Schweiz: Durchschnittliche Ernte Mostobst erwartet

Der Schweizer Obstverband gibt bekannt, dass die geschätzte Mostobsternte in diesem Jahr eher durchschnittlich ausfällt.

Der Schweizer Obstverband schätzt die Mostobsternte auf knapp 80.000 Tonnen. Bild: GABOT.

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Der Schweizer Obstverband (SOV) schätzt die Mostobsternte auf knapp 80.000 Tonnen. Damit fällt die Ernte durchschnittlich aus. Die Richtpreise für die Mostobstkampagne 2020 bleiben unverändert, der Rückbehalt startet aber hoch. Grund hierfür sind die hohen Lagerbestände von Apfel- und Birnensaftkonzentraten.

Der SOV hat im Juli die Mostobsternte 2020 durch kantonale Meldestellen erhoben. Die gewerblichen Mostereien erwarten in diesem Jahr 71.493 Tonnen Mostäpfel (davon sind 3.095 Tonnen Bio, 68.398 Tonnen Suisse Garantie). Damit liegt diese um 2% unter dem Vierjahres-Durchschnitt. Bei den Mostbirnen erwarten wir eine Ernte von 7.683 Tonnen. Im Tafelmarkt schätzen wir die Übermenge auf 16.153 Tonnen. Am 18. August beschloss das Produktzentrum (PZ) Mostobst des SOV, eine paritätische Kommission von Produzenten und Mostereien, das weitere Vorgehen und legte die Richtwerte für die kommende Saison fest.

Flexibles Rückbehaltssystem entlastet Markt

Damit der Markt weiterhin entlastet werden kann und die Lagerbestände in diesem Jahr weiter abgebaut werden können, beschloss das PZ einen mengenabhängigen Rückbehalt. Damit wird das letztjährige System beibehalten. Der Rückbehalt bei den Mostäpfeln startet bei 5.- CHF/ 100kg (ca. 4,60 Euro) und steigt pro 5.000 Tonnen kontinuierlich an. Bei den Mostbirnen startet der Rückbehalt mit 4.- CHF/100kg und steigt pro 500 Tonnen.

Das Rückbehaltssystem gibt vor, dass jene Mengen, die den Jahresbedarf sowie die Lagerreserve übersteigen, als frisches Mostobst, Konzentrat oder Fertigprodukt exportiert werden können. Die hierzu notwendigen Preisstützung stammen aus dem Mostobstfond. Mit dieser Branchenmaßnahme soll die Übernahme der gesamten Ernte sichergestellt werden. Der Rückbehalt gilt für "Suisse Garantie" Mostäpfel und -birnen. Für die Bio-Mengen werden keine Rückbehalte eingezogen, da die Erntemengen den Bedarf nicht decken.

Absatz von Apfelsaft und Birnensaft

Die Konzentrat-Lagerbestände waren schon zu Beginn des Jahres hoch. Durch die Schließung der Gastronomie hat sich der Verkauf der Apfel- und Birnensaftprodukte nur zum Teil in den Detailhandel verlagert. Die Mostereien sehen seit der Wiedereröffnung der Ausflug- und Freizeitangeboten aber wieder eine langsame Normalisierung des Verkaufes. Die bis Ende Jahr bedingten Covid-Einbußen lassen sich aktuell noch nicht einschätzen.

Der SOV hat zahlreiche Maßnahmen getroffen, um den Absatz zusätzlich zu fördern. So hat er sich beispielsweise an der „Restart Switzerland“-Kampagne beteiligt und wird auch im Herbst 2020 eine weitere TV-Welle starten. (SOV)

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