Baum des Jahres 2019: Die Flatter-Ulme

2019 rückt die Baum des Jahres Stiftung eine Ulmenart ins Licht der Öffentlichkeit, die bisher wenig bekannt ist.

Baum des Jahres 2019: Die Flatter-Ulme. Bild: A. Roloff.

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Wer die buschigen Blüten der Flatter-Ulme einmal im Wind hat tanzen sehen, weiß woher die Art ihren Namen hat. 2019 rückt die Baum des Jahres Stiftung damit eine Ulmenart ins Licht der Öffentlichkeit, die bisher wenig bekannt ist. Umso spannender ist ihr vielseitiges Potential - insbesondere im urbanen Bereich. Dieses mit Verve in Szene zu setzen ist eine Aufgabe der Deutschen Baumkönigin 2019, Caroline Hensel. Mit Bundesministerin Julia Klöckner hat die Baum des Jahres Stiftung ab 2019 eine engagierte neue Schirmherrin.

Spricht man von Ulmen, denken die meisten wohl zuerst an das Ulmensterben im vergangenen Jahrhundert. Doch wo Berg- und Feld-Ulme insbesondere durch ihren dramatischen Rückgang traurige Berühmtheit erlangt haben, zeigt die Flatter-Ulme ein ganz anderes Gesicht. Ulmus laevis unterscheidet sich nicht nur botanisch deutlich von ihren bekannteren Schwestern, sie erwies sich auch gegen die Ulmenkrankheit als deutlich widerstandsfähiger. Dass die Flatter-Ulme dennoch eine seltene Baumart in Deutschland ist, hat in erster Linie mit dem Verlust ihres Lebensraumes zu tun. An diesem ist der Mensch nicht unschuldig: Flussauen und überflutete Gebiete sind landwirtschaftlichen Flächen gewichen, Flüsse begradigt und Feuchtgebiete trocken gelegt. Die wasserbegleitende Flatter-Ulme ist heute am ehesten noch in größeren Flusstälern wie dem Oberrheingraben, entlang der Donau, und in der Rhein-Main-Ebene anzutreffen.

Rettungsfloß Flatter-Ulme?

Alle drei heimischen Ulmenarten mögen feuchte Standorte. Die Flatter-Ulme allerdings ist besonders „nah am Wasser gebaut“. Seit der letzten Eiszeit ist sie Teil unseres Ökosystems und hat sich unter verschiedensten Klimabedingungen bewährt. „Wir brauchen Baumarten, die den Herausforderungen klimatischer Veränderungen gewachsen sind.“ sagt die Deutsche Baumkönigin Caroline Hensel bei der Ausrufung im Zoo Berlin. Ulmus laevis kann bei der Revitalisierung von Bach- und Flussauen eine entscheidende Rolle einnehmen. Für Arten, die auf Ulmen angewiesen sind, ist die Flatter-Ulme ein regelrechtes Rettungsfloß. Auch im urbanen Bereich gibt es geeignete Standorte, auf denen der Baum des Jahres 2019 als widerstandsfähiger, attraktiver Stadtbaum punkten könnte: Viele Parks verfügen über Seen und wassergeprägte Bereiche, die ein geeignetes Biotop darstellen. „Nach Jahrhunderten der Lebensraumzerstörung ist es Zeit, die Flatter-Ulme neu ins Bewusstsein von Städteplanern und Forstleuten zu holen.“ so Hensel.

Neues in der Stiftung

2019 tut sich auch bei der Baum des Jahres Stiftung einiges: Stiftungsgründer Dr. Silvius Wodarz gibt sein Präsidentenamt an Vereinsvorstand Stefan Meier ab. Verein und Stiftung danken Herrn Dr. Wodarz für seinen langjährigen engagierten Einsatz. Mit Bundesministerin Julia Klöckner und der Deutschen Baumkönigin 2019 Caroline Hensel hat die Flatter-Ulme gleich zwei engagierte Frauen hinter sich. Die Baum des Jahres Stiftung freut sich, mit Bundesministerin Klöckner ab 2019 eine neue Schirmherrin gewonnen zu haben. Caroline Hensel wird als Botschafterin für die Stiftung und die Flatter-Ulme in ganz Deutschland unterwegs sein. „Ich freue mich auf das Jahr. Mein Ziel ist es, ein neues Bewusstsein für die Flatter-Ulme als Teil unserer urbanen Landschaft zu schaffen. Dafür setze ich mich ein.“ erklärt die angehende Försterin Hensel. (Quelle: Baum des Jahres)

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