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Rentenbank-Agrarbarometer: Weiterhin rückläufige Investitionsbereitschaft
Der Wert wird aus der Zukunftserwartung der Betriebe sowie der Einschätzung der aktuellen Situation im Rahmen des Rentenbank-Agrarbarometers ermittelt. Die insgesamt schlechte Stimmung schlägt sich in einer weiter rückläufigen Investitionsbereitschaft nieder. Dennoch will mehr als ein Viertel der befragten Landwirtinnen und Landwirte in den nächsten zwei bis drei Jahren betriebliche Veränderungen vorantreiben, um sich zukunftsfest aufzustellen.
Mit 78% beurteilen etwas weniger Landwirtinnen und Landwirte als im Sommer ihre aktuelle Situation als sehr gut, gut oder befriedigend. 22% bezeichnen ihre Lage als ungünstig oder sehr ungünstig. Dies entspricht einem Wert von 0,9 Punkten auf der Index-Skala des Rentenbank-Agrarbarometers. Gründe für die positive Einschätzung sind vor allem die hohen Verkaufspreise für tierische Produkte und die Ernteergebnisse. Agrarpolitik, Bürokratie sowie hohe Betriebsmittelpreise werden dagegen als Gründe für die negative Beurteilung der aktuellen Lage angeführt.
Lediglich 8% der Landwirtinnen und Landwirte schätzen ihre zukünftige Lage als sehr viel besser oder besser ein. Die erwarteten Verkaufspreise für tierische und pflanzliche Produkte werden dafür als Gründe genannt. 50% erwarten keine Veränderung und 40% der Befragten sind davon überzeugt, dass es ihnen in zwei bis drei Jahren schlechter oder sehr viel schlechter gehen wird als heute. Damit liegt der Wert auf der Index-Skala des Agrarbarometers mit -3,8 Punkten weiter im negativen Bereich. Im Einklang damit nannte eine wesentlich größere Zahl der Befragten Gründe für eine pessimistische Zukunftserwartung, insbesondere die Agrarpolitik, Umweltauflagen und Bürokratie.
Die negativen Zukunftserwartungen eines beträchtlichen Teils der Landwirte und die schlechtere Bewertung der aktuellen Situation spiegeln sich in einer weiter sinkenden Investitionsbereitschaft wider. Wollten im Sommer noch 63% in den nächsten 12 Monaten investieren, planen dies aktuell nur noch 59% der Befragten. Bei den Lohnunternehmen sind es sogar nur 52%. Gleichzeitig sinkt auch das durchschnittlich geplante Investitionsvolumen.
Trotzdem plant mit 26% mehr als ein Viertel der Betriebe eine Veränderung der Betriebszweige innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre, um sich für die Herausforderungen der Zukunft resilient aufzustellen. Bei denjenigen, die eine Änderung planen, stehen der Ausbau bzw. der Einstieg in die Photovoltaik im Vordergrund.
Auf die Frage nach der Erstellung einer CO2-Bilanz gaben 12% an, bereits eine solche für den Betrieb zu erstellen. In den meisten Fällen wird diese für die Milchproduktion erstellt. Weitere 7% planen die Erstellung einer CO2-Bilanz. Impulse zur Erstellung einer Bilanz kommen zumeist von Vermarktungspartnern, jedoch ist auch der eigene Antrieb bei diesem Thema sehr hoch.
„Wir sehen, dass Landwirtinnen und Landwirte die Chancen des Wandels sehen und für sich nutzen wollen. Wir sehen aber auch, dass es geeignete Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize braucht, um die Investitionstätigkeit zu fördern. Als Rentenbank setzen wir genau hier an“, sagt Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. „Weil der Treibhausgas-Fußabdruck bei der Kreditvergabe an Bedeutung gewinnt, wollen wir Landwirte motivieren, sich mit ihrer Klimabilanz auseinanderzusetzen. Wir werden daher ab dem kommenden Jahr die Erstellung von Klimabilanzen bezuschussen. Für Landwirte, die bereits eine Klimabilanz erstellen und sich auf einen nachvollziehbaren Reduktionspfad verpflichten, stellen wir zudem einen Zinsbonus für Investitionen in Aussicht“, so Nikola Steinbock weiter. „Die CO2-Bilanzierung ist nur ein Beispiel, wie wir als Finanzierungspartner die grüne Branche mit unserem breiten Förderportfolio dabei unterstützen, sich zukunftsfest aufzustellen.“
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