LfL: Kartoffeltag mit mehreren Neuerungen

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat heute zusammen mit dem Fachzentrum für Pflanzenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Augsburg Landwirte, Berater, Verarbeiter und Journalisten zum Kartoffeltag auf dem Versuchsfeld Nähe Mangelsdorf bei Oberschönbach begrüßt.

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Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat heute zusammen mit dem Fachzentrum für Pflanzenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Augsburg Landwirte, Berater, Verarbeiter und Journalisten zum Kartoffeltag auf dem Versuchsfeld Nähe Mangelsdorf bei Oberschönbach begrüßt. Vorgestellt wurden Versuche zu Tropfbewässerung und Düngung bei Kartoffeln. 50 interessierte Praktiker durften rund 80 Kartoffelsorten bestaunen. Dabei waren Sorten für Pommes Frites, Chips und Speisekartoffeln vertreten. Vielversprechende neue Züchtungen waren nicht die einzigen Highlights.

Erstmals stellt die Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern das zusammen mit der LfL entwickelte Bodenwassermodell Weihenstephan vor. Nicht erst mit der diesjährigen Trockenheit, sondern in Folge des Klimawandels, ist in Bayern mit einer Zunahme der Bewässerung von Kartoffeln zu rechnen. Denn es muss vor allem die Qualität für den Verbraucher gesichert werden. Gleichzeitig gilt es, Wasser und Energie bei der Bewässerung zu sparen und die Düngung bedarfsgerechter zu gestalten, um die Umwelt zu schonen. Die Tropfbewässerung mit einer präzisen Steue-rung auch via Internet ist hier die Methode der Wahl. Mehrjährige Versuchsergebnisse liegen hierzu aus dem von der bayerischen Staatsregierung geförderten Projekt „AgroKlima Bayern“ vor und wurden in das Bodenwassermodell Weihenstephan eingearbeitet. Neben den Versuchsführungen blieb auch Zeit für die Diskussion, die gerade bei der neuartigen Dammform, dem sogenannten M-Damm und bei den Düngungsversuchen Anregungen für den eigenen Betrieb und für die Beratung gebracht hat. Diskutiert wurden aktuelle Themen wie die anhaltende Trockenheit und sich ändernde Klimabedingungen.

Bei der Tropfbewässerung wird nur ein Teil der Bodenoberfläche befeuchtet, das Kraut bleibt trocken. Deshalb ist nach Tropfbewässerung die direkte Verdunstung über die Bo-den- und Krautoberfläche geringer als nach flächendeckender Beregnung oder nach natürlichen Niederschlägen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Pflanzenbestände noch kein geschlossenes Blattdach ausgebildet haben. Es verdunsten dann etwa 20 bis 30 Prozent weniger; diese Wassermenge lässt sich einsparen. Bei geschlossenem Blattdach sind weitere Einsparungen möglich, weil die Böden nach einer Trockenperiode mit laufender Tropfbewässerung Niederschläge besonders gut aufnehmen können. Dies vermindert Oberflächenabfluss und Sickerwasserbildung. Damit gilt die Tropfbewässerung als effizienter als andere Beregnungsverfahren. Sie ist jedoch teuer in der Anschaffung und aufwändig in der Handhabung. Deshalb ist es für einen erfolgreichen Einsatz entscheidend, diese Technik möglichst effizient im Zusammenspiel mit der Dammgestaltung zu nutzen. In den Versuchen wurden Fragestellungen landtechnischer und pflanzenbaulicher Art bearbeitet. Sie zielen auf die Prüfung der geeigneten Schlauchposition (Dammkrone, Zwischendamm), den angemessenen Abstand der Tropfer, den sinnvollen Bodenfeuchtegrenzwert, ab dem bewässert wird, und die darauf abgestimmte Höhe der Einzelwassergaben. Interessant waren auch die neuen vielversprechenden Sorten. So zum Beispiel die schön anzuschauende Ivetta – für LfL-Experte Adolf Kellermann die „absolute Neuerung“. Sie ist die erste Speisesorte, die resistent ist gegen alle Pathotypen der gelben und weißen Kartoffelzystennematoden. Auch neue Pommes Frites-Sorten konnten überzeugen. So etwa die gut lagerfähige Sorte Ottava oder auch die vielversprechende Ramos sowie Miss Malina. (LfL)

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