Hintergrund: Der Baum des Jahres

Warum wird eine Baumart Baum des Jahres? „Weil wir Diskussion anregen möchten“, sagte Stefan Meier, Präsident der Baum des Jahres Stiftung.

Die Stechpalme ist Baum des Jahres 2021. Bild: H.-R. Müller.

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Beim Gespräch mit dem Vorsitzenden und den Obleuten des Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, übergab die Baum des Jahres Stiftung und der Bund Deutscher Baumschulen jetzt die Jahresbäume 2020 und 2021 in Berlin. Robinie und Ilex – beide verdienten den Titel Baum des Jahres – mit ganz unterschiedlichen Begründungen und Geschichten.

„Wenn wir den klimatischen Veränderungen wirkungsvoll begegnen wollen, darf es bei der Baumartenwahl erst mal keine Denkverbote geben!“ appellierte Stefan Meier bei der Baumübergabe am Spreeufer hinter dem Paul-Löbe-Haus. Begleitet wurde er vom Bund Deutscher Baumschulen und dem Deutschen Baumkönig 2021 Nikolaus Fröhlich, der seine Patenart – Ilex aquifolium – vorstellte. Die Baum des Jahres Stiftung setzt sich seit über 30 Jahren für Bäume ein. Zentrales Anliegen der Stiftung ist es, über Bäume zu informieren und Verständnis für die Bedürfnisse der verschiedenen Arten zu schaffen. Auch vor dem Hintergrund des jüngsten Nationalen Waldgipfels wies Meier auf die Schäden im Wald hin: „Große Waldflächen müssen wiederbewaldet werden. Viele unserer Baumarten schwächeln. Wir sollten verschiedene Arten in Betracht ziehen, nicht nur solche, die schon vor der Eiszeit hier waren.“ Die Robinie war als Baum des Jahres 2020 ein viel diskutiertes Beispiel einer solch möglichen Art, die die heimische Baumartenpalette ergänzen kann. Der Deutsche Baumkönig berichtete von der beeindruckenden Erfolgsgeschichte des Ilex und wies gleichzeitig darauf hin, dass auch hier wissenschaftliche Erkenntnisse mit für den Erfolg des Artenschutzes verantwortlich waren. Der studierte Landschaftsarchitekt, Waldbesitzer und Landwirt machte sich für die offene Diskussion um heimische und nicht heimische Baumarten stark, bevor eine Art abgelehnt oder in Betracht gezogen wird. „Wir werden dynamisch bleiben müssen – wie die Natur“, sagte er bei der Übergabe der Jahresbäume an die Ausschussmitglieder. (Baum des Jahres Stiftung)

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