Vereinigte Hagel: Hohe Ertragsverluste

Die Vereinigte Hagel erreichten bislang zahlreiche Meldungen von Dürreschäden aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg über eine Gesamtfläche von mehr als 25.000 ha mit einer Versicherungssumme von rund 50 Mio. Euro.

Grünland in Luxemburg zeigt sich vielerorts steppenähnlich. Bild: Vereinigte Hagel.

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Die über mehrere Monate anhaltende Trockenheit im aktuellen Jahr 2022 lässt die Ertragserwartungen für Mais- und Grünlandproduzenten zunehmend schrumpfen und bedeutet insbesondere für die Futtermittelbetriebe eine enorme Belastung. Unter den besonders betroffenen Ländern sind die benachbarten Beneluxstaaten, für die versicherte Dürreschäden von mehr als 10. Mio. Euro zu erwarten sind.

Ein im westlichen und südlichen Europa besonders stark ausgeprägtes Niederschlagsdefizit kennzeichnet die aktuelle Anbausaison. Dies belegen auch die Daten unseres Wetterservice meteosol®. Mit Ausnahme des vergangenen regenreichen Jahres 2021, setzt sich die Reihe der Dürrejahre seit 2018 somit zum vierten Mal fort. Das Fehlen ausreichender Regenmengen führt zu einem erheblichen Trockenstress der Pflanzen, dessen Folgen mit der bereits vorgezogenen Silomaisernte nunmehr unübersehbar sind.

Die Vereinigte Hagel erreichten bislang zahlreiche Meldungen von Dürreschäden aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg über eine Gesamtfläche von mehr als 25.000 ha mit einer Versicherungssumme von rund 50 Mio. Euro. Das vorläufige Schadenvolumen für die versicherten Betriebe beläuft sich voraussichtlich auf mind. 10 Mio. Euro. Unter den versicherten Kulturgruppen verzeichnen Mais und Grünland die größten Schäden durch die anhaltende Trockenheit. Auch andere Herbstkulturen sind betroffen, wie z.B. Kartoffeln und Zuckerrüben.

Die Kolbenbildung der Maispflanzen wird durch die trockenen Bedingungen stark beeinträchtigt. Verkümmert gebildete Kolben weisen ein deutlich verringertes Korngewicht und einen entsprechend dezimierten Futterwert auf. Ähnlich schlechte Ertragsaussichten bestehen für die Grünlandbetriebe, deren Flächen durch die hohen Temperaturen und geringen Niederschläge vielerorts wie verbrannt wirken und erhebliche Einbußen im Grünland-Schnitt verursachen. Der anhaltenden Trockenheit folgt in vielen Fällen ein Wachstumsstopp der Vegetation, den auch vereinzelte heftige Regenschauer nicht mehr auszugleichen vermögen, da die gefallenen Niederschläge nicht tief genug in die ausgetrockneten Böden eindringen.

Während die Futterreserven der Betriebe zunehmend schwinden, wächst die Sorge vor der kommenden Wintersaison. Zukäufe für die Stallsaison in der Milch- und Fleischproduktion werden auch im Winter 2022/23 unvermeidbar sein. Finanzielle Abhilfe in diesen schwierigen Zeiten schaffen die staatlich geförderten Mehrgefahrenversicherungen in den Beneluxstaaten, die den dortigen Landwirten eine finanzierbare Absicherung ihrer betrieblichen Liquidität gegen Dürreschäden gewähren.

Als Versicherer auf Gegenseitigkeit steht die VEREINIGTE HAGEL den Betrieben zur Seite und bietet mit ihren Produktlinien Secufarm® und FarmIndex auf die landwirtschaftlichen Bedürfnisse zugeschnittene Versicherungslösungen an.

Von einer Förderung der Versicherungsprämien profitieren jedoch nicht alle versicherten Mitglieder gleichermaßen. In Deutschland gibt es - im Gegensatz zu den benachbarten Beneluxstaaten - keine staatliche Unterstützung zur Finanzierung der Mehrgefahrenversicherung (MGV). Hierdurch entsteht ein signifikanter Wettbewerbsnachteil für die hiesigen Betriebe, welcher in von Trockenheit und Futtermittelknappheit geprägten Jahren besonders deutlich zu Tage tritt. „Als Partner der Landwirte appellieren wir daher an die politischen Entscheidungsträger, für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ein staatlich finanziertes MGV-Förderkonzept zur Unterstützung einer nachhaltig zukunftsfähigen Agrarwirtschaft im Rahmen der neuen Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) endlich auf den Weg zu bringen“, bekräftigt VH-Vorstandsmitglied Thomas Gehrke. (VH)

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