Agrobusiness Niederrhein: Stephan Lankes tritt bei

Biobetrieb aus Überzeugung - Stephan Lankes bringt sich mit diesem Betrieb jetzt ins Netzwerk Agrobusiness Niederrhein ein.

Dr. Anke Schirocki (Agrobusiness Niederrhein) und Stephan Lankes inspizieren die Kürbispflanzen im Biobetrieb von Stephan Lankes in Brüggen. Bild: Agrobusiness Niederrhein.

Anzeige

Seit 2022 bewirtschaftet Stephan Lankes seine Flächen nach der biologischen Bewirtschaftungsweise. Von dieser Produktionsrichtung ist der studierte Gartenbauer überzeugt. „Ich habe schon während meiner Ausbildung in zwei Bio-Betrieben gearbeitet und möchte damit einen Beitrag zu einer ökologischeren Zukunft leisten“, erzählt er Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung von Agrobusiness Niederrhein, bei ihrem Besuch in seinem Betrieb. Stephan Lankes ist jetzt Mitglied im Netzwerk Agrobusiness Niederrhein, in dem er sich mit seinem Wissen einbringen und viele Informationen und Kontakte für seinen Anbau mitnehmen möchte.

Ein Biobetrieb unterliegt den Naturland-Richtlinien. Um überhaupt auf den Flächen Pflanzen heranzuziehen, die dann auch als Bio vermarktet werden dürfen, müssen die Flächen zwei Jahre lang biologisch bewirtschaftet werden. Die Ernte darf während dieser Umstellungsphase nicht als Bio-Ware verkauft werden. Da es nicht so viele biologisch bewirtschaftete Flächen in der Umgebung von Lankes Betrieb gibt, bedeutet das auch, dass der Anbau verschiedener Kulturen notwendig ist, um durch den Kulturwechsel die Bodengesundheit langfristig sicherzustellen. „Um einen ausreichenden Kulturwechsel auf meinen Flächen zu ermöglichen, baue ich selbst verschiedene Kulturen an. “, sagt er. Auf seinen Flächen wachsen Zucchini, Kürbis, Rhabarber, Porree, Weiß- und Rotkohl, Kleegras, Getreide sowie Kartoffeln.

Die Unkrautbekämpfung wird weitestgehend mit maschinellen Hackmaschinen durchgeführt. „Die Maschinen erledigen schon viel. Trotzdem kommt man häufig nicht daran vorbei Unkraut händisch zu entfernen. Da im Bio-Anbau unter anderem auf mineralische Düngemittel verzichtet wird, fallen die Erntemengen oft etwas geringer aus. Dies begründet auch den häufig höheren Preis von Bio-Produkten.“, erklärt Stephan Lankes.
Die Ernte und die Verpackung müssen getrennt von den konventionellen Produkten ablaufen. Dabei können dieselben Maschinen verwendet werden, aber dazwischen muss ein gründlicher Reinigungsprozess erfolgen, der auch dokumentiert wird. Kaufen kann man das Gemüse von Lankes in den Supermärkten der Region. Damit ist ein kurzer Weg vom Feld bis zum Verbraucher gewährleistet.

„Das Frühjahr und der Sommer 2024, das wissen wir alle, sind ziemlich verregnet. Welche Auswirkungen hat das auf ihre Bio-Produktion?“, fragt Dr. Anke Schirocki.
„Wir sparen uns zwar die Zeit, unsere Bewässerungsanlagen anzuschalten und Wasser sparen wir natürlich auch, aber es fehlt dagegen die Planungssicherheit. Wann können wir aufs Feld, wann kann gepflanzt, wann geerntet werden. All das ist schwierig vorauszuplanen, denn wenn es zu nass ist, kommen wir nicht mit unseren Geräten auf die Fläche“, erklärt Stephan Lankes.

Neben seinem Biobetrieb kultiviert er Salat in Rinnen im Gewächshaus. Mehrere verschiedene Salatsorten sind zusammen in einem kleinen Substratblock von ca. 5 x 5 cm. Die Salate stehen in einem Loch in einer Rinne, diese wird immer wieder mit Wasser geflutet. Das nennt man Flachwasserkultur. „Bio ist das nicht“, sagt Lankes, „denn für die Auszeichnung Bio müssen die Pflanzen im gewachsenen Boden stehen. Was die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln betrifft, könnte diese Kulturform mit der Bioproduktion mithalten“, erklärt er. Die Kultur dauert drei bis vier Wochen von der Pflanzung bis zur Ernte. Bis Dezember möchte er ernten, Heizkosten verursacht der Salat bis dahin nicht viel. In den Wintermonaten ist es dann zu kalt und dunkel, so dass Lankes erst wieder im Frühjahr mit der Pflanzung in die Rinnen beginnt. Diese Kulturführung ist für ihn bisher noch neu und die produzierten Mengen sind noch relativ klein. "ich möchte damit jetzt erst einmal Erfahrungen sammeln und dann schauen wie es sich im Anbau und der Vermarktung entwickelt“, sagt Stephan Lankes.

Dr. Anke Schirocki ist beeindruckt, von dem Enthusiasmus und der Bereitschaft sich auf neue, unbekannte Wege einzulassen. „Es ist klasse, dass wir solche junge Unternehmer in unserer Region haben“, sagt sie, „das zeigt, dass der Gartenbau und die Landwirtschaft am Niederrhein eine Zukunft haben“.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.