Rentenbank: Agrarbarometer zeigt höhere Investitionsbereitschaft

Die Investitionsbereitschaft unter deutschen Landwirten nimmt zu, wie das aktuelle Rentenbank-Agrarbarometer zeigt.

Gebäude der Landwirtschftlichen Rentenbank. Bild: Rentenbank.

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Auch die allgemeine Stimmung in der Branche steigt. Das Agrar-Geschäftsklima hat sich seit der letzten Befragung im Frühjahr 2025 von -0,4 Punkten auf -0,1 Punkte verbessert. Dieser Wert basiert auf den Zukunftserwartungen landwirtschaftlicher Betriebe und der Einschätzung der aktuellen Lage.

In den vergangenen 12 Monaten haben 77% der befragten Landwirte und 92% der Lohnunternehmen investiert. In der Schweine- und Geflügelhaltung haben 84% der Befragten investiert, gefolgt von den Milchvieh- und Rinderhaltern mit 80%. Die Investitionen konzentrierten sich hauptsächlich auf Maschinen und den Um- und Neubau von Ställen.

Auch die zukünftige Investitionsbereitschaft zeigt sich höher als bei der letzten Befragung: 65% der Landwirte (vorher 60%) und 62% der Lohnunternehmen (vorher 57%) planen weitere Investitionen. Besonders die Tierhalter zeigen eine größere Bereitschaft, weiterhin zu investieren. 16% der Tierhalter gaben an, in den nächsten zwei bis drei Jahren auf eine höhere Haltungsform umstellen zu wollen. Darunter planen 61% Um- und Anbauten, während 32% Stallneubauten in Betracht ziehen.

Nikola Steinbock, Vorstandssprecherin der Rentenbank: „Unsere Fördervolumina für Stallumbauten für mehr Tierwohl sind bereits jetzt mehr als dreimal so hoch wie im Vorjahr. Das bestätigt die Ergebnisse des Agrarbarometers und zeigt, dass Tierhalter den Wandel aktiv mitgestalten und ihre Betriebe auf die wachsenden Erwartungen an das Tierwohl ausrichten wollen. Entscheidend ist, dass dieser Veränderungswille auf die richtigen Rahmenbedingungen trifft. Dazu gehören Planungssicherheit und Investitionsanreize sowie die Bereitschaft von Verbraucherinnen und Verbraucher sowie dem Handel, höhere Preise für Fleisch zu bezahlen, das nach hohen Tierwohlstandards produziert wurde. Insbesondere vor dem Hintergrund stark gestiegener Kosten pro Stallplatz gilt, dass gutes Fleisch gute Preise erzielen muss, damit sich Investitionen in Tierwohl lohnen.“

Ein wesentlicher Grund für die hohe Investitionsbereitschaft scheint die verbesserte Stimmung in der Branche. 84%der befragten Landwirtinnen und Landwirte bewerten ihre aktuelle Situation als sehr gut, gut oder befriedigend, was einen Anstieg um 1 Prozentpunkt im Vergleich zur Befragung im Frühjahr 2025 darstellt. Im Gegensatz dazu bezeichnen 16% ihre Lage als ungünstig oder sehr ungünstig, was einen Rückgang um 1 Prozentpunkt bedeutet. Insgesamt ergibt sich ein Wert von 2,3 Punkten auf der Skala des Rentenbank-Agrarbarometers, verglichen mit 2,1 Punkten bei der Frühjahrsbefragung. Die positive Einschätzung wird vor allem durch hohe Verkaufspreise für tierische Produkte und das eigene Betriebsmanagement gestützt. Als Gründe für die negative Beurteilung der aktuellen Lage nennen die Befragten die hohen Betriebsmittelpreise, die Agrarpolitik und die Bürokratie.

9% der befragten Landwirte und Landwirtinnen erwarten, dass sich ihre zukünftige Situation verbessern oder deutlich verbessern wird, was einen Rückgang um 1 Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Befragung darstellt. Im Gegensatz dazu schätzen 58% ihre zukünftige Situation als gleichbleibend ein, was einen Anstieg um 5 Prozentpunkte bedeutet. Die erwarteten Verkaufspreise für tierische Produkte und das eigene Betriebsmanagement werden als Hauptgründe für diese Einschätzungen genannt. Auf der anderen Seite sind 31% der Befragten überzeugt, dass es ihnen in 2 bis 3 Jahren schlechter oder viel schlechter gehen wird als heute. Dennoch liegt der Wert auf der Skala des Agrarbarometers mit -2,4 Punkten über dem Wert der Frühjahrsbefragung von -2,8 Punkten. Die pessimistischen Zukunftserwartungen werden vor allem durch die Agrarpolitik, Bürokratie und hohen Betriebsmittelpreise beeinflusst. Zusätzlich werden niedrige Verkaufspreise für pflanzliche Erzeugnisse, Umweltauflagen und mangelnde Planungssicherheit als Gründe genannt.

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