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Gedern: Es geht voran im Schlosspark
Der Schlosspark bildet das Herzstück der Landesgartenschau in Gedern. Schon auf der Kälberweide, früher Schauplatz von Handballspielen, wird deutlich: Hier wird unter Hochdruck gearbeitet. Mehrere Bagger sind im Einsatz, Baucontainer stehen bereit. Das Gelände hat sich bereits sehr verändert. Links und rechts des kleinen Mühlbachs entstehen neue Wege, zur Kälberbrücke hin ist das Gelände bereits ausgeschachtet. Auch auf der Schlossseite wurden die Wege modelliert. Der Pfad hinter der Brücke führt an einer etwa 400 Jahre alten Eiche vorbei. Ihre Wurzeln sind durch einen Holzzaun geschützt, an anderen Stellen des Parks durch Stege und Überfahrplatten gesichert. Dahinter formen große Basaltfindlinge die Struktur des künftigen Klimagartens.
Christopher Blos, Bauleiter der Landesgartenschaugesellschaft, pendelt zwischen den drei großen Baustellen in Büdingen, Bad Salzhausen und Gedern und koordiniert den Fortgang. „Gedern ist etwas Besonderes. Was wir hier bauen, bleibt fast ausnahmslos auch nach der Landesgartenschau bestehen.“ Mit dem Tempo der Arbeiten ist er sehr zufrieden. Teilweise befinden sich drei Kolonnen parallel auf dem Gederner Gelände. „Da kommt richtig Bewegung in den Park und es geht gut voran. Die ersten Baum- und Staudenpflanzungen sind bereits für diesen Herbst eingeplant.“ Momentan stehen jedoch noch diverse Hochzeiten und Feierlichkeiten im oberen Schlosspark an. Um diese Feiern nicht zu stören, wird zunächst im unteren Schlosspark und auf der Kälberweide gebaut. Ab Oktober wird die Baustelle dann sukzessive über den gesamten Schlosspark erweitert.
Blos steuert auf die ehemalige Tennisanlage zu. Hier türmen sich Erdhaufen und Steine aus dem zurückgebauten Platz. Vom roten Sand ist nichts mehr zu sehen. An dieser Stelle entsteht ein Küchengarten, in dem später Gemüse, Kräuter und Stauden angebaut werden. Nach der Landesgartenschau, die vom 22. April bis 3. Oktober 2027 stattfindet, wird aus dem Küchen- ein Schulgarten. Der Magistrat der Stadt Gedern ist im Moment mit einem potenziellen Gastronomen für das ehemalige Tennisheim im Gespräch. Links des Weges zieht sich bereits eine sanfte Mulde in S-Form durch das Gelände – es ist das neue Bett für den Mühlbach. Bislang fließt er noch in einem Kanal aus Beton. In Zukunft darf er sich in einem natürlichen Lauf schlängeln, ohne jedoch angrenzende Flächen zu gefährden. „Die Arbeiten müssen langfristig erhalten bleiben und wartungsarm gestaltet werden“, erklärt Erhard Heckert von der Gederner Bauverwaltung. Der Pflegeaufwand für die Kommune soll möglichst gering bleiben.
Mit Lustgarten, neuen, größtenteils barrierefreien Wegen, sowohl moderner als auch historischer Beleuchtung, einem Abenteuerspielplatz, Parkpromenade, Küchengarten, Obsthain, Boulebahn, Klimagarten, Wohnmobilstellplätzen, dem neuen Parkplatz in der Ober-Seemer-Straße sowie der großen Fest- und Spielwiese am Kälberbach entsteht ein umfassendes Wohlfühlpaket – nicht nur für die Landesgartenschau, sondern vor allem für die Bürger. Es ist eine Einladung zum Verweilen.
Für die Umgestaltung fließen erhebliche Fördermittel: 1,7 Mio. Euro aus dem KfW-Programm für natürlichen Klimaschutz, 198.500 Euro vom Bund für Barrierefreiheit und nicht zu vergessen die direkte LGS-Landesförderung von 1,9 Mio. Euro. Gedern nutzt die Chancen – und kommt sichtbar voran.
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