Royal FloraHolland: 17 Mio. Euro Verlust in 2023

Royal FloraHolland erwartet nach einmaligem großen Verlust in Höhe von 17 Mio. Euro in 2023 für das Jahr 2024 wieder schwarze Zahlen.

Royal FloraHolland verbucht einmaligem großen Verlust. Bild: GABOT.

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Das Jahr 2023 war für viele Erzeuger schwierig und unvorhersehbar. Das Volumen war 3,2% niedriger als 2022. Der Durchschnittspreis war mit 2,2% etwas höher als 2022, lag aber deutlich unter der Inflation, mit der der gesamte Sektor konfrontiert war. Die Gewinnspannen waren in der gesamten Kette unter Druck. Der Betriebsgewinn von Royal FloraHolland nach Steuern belief sich auf einen Verlust von 17 Mio. Euro. Gleichzeitig war dies das Jahr mit vielen erfolgreich umgesetzten Meilensteinen und historischen genossenschaftlichen Veränderungen. Dies machte 2023 zu einem Jahr mit zwei Gesichtern. Im Jahr 2024 geht es vor allem darum, wieder schwarze Zahlen zu schreiben, während die groß angelegten strategischen Veränderungen in die Endphase gehen. Die Erwartung für 2024 ist ein ausgeglichenes Ergebnis, dank eines knappen Budgets, einer bereits durchgeführten Tariferhöhung und Kosteneinsparungen - sowohl kurz- als auch langfristig. Dies geht aus dem am 2. April 2024 veröffentlichten Jahresbericht von Royal FloraHolland hervor.

Meilensteine

Steven van Schilfgaarde: "Als Genossenschaft sind wir stolz darauf, im Jahr 2023 eine Reihe wichtiger strategischer Meilensteine erreicht zu haben. Wir haben große Fortschritte bei der Harmonisierung unserer Logistikzentren gemacht. Damit befinden wir uns jetzt in der allerletzten Phase der Vollendung der Fusion von 2008. Wir stellen die alte IT schrittweise ab. Jetzt gibt es eine innovative und viel robustere IT-Infrastruktur mit einer digital gesteuerten Logistik, die den Auftakt für die Plattform Royal FloraHolland, Digital und Logistik bildet. Unsere digitale Plattform Floriday wächst mit Angebot, Nachfrage und Funktionalität. Im vergangenen Jahr liefen bereits mehr als 2 Mrd. Euro Direktverkäufe pro Jahr über Floriday. Bei unserer Logistikplattform setzen wir auf eine hohe Lieferzuverlässigkeit durch Logistikoptimierung, die eine effiziente Lieferung vom Erzeuger zum Käufer ermöglicht. Und wir haben die Zeitfensterlieferung eingeführt, die dank der Kommissionierung möglich ist und den Kunden die Wahl des Lieferzeitpunkts ermöglicht."

Ein weiterer Meilenstein war der Start der zentralen Versteigerung von Rosen im November. "Wir sprechen seit der Fusion im Jahr 2008 über die zentrale Versteigerung. Damals nannten wir es noch nationale Versteigerung. 'Rosen' ist die größte Produktgruppe. Bis Ende 2023 werden fast 30% der Uhrenverkäufe zentral versteigert. Indem wir mehr Angebot und Nachfrage zusammenbringen, fördern wir eine optimale Preisgestaltung. Damit arbeiten wir Schritt für Schritt auf eine standortunabhängige Versteigerung hin, bei der unsere drei Logistik-Hubs eine entscheidende Rolle spielen."

Für die Genossenschaft war der Beschluss des Mitgliederrats, die Standardmitgliedschaft gegen vier Arten von Mitgliederpaketen auszutauschen, ein besonderer Meilenstein. Diese wurden mit Wirkung vom 1. Januar 2024 eingeführt. Zum wichtigen Thema Nachhaltigkeit wurde Ende März 2024 der Beschluss gefasst, dass ab 2027 alle Erzeuger, die über Royal FloraHolland handeln, ein Nachhaltigkeitszertifikat besitzen müssen.

Starke finanzielle Basis

Royal FloraHolland hat eine starke finanzielle Basis. CFO David van Mechelen: "Wir hatten mit einem Verlust im Jahr 2023 gerechnet, aber er ist höher als wir ursprünglich dachten. Auch 2023 war die Inflation hoch, die Energie- und Rohstoffpreise stiegen und auch die Arbeits- und Transportkosten machten sich bemerkbar. Die Kombination von Skaleneffekten (Wachstum) und Produktivitätssteigerungen ist notwendig, um die Inflationseffekte auszugleichen. Das Wachstum blieb jedoch aus. Aufgrund der schwierigen Marktbedingungen im Jahr 2022 für unsere Mitglieder und auf dem Markt haben wir uns zuvor für relativ begrenzte Tariferhöhungen für 2023 entschieden, die folglich nicht kostendeckend waren. Im Jahr 2023 stiegen unsere gesamten Betriebseinnahmen nur um 7 Mio. Euro, was teilweise darauf zurückzuführen ist. Unsere Lohnkosten stiegen 2023 - auch aufgrund des neuen Tarifvertrags - um 16 Mio. Euro im Vergleich zu 2022. Aufgrund der bereits bezogenen Energie waren die Energiekosten um 6 Mio. höher. Infolgedessen lag das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) bei 51 Mio. Euro, 21 Mio. Euro weniger als 2022."

Royal FloraHolland ist fast ausschließlich bei ihren eigenen Mitgliedern in Form von Zertifikaten verschuldet. Van Mechelen: "Die Struktur und die Bedingungen der Mitgliederfinanzierung bieten viel Komfort und Stabilität. Ich stelle auch ein großes Vertrauen der Banken in die Strategie und die Position der Royal FloraHolland fest. Wir haben uns jetzt mit einer neuen Bankfinanzierung für die kommenden Jahre arrangiert."

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