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Baum des Jahres 2024: Echte Mehlbeere
Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria), auch als Gewöhnliche Mehlbeere bekannt, gilt als robuste Baumart mit hoher Standortamplitude. Sie ist in West-, Mittel und Südeuropa heimisch und verträgt sowohl hohe Temperaturen als auch mitteleuropäische Winter. Darüber hinaus trotzt sie trockenen bis feuchten Bedingungen und ist somit in Zeiten der Klimakrise ein vielversprechendes Gehölz.
Ein besonderes Merkmal der echten Mehlbeere, die meist nicht über 15 Meter Höhe erreicht, ist ihre ebenmäßige, breite, dichtbelaubte Krone. Wächst sie mehrstämmig, gleicht sie eher einem großen Strauch. Die Rinde ist grau mit Längsrissen, eine Borke bildet sich erst spät.
In Deutschlands Wäldern ist die Echte Mehlbeere nur selten anzutreffen. Da sie unter schattigen Verhältnissen konkurrenzschwach ist, kommt sie allenfalls als Beimischungsart an Waldrändern vor. Demzufolge wird sie auch kaum weiterverarbeitet. Ihr zähes, witterungsfestes Holz gehört allerdings zu den härtesten in Europa und eignet sich daher für Fassdauben und Werkzeugstiele. Auch für Schnitz- und Drechselarbeiten kann das leicht zu bearbeitende Holz gut genutzt werden.
Eine weitaus größere Bedeutung hat die echte Mehlbeere als Zierbaum im Parks und als Straßenbaum. Im urbanen Umfeld dient sie mit ihren attraktiven Attributen nicht nur der Dekoration. Sie erfüllt auch wichtige Klima- und Artenschutzfunktionen in Städten. Durch den voranschreitenden Klimawandel werden die positiven Effekte von Bäumen auf das städtische Mikroklima immer wichtiger. Dazu zählt vor allem der Kühlungseffekt durch Beschattung und Verdunstung sowie die Verbesserung der Luftqualität.
Darüber hinaus ist die Echte Mehlbeere als Bienenweide bedeutsam. Sie blüht zwischen Mai und Juni, wobei die weißen Blüten in Dolden hängen und einen wohlriechenden Duft verströmen, der zahlreiche Insekten anlockt. Ab September trägt die Echte Mehlbeere leuchtend orangeroten Früchte, die vor allem Vögeln im Winter als Nahrungsquelle dienen. Früher wurden die reifen Früchte getrocknet und dem Brotmehl beigemischt. Daraus entwickelte sich auch der Name „Mehlbeere“. (FNR)
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