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Erdbeeren: Wachstumsgen identifiziert
Forscher der University of Maryland haben ein Gen identifiziert und isoliert, das direkt an der Art und Weise beteiligt ist, wie Erdbeerpflanzen wachsen, sich ausbreiten und Früchte produzieren. Mit der Fähigkeit, dieses Gen zu steuern und einem besseren Verständnis dafür, wie man den Wachstumsprozess positiv beeinflussen kann, hat diese Studie das Potenzial, die Produktivität der Erdbeere stark zu steigern.
Erdbeeren allein sorgen in den Vereinigten Staaten für einen Umsatz von rund 3 Mrd. Dollar pro Jahr. Die Nachfrage ist erst im Laufe der letzten Jahre gewachsen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, diese Industrie weiterzuentwickeln, indem man die Mechanismen der Züchtung und Produktion von Erdbeerpflanzen versteht. Julie Caruana, eine Postdoc-Forscherin, unter der Leitung von Zhongchi Liu, Professorin am Lehrstuhl für Pflanzenwissenschaften und Landschaftsarchitektur, sowie am Lehrstuhl für Zellbiologie und molekulare Genetik, ist dem Verständnis deutlich näher gekommen, indem sie dieses Gen gefunden und die Produktivität verbessert hat. „Wir kennen mindestens ein Gen, das definitiv beteiligt ist und in Zukunft können wir bestimmen, welche anderen Gene mitwirken und wie sie interagieren", sagt Caruana.
Es gibt viele Umweltfaktoren, die das Blühverhalten und das Wachstum beeinflussen. Dazu gehören Temperatur und Tageslänge, weshalb Erdbeeren typischerweise in den Sommermonaten Ableger produzieren und in den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten blühen. Die Kontrolle dieses Merkmals und das Verständnis des Prozesses, genetisch und ökologisch, ist für die Erdbeerindustrie sehr wichtig. „Wenn man versucht, Erdbeerpflanzen zu ernten, würde das Ausschalten der Triebproduktion den Züchtern wirklich helfen", erklärt Mike Newell, Senior Faculty Specialist and Horticultural Crops Program Manager im Wye Research and Education Center, das mit Erdbeerzüchtern zusammenarbeitet. Je nach verwendetem Erdbeer-Produktionssystem kann die Produktion von Ablegern erwünscht oder nicht erwünscht sein und muss manuell entfernt werden. Anbaubetriebe profitieren zum Beispiel von einer erhöhten Produktion von Trieben, die sie als Jungpflanzen dann weiterverkaufen.
Diese Arbeit hat nicht nur das Potenzial, die Erdbeerproduktion mit den derzeit populären Sorten und Anbaumethoden zu verbessern, sondern könnte auch die Erträge durch die Popularisierung verschiedener Sorten, die derzeit aufgrund der Triebproduktion weniger rentabel sind, noch weiter steigern. „Die meisten Erdbeerpflanzen, die heute im Einsatz sind, sind als Juniträger bekannt oder als Pflanzen, die nur einmal im Jahr Beeren produzieren", erklärt Dr. Liu. „Da Erdbeerpflanzen wegen des starken Produktionsrückgangs mit zunehmendem Alter nur zwei Jahre lang gehalten werden, erhalten die Landwirte nur zwei Ernten von einem typischen Juniträger. Immertragende Erdbeersorten hingegen können jedes Jahr mehrmals abgeerntet werden und damit den Gesamtertrag der Erdbeere steigern. Aber sie sind im Moment für Landwirte und Gärtner relativ unbeliebt, weil sie wenig Triebe bilden. Wenn wir einen Weg finden, um die Triebproduktion bei immertragenden Sorten anzuregen, könnte sich der Markt für diese Erdbeerpflanzen öffnen, wodurch der Ertrag der Erdbeeren erhöht und die Produktion erheblich beeinflusst wird.“
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