Norddeutscher Gemüsebautag: Besucherrekord

Mit bunten Gemüsekisten, frisch duftenden Bio-Kräutertöpfen und knackiger Salatdeko fand der Norddeutsche Gemüsebautag erstmalig im modernen Seminarhotel Pescheks in Visselhövede statt. Thomas Albers, Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland, freute sich besonders über die vielen Teilnehmenden und einen neuen Besucherrekord.

Impulsvortrag von ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer. Bild: Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland.

Anzeige

„Für uns ist das ein positives Zeichen, denn das zeigt, dass wir solche horizont-erweiternden Veranstaltungen brauchen, um neue Ideen und neue Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und uns mit anderen Gemüsegärtnern und Partnern aktiv auszutauschen.“ Die Fachwelt des Norddeutschen Gemüsebaus freute sich auf ein hochkarätiges Vortragsprogramm. Weit über 100 Teilnehmer*innen, Produzent*innen aus dem Gemüsebau, Berater*innen, Nachwuchskräfte, Sponsoring-Partner, Presse & Ehrengäste waren gekommen.

Dieses Jahr startete der Gemüsebautag mit einem Kurzvortrag zur neuen Lern-App „Green Learning für alle Fachrichtungen in der Grünen Branche“, präsentiert von Herausgeber Finn Schachtschneider. Der Experte warb für die neue grüne App, die unbedingt für Auszubildende, Quereinsteiger*innen und Wissbegierige in der Grünen Branche genutzt werden sollte. Anhand von Quizfragen können die Nutzenden ihr Wissen erweitern. „So macht Lernen Spaß“, Pflanzenkenntnisse, Düngung, Pflanzenschutz, Bautechnik, allgemeines Betriebswissen – die Fragen decken alle relevanten Themen der Fachbereiche ab. Für den Gemüsebau sind weitere relevante Fragen für die App willkommen.

Gespannt waren die Teilnehmenden auf den anschließenden Vortrag von Bertram Fleischer, Generalsekretär vom Zentralverband Gartenbau (ZVG), der die Aufgaben und Erfolge des ZVG für den deutschen Gartenbau mit vielen Beispielen präsentierte. „Es geht um mehr“ - so seine These – „mehr als nur die Agrardieselrückerstattung. Wir unterstützen die Proteste der Landwirtschaft.“ Die eindringliche Forderung an die Politik: in allen Belangen gilt es nachzujustieren.

Als Highlight war der bekannte Politikwissenschaftler und Wahlforscher Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte vor Ort und nahm die Teilnehmer*innen mit in seine politische Analyse, worauf wir uns politisch zukünftig einstellen können. Mit seiner analytischen Authentizität und seinem Humor brachte der Professor das, was viele nicht in Worte fassen können, mit seinen 3 Kipp-Punkten auf den Punkt. Eine Analyse, die es in sich hatte.

Nach der Mittagspause präsentierte Benedikt Pohl, Berater von nexat, praxisnah, wie schnell sich nexat zum effizienten und nachhaltigen Pflanzenproduktionssystem entwickelt hat. Mit viel Leidenschaft zeigte er den Teilnehmer*innen auf, welchen Herausforderungen sich die Landwirtschaft stellen muss, und ging dabei auf die vielen Vorteile für den Gemüsebau ein. „Bei nexat spielt die ressourcenschonende Landbewirtschaftung eine große Rolle“, so der Experte. Beispielsweise gibt es dieses Jahr erstmalig einen wasserstoffbetriebenen Motor. Seine Lösung für die Zukunft: „Die Landwirtschaft neu denken.“

Anschließend referierte Josef Stangl, Berater von Horsch Landmaschinen GmbH, und gab einen interessanten Überblick über moderne Lösungen in der Pflanzenschutztechnik. Zum Beispiel arbeitet Horsch seit über 15 Jahren an der Substitution im Pflanzenschutz mit dem Biological-Ansatz. „Die Zukunft ist Spot und Patch Spraying, und natürlich wird die Digitalisierung und Automatisierung immer mehr in den Fokus kommen,“ so der Experte. Er stellte zwei Verfahren vor: Neben der „Grün in Grün“- und „Grün in Braun“-Differenzierung kann die Umsetzung des Spot Sprayings in zwei verschiedene Verfahren unterteilt werden. Beim Online-Verfahren ist die Kamera fest auf der Pflanzenschutzspritze verbaut. Erkennung, Auswertung und Applikation finden während der Überfahrt in einem Arbeitsprozess statt. Beim Offline-Verfahren wird die Bildaufnahme mittels Drohne im Vorfeld gemacht.

16 Sponsoring-Partner waren vor Ort und präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Ingmar Wolff von Riverfox war zum ersten Mal beim Norddeutschen Gemüsebautag und war direkt begeistert: „Was mich beeindruckt hat, dass alle Teilnehmer*innen bei den Vorträgen zuhören, niemand rumläuft und die Vorträge immer mit dem Blick über den Tellerrand ausgerichtet sind – top Referenten und ein top Gemüsebautag.“

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.