HSWT: Feiert zehnjähriges EMAS-Jubiläum

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) erhielt bereits 2014 die EMAS-Zertifizierung. Am 5. Dezember fand die Jubiläumsfeier in einem festlichen Rahmen statt.

Die HSWT erhielt 2014 die EMAS-Zertifizierung: Thomas Hiendleder (l.) und Klaus Chwastek-Zwack (r.), Umweltmanager der Campusstandorte Weihenstephan und Triesdorf, blickten auf die letzten zehn Jahre zurück. Bild:© Josef Gangkofer.

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Jubiläumsfeier mit Rückblick auf bisherige Erfolge

Mit der Einführung von EMAS hat die HSWT bereits 2014 ihren Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz gezeigt. EMAS steht für "Eco-Management and Audit Scheme" und bezeichnet ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem, das den strengen Vorschriften der EMAS Verordnung und der DIN EN 14.001 entspricht. Das zehnjährige Jubiläum wurde festlich mit insgesamt 50 Teilnehmenden gefeiert.

Nach der Begrüßung durch den Hochschulpräsidenten Dr. Eric Veulliet und der Umweltmanagementbeauftragten Dr. Simone van Riesen betonte Susanne Kneißl-Heinevetter von der IHK München und Oberbayern in ihrem Grußwort die Bedeutung dieser Auszeichnung. Sie berichtete, dass deutschlandweit rund 1.100 Organisationen mit EMAS aktiv sind. Anschließend überreichte sie die Jubiläumsurkunde für die Campusstandorte Triesdorf und Weihenstephan.

Thomas Hiendleder und Klaus Chwastek-Zwack, Umweltmanager der Campusstandorte Weihenstephan und Triesdorf, blickten anschließend auf die letzten zehn Jahre zurück und reflektierten über die erreichten Ziele und neuen Herausforderungen im Bereich des Umweltmanagements. Dabei hoben sie besonders hervor, dass viele Mitarbeitende mit ihrem Engagement zur Entwicklung des Umweltmanagements an der HSWT beigetragen haben bzw. stetig beitragen. Den Anstoß für die Einführung gab unteranderem Prof. Dr. Rudolf Huth, der 2013 als Vizepräsident und später dann als Beauftragter für Umweltmanagement fungierte. Lisa Gernbacher (geb. Schröder) und Peter Burger leisteten als erste Umweltmanagerin und Umweltmanager die anspruchsvolle Aufbauarbeit. Unterstützend wirkten Prof. Dr. Ulrich Asmus als EMAS-Koordinator für den Campus Triesdorf und Dr. Veronika Hannus für Weihenstephan.

Im Oktober 2013 fand die umfangreiche Umweltprüfung statt, gefolgt von dem ersten externen Audit im Mai 2014, das zur Zertifizierung führte. In den Jahren 2014 bis 2016 wurde das erste Umweltprogramm mit zahlreichen Maßnahmen umgesetzt, unter anderem wurde die Beschaffung nach ökologischen Gesichtspunkten optimiert sowie die flächendeckende Verwendung von Recyclingpapier eingeführt.

Im Januar 2015 wurde Klaus Chwastek-Zwack zum Umweltmanager am Campus Triesdorf ernannt. In Weihenstephan übernahmen Christian Genser gefolgt von Michael Haselbeck im Januar 2017. Unter ihrer Mitwirkung wurden zahlreiche Initiativen gestartet, darunter das Einsäen einer Blühwiese und die Inbetriebnahme der ersten Ladesäulen am Campus Triesdorf. Seit Dezember 2018 übernimmt Thomas Hiendleder die Position des Umweltmanagers in Weihenstephan. Unter seiner Leitung wurde seitdem u.a. die Nutzung von umwelt-online für das Rechtsverzeichnis der HSWT eingeführt, um Gesetzesänderungen nachverfolgen zu können.

2021 erweiterte die Hochschule ihr Umweltmanagementsystem um soziale Aspekte und erhielt als erste Hochschule die EMASplus-Zertifizierung. 2023 folgte die Zertifizierung als fahrradfreundlicher Arbeitgeber, was die Bemühungen um nachhaltige Mobilität unterstreicht.

Die HSWT setzt durch EMAS auch in der Lehre auf Nachhaltigkeit. So hat Prof. Dr. Martina Otten beispielsweise Minilab-Apparaturen eingeführt, die den Einsatz von Chemikalien reduzieren und somit weniger Abfälle produzieren. Im Januar 2022 wurde von Studierenden das Green Office gegründet, das seitdem Initiativen zur Nachhaltigkeit umsetzt und das Umweltmanagement-Team bei der Umsetzung seiner Maßnahmen unterstützt.

Optimierungsbedarf wird aktuell noch in der Abfalltrennung und in der Auslastung der Raumkapazitäten gesehen. Ein weiterer Vorteil der Einführung des Nachhaltigkeitsmanagementsystems liegt in der Verbesserung der organisationsübergreifenden Zusammenarbeit wie Klaus-Chwastek-Zwack betont: „Die Umsetzung eines Umweltprogramms ist nicht immer einfach, aber mit dem guten Willen von vielen gelingen doch kleine und große Verbesserungen. Die gesamte Hochschulfamilie plant und setzt Maßnahmen um. Umweltmanagement führt die Organisationseinheiten und damit die Bediensteten zusammen. Das ist auch EMAS.“

Auch Dr. Simone van Riesen unterstreicht: „EMAS steht und fällt mit den Leuten, die sich hierfür engagieren. Ohne das Zutun möglichst aller Hochschulangehörigen ist auch das beste Managementsystem wertlos.“

Deshalb bedankten sich der Hochschulpräsident und die Umweltmanagementbeauftragte bei  einzelnen Aktiven, die sich teils schon seit zehn Jahren neben ihrer eigentlichen Arbeit dafür einsetzen, die Umweltleistung der Hochschule zu verbessern: Sei es als Mitglied im hochschulweiten Gremium EMAS-Team oder als Umweltbetriebsprüfende, die durch ihre regelmäßigen „Checks“ in den einzelnen Bereichen der Hochschule ganz zentral als Motor die kontinuierliche Verbesserung vorantreiben.

Nachhaltigkeit als kontinuierlicher Weg

„Nachhaltigkeit ist kein Gipfel, sondern ein Weg, den man geht!“ war nicht nur der Titel, sondern auch die Botschaft des Gastredners Holger Cecco-Stark, Head of Facility & ECO-Management des internationalen Bergsport-Ausrüsters Bergzeit. Auch Bergzeit ist EMAS-zertifiziert und leistet unter anderen mit einem Verleihsystem von Kleidung und dem Verkauf von Secondhandkleidung einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Zur Umsetzung der EMAS-Ziele führt Bergzeit eine regelmäßige Validierung nach den Science Based Targets durch.

Nach dem Vortrag von Cecco-Stark wurde zum ersten Mal der neue Nachhaltigkeitsfilm auf der Webseite der HSWT vorgestellt, der zeigt, welche zentrale Bedeutung die Nachhaltigkeit bei der HSWT hat: sowohl bei den Inhalten als auch im Betrieb.

Die HSWT setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein, was durch die EMAS-Zertifizierung belegt wird. Hochschulpräsident Dr. Eric Veulliet bilanziert „Die HSWT hat eine klare Mission, sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen. Die EMAS-Zertifizierung unterstreicht diese Verpflichtung und zeigt, dass die Hochschule systematisch Maßnahmen ergreift, um ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.“

Als Bildungs- und Forschungseinrichtung hat die HSWT eine besondere Verantwortung, nachhaltiges Handeln vorzuleben. Die EMAS-Zertifizierung signalisiert Studierenden, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit, dass die Hochschule Nachhaltigkeit nicht nur lehrt, sondern auch aktiv umsetzt.

Gern vermitteln wir Ihnen einen Interviewtermin mit Dr. Simone van Riesen, Thomas Hiendleder und Klaus Chwastek-Zwack.

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