SOV: Schweizer Apfelsaft die nachhaltige Wahl

Die neue Lebensmittelpyramide des Bundes fördert eine ausgewogene Ernährung und berücksichtigt ökologische sowie soziale Aspekte. Im Zentrum stehen lokale und saisonale Produkte, die nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch die Umwelt schützen.

Ca. 85.000 Tonnen Mostäpfel in Mostereien zu Apfelsaft verarbeitet. Bild: beusch photography.

Anzeige

Trotzdem verschwindet Schweizer Apfelsaft visuell aus der Lebensmittelpyramide und wird mit Süßgetränken und anderen Fruchtsäften gleichgesetzt. Eine aktuelle Berechnung des Schweizer Obstverbands in Zusammenarbeit mit ClimatePartner zeigt auf, dass Apfelsaft eine deutlich geringere CO₂-Bilanz aufweist als Orangensaft.

Aktuell werden 85.000 Tonnen Mostäpfel in den schweizer Mostereien zu Apfelsaft verarbeitet. Eigentlich eine der schönsten Zeiten für die Mostbetriebe. Wäre da nicht die neu publizierte Lebensmittelpyramide, auf der Apfelsaft nicht mehr abgebildet ist. Und das, obwohl die neue Darstellung auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Während Apfelsaft in der Schweiz produziert wird, stammt der Großteil des hier konsumierten Orangensafts aus Brasilien. Die detaillierte CO₂-Berechnung zeigt, dass die Produktion und der Konsum von 500 ml Apfelsaft etwa 0,25 kg CO₂ verursachen, wohingegen dieselbe Menge Orangensaft auf 0,44 kg CO₂ kommt. Der CO₂-Fussabdruck von Orangensaft ist somit fast doppelt so hoch wie der von Apfelsaft.

Kurze Transportwege maßgebend

Ein wesentlicher Grund für diesen Unterschied liegt in den langen Transportwegen der Orangen. Apfelsaft wird lokal produziert und profitiert von kurzen Transportstrecken sowie einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien im Schweizer Strommix. Demgegenüber muss Orangensaftkonzentrat für die Saftproduktion häufig aus Brasilien importiert werden, was nicht nur lange Transportwege über Ozeane hinweg erforderlich macht, sondern auch eine energieintensive Kühlung einschließt. Darüber hinaus erfordert die Verarbeitung von Orangensaft zusätzliche Energie für die Rekonstitution und Abfüllung in der Schweiz, was die Emissionen weiter in die Höhe treibt.

Heimische Produkte zur Reduktion des persönlichen CO₂-Fussabdrucks

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, lokale Produkte zu bevorzugen, um die Klimabelastung zu reduzieren. Die Förderung regionaler Produkte und die Vermeidung unnötig langer Transportwege sind essenzielle Maßnahmen, um die Umweltbelastung nachhaltig zu senken. (SOV)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.