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VEREINIGTE HAGEL: Rückblick auf das Schadenjahr 2023
Vorstandsvorsitzender Dr. Rainer Langner konnte berichten, dass die Gesellschaft bei allen relevanten Kennzahlen weitergewachsen ist. Im Jahr 2022 waren mehr als 6,2 Mio. Hektar mit einer Versicherungssumme von 14,2 Mrd. Euro in Deckung genommen. Der Beitrag stieg auf 313 Mio. Euro. Trotz regional heftiger Schäden konnte das Jahr mit einer moderaten Schadenquote abgeschlossen werden. Die Schwankungsrückstellung kann so für aufgrund der Klimaentwicklung zu erwartende schwere Schadenjahre gestärkt werden.
Trockenheit und Frost
Das Jahr 2022 war wieder ein Jahr der außergewöhnlichen Wetterextreme. In Erinnerung bleibt vor allem die Trockenheit, die mit wenigen Ausnahmen das ganze Bundesgebiet betraf. Neben Deutschland waren vor allem die Benelux-Staaten betroffen. Die VEREINIGTE HAGEL erreichten von dort – wo die Dürreversicherung bereits etabliert ist – zahlreiche Meldungen über eine Gesamtfläche von mehr als 25.000 ha mit einer Versicherungssumme von rund 50 Mio. Euro. Unter den versicherten Kulturgruppen verzeichneten Mais und Grünland die größten Schäden, aber auch andere Sommerkulturen waren betroffen, wie z.B. Kartoffeln und Zuckerrüben. Im Frühjahr waren jedoch zunächst wie in den Vorjahren Frostschäden bei Wein- und Obstkulturen zu verzeichnen. Besonders der Süden Deutschlands war betroffen. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die in einigen Bundesländern aufgelegten Förderprogramme der Frostversicherung mehr als berechtig sind. Für Auskünfte zu den Programmen stehen die jeweiligen Bezirksdirektionen gerne zur Verfügung.
Hagel, Sturm und Starkregen
Erste schwere Schäden durch Hagel wurden Ende Mai verzeichnet. Sturmtief „Emmelinde“ wütete vor allem in einem Streifen von der Köln-Aachener Bucht über Koblenz und Neuwied, in der Pfalz bis nach Mannheim. Rund 5.000 einzelne Feldstücke wurden die Sachverständigen der VEREINIGTEN HAGEL begutachtet. Die Stadt Paderborn sorgte mit Meldung eines Tornados für Aufsehen. Leider kamen hier auch Menschen zu Schaden. Ende Juni folgte auf die Rekordhitze durch Hoch „Efim“ mit beinahe 40 Grad Celsius ein Sturmtief und brachte neben der Abkühlung Sturm, Starkregen und vor allem Hagel mit sich. Von Frankreich kommend überquerte dann „Ophelia“ die gesamte Republik und richtete vor allem in der Südhälfte schwere Schäden an. Auf einem 300 km langen Strich von Günzburg bis nach Bad Füssing sorgte sie teils für Totalschäden in Mais, Getreide und Rüben. Aber auch die Hallertau war – vor allem in den Gemeinden Au i. d. H. und Wolnzach – wieder einmal betroffen. Während der Ernte bildeten sich dann regional Gewitterzellen und zerstörten etliche Schläge mit druschreifen Raps- und Erbsenbeständen. Aber auch Getreide- und Maisbestände waren betroffen. Gerade während der Ernte sind die Pflanzen besonders anfällig und Schäden bis hin zum Totalverlust sind keine Seltenheit. War es in weiten Teilen Europas viel zu trocken, hatten die Landwirte im Baltikum es dagegen mit erheblichen Regenmengen und Sturm zu tun. Lagerbildung, erschwerte Ernteverhältnisse und dadurch resultierende Ertragsverluste waren zu beklagen.
Dank an die Sachverständigen
Etwa 82.000 einzelne Feldstücke mit einer Gesamtfläche von 386.000 Hektar haben unsere Sachverständigen in diesem Jahr europaweit begutachtet, einen Teil davon wieder während oder kurz vor der Ernte. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Mugele betonte, dass ihnen ein besonderer Dank gelte, seien sie doch über die eigentliche Schadenregulierung hinaus ein wichtiges Bindeglied zwischen den Mitgliedern und ihrer Versicherung.
Förderung der Mehrgefahrenversicherung
Nachdem einige Bundesländer in den letzten Jahren bereits eine Förderung der Frostversicherung für Wein oder Obst bereitgestellt hatten, hat Bayern für 2023 eine umfassende Förderung der Mehrgefahrenversicherung auch für Ackerbaukulturen etabliert. Bayern reagiert damit als erstes Bundesland auf die Extremwetterereignisse, die Jahr für Jahr erhebliche Ertragsausfälle verursachen und zunehmend die Existenzen landwirtschaftlicher Betriebe gefährden. Für 2023 konnten EU-Mittel zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung genutzt werden. Auch Nordrhein-Westfalen und Thüringen haben beschlossen, ab diesem Jahr die Förderung der Mehrgefahrenversicherung umzusetzen.
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