EU: Agrarpolitik soll einfacher werden

In EU-Gremien sowie auf nationaler Ebene steht die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik mal wieder auf der Tagesordnung.

In EU-Gremien sowie auf nationaler Ebene steht die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik mal wieder auf der Tagesordnung.

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Ein Forscherteam um den Kieler Agrarökonom Prof. Uwe Latacz-Lohmann hat Landwirte als Nutznießer der Gemeinsamen Agrarpolitik sowie Bürgerinnen und Bürger als deren Finanziers befragt und in den Antworten einige Gemeinsamkeiten, aber natürlich auch Unterschiede erfahren. Bei den befragten Landwirten stand ganz obenan der Wunsch nach weniger Bürokratie und einfacheren Regeln, die nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes immer wieder angekündigt, aber nie umgesetzt wurden. Daneben messen die Landwirte gleichen Wettbewerbsbedingungen eine große Bedeutung zu und regen einen höheren finanziellen Ausgleich für höhere Sozial-, Umwelt-, Tierwohl- und Verbraucherschutzstandards an. Freiwillige Agrarumwelt- oder Klimaschutzprogramme könnten von attraktiveren Angeboten profitieren. Und schließlich möchten Landwirte ihre Verhandlungsposition, u.a. auch über Erzeugerverbände, gegenüber dem Handel gestärkt wissen. Bei Vereinfachung und Entbürokratisierung haben die Landwirte die Bürgerinnen und Bürger an ihrer Seite, die wünschen sich zudem eine stärkere ökologische Ausrichtung der EU-Agrarpolitik. Allerdings sollen die Direktzahlungen nicht ausschließlich auf extensive oder ökologisch wirtschaftende Betriebe begrenzt werden, die Landwirtschaft soll auch ihre Exportorientierung nicht aufgeben. „Die Landwirtschaft wird von der Mehrzahl der Bevölkerung als eine Wirtschaftsbranche angesehen, die im internationalen Wettbewerb bestehen können muss und zur Welternährung beitragen soll“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.

Die Autoren heben in ihrer Motivation hervor, dass die EU-Agrarpolitik eines der ältesten und am weitesten vergemeinschafteten Politikfelder der Europäischen Union ist und mit der fundamentalen Errungenschaft eines gemeinsamen Binnenmarktes sowie in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung des Sektors als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnet werden darf. Die Umfrage erfolgte in drei Befragungen, zwei mit Landwirten und eine mit Nicht-Landwirten, einschränkend merken die Autoren an, dass die Umfrage vermutlich kein repräsentatives Ergebnis liefert. Die Studie „Präferenzen von Landwirten und Bürgern für die Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020“ wurde von der Edmund-Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank unterstützt und in deren Schriftenreihe in Band 34 mit dem Titel „Innovative Agrarpolitik nach 2020“ veröffentlicht. (Quelle: LPD)

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