Oberösterreich: Klimawandel verlängert die Saison

Klimaforscher bestätigen, dass sich die Vegetationszeit durch die Klimaerwärmung hierzulande verlängert.

Die Gemüsevielfalt aus heimischem Anbau ist auch in der kalten Jahreszeit groß. Bild: © Landwirtschaftskammer OÖ.

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Weniger strenge Frosttage im Herbst bieten den heimischen Gemüsebäuerinnen und -bauern die Möglichkeit, vermehrt spätreifende Gemüsesorten frisch vom Feld anzubieten, wie z.B. Vogerlsalat, Stangensellerie, Salatherzen oder auch neue Trendsetter aus dem Gewächshaus wie Ingwer. Besonders stolz kann Oberösterreich auf den mit 29% höchsten prozentuellen Anteil an biologisch erzeugtem Gemüse im Bundesländervergleich sein. Verantwortlich dafür sind Pioniere wie der Biohof Achleitner in Eferding. Die Konsumentinnen und Konsumenten können also auch in der kalten Jahreszeit zu einer großen Vielfalt von regional produzierten Gemüsearten greifen, obwohl die Rahmenbedingungen für den heimischen Gemüsebau nicht einfach sind.

„Hohe Energiepreise, zunehmendes Umweltbewusstsein und der wachsende Wunsch nach gesunder, biologischer Ernährung bieten eine Gelegenheit zum Umdenken und zur verstärkten Orientierung am saisonalen, heimischen Angebot. Es gilt, die Vielfalt und den vielseitigen Geschmack von lokal produziertem Gemüse auch im Herbst und Winter neu zu entdecken. Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen geringeren Frostgefahr ist heimisches Gemüse länger verfügbar als noch vor wenigen Jahren. Um diese Vielfalt langfristig zu sichern, benötigt der heimische Gemüsebau jedoch entsprechende Rahmenbedingungen. Andernfalls droht der derzeit bei 58% liegende Eigenversorgungsgrad bei Gemüse zu sinken“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Das Jahr 2024 stellte die Gemüsebauern vor große Herausforderungen: Überdurchschnittliche Temperaturen und teils historisch geringe Niederschläge erschwerten die Arbeit. „Glücklicherweise blieben Mitte September – anders als in Niederösterreich – über 95% der Gemüsefelder vom Hochwasser verschont. Lediglich einige flussnahe Bestände wurden beeinträchtigt oder vernichtet,“ erklärt Ewald Mayr, Obmann des Verbandes der Gemüse-, Erdäpfel- und Obstbauern GEO_OÖ. Dennoch fällt die Saison 2024 in Bezug auf die Erträge insgesamt unterdurchschnittlich aus.

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