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Oberösterreich: Wechselhaftes Bild im Gemüsebau
Die Gemüsefläche in Oberösterreich ist gegenüber dem Vorjahr um ca. 25% auf knapp 1.700 ha gestiegen.
Spargel
Nach den milden Wintertemperaturen bis Anfang März bestand die Hoffnung auf die erste Spargelernte bereits um den 15. April. Die veränderten Witterungsverhältnisse Ende März und Anfang April verzögerten den Start im Freiland dann doch bis 25. April. Die langen kaltnassen Bedingungen bescherten dem mit Folien geschützten Weißspargel im Jahr 2016 zwar nur ein durchschnittliches Ertragsjahr, dafür aber gleichmäßig gute Preise. Der frei wachsende Grünspargel litt besonders durch die tiefen Temperaturen bis Mitte Mai und brachte um ca. 35% weniger Ertrag, bestach aber durch überdurchschnittlich schöne und gute Qualitäten (keine „Holzigkeit“, geschlossene und frische Köpfe, usw.). Der Trend Richtung Grünspargel geht unvermindert weiter (weniger Schälarbeit, Abfall, intensiverer Geschmack), Grünspargel macht in OÖ schon fast zwei Drittel der Produktion aus.
Salate
Pünktlich um den 1. Mai hat auch dieses Jahr die Freilandernte bei Mix- und Kopfsalat eingesetzt. Ein ruhiger und fließender Übergang von der Gewächshausware und eine gleichmäßige Nachfrage bis ca. 10. Juni haben den Salatproduzenten bis dorthin einen zufriedenstellenden Saisonverlauf gebracht. In den letzten sechs Wochen sanken die Erzeugerpreise allerdings traditionell stark auf das Niveau von ca. 15-20 Cent pro Stück. Generell ist 2016 bis dato ein sehr schwieriges Salat-Arbeitsjahr, weil die häufigen und ergiebigen Niederschläge die Abtrocknung der Felder verhindern. Das satzweise Anpflanzen und speziell die Ernte ist oft nur unter erschwerten Bedingungen durchzuführen. Die sturmartigen Platzregen der letzten drei Wochen verschlämmten regional bereits einige Bestände bis hin zur Marktuntauglichkeit.
Kohlgemüse (Frühkraut, Brokkoli, Karfiol, Kohl, Kohlrabi, Chinakohl)
Entgegen den Erwartungen vieler Produzenten und Händler war bislang der Absatz speziell bei Frischmarktkraut sehr gut. Lediglich bei Kohlrabi gibt es seit ca. einem Monat ein Überangebot. Das bedeutet auch hier in Summe eine zufriedenstellende Situation. Auch die Qualitäten der Ernteprodukte und die Entwicklung der Sommer- und Herbstsätze stellen sich sehr positiv dar.
Industriegemüse
Einlegegurken
Die Bestände ließen bis Anfang Juni maximal eine durchschnittliche Ernte erwarten. Die darauf folgende feuchte, aber warme und sonnige Witterung brachte ideale Bedingungen, um bis dato knapp 50% der Vertragsmenge zu erfüllen.
Sauerkraut und Rote Rüben
Bei diesen beiden Kulturen hat der niederschlagsreiche Frühsommer eine sehr positive Entwicklung der Bestände bewirkt, sodass aus heutiger Sicht speziell beim Kraut eine Vertragsmengenerfüllung erwartet werden kann. Der Früheinschnitt (Befüllung des ersten Sauerkrautsilos) ist bereits am 18. Juli erfolgt – so früh wie noch nie zuvor! Die Anschaffung eines selbstfahrenden Erntegerätes im vorletzten Jahr hat sich auch 2015 als richtige und effiziente Investition bewährt. Bei Roten Rüben ist die Vertragsmengenkürzung von 2015 wieder aufgehoben worden. Dadurch konnte die Anbaufläche 2016 wieder leicht gesteigert werden. (lkooe)
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