einhausen, Mannheim, Münster Dieburg, Ortenau, das Bonsai Museum Heidelberg e. V., das Bonsai Zentrum Heidelberg sowie verschiedene Bonsai-Händler an der Hallenschau. Mit von der Partie ist zudem Hosta Garten Teltow, der ebenfalls mit einer Großen Goldmedaille der DBG ausgezeichnet wurde für „ein beeindruckendes Sortiment in hervorragender Qualität sowie interessanten Sorten und Größen“. In der Summe bringt es die Ausstellung „Himmel, Erde, Mensch“ damit auf stattliche fünf Große Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft sowie 64 Gold-, 18 Silber-, 6 Bronzemedaillen.
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