BGL: Großes Engagement für Nachwuchskräfte

Im August trafen sich rund 1.350 Nachwuchskräfte aus insgesamt 56 Ausbildungsberufen im russischen Kazan, um sich bei der Berufe-Weltmeisterschaft zu messen.

Großes Engagement für Nachwuchskräfte: Im Garten- und Landschaftsbau passiert viel!Bild: BGL.

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Im August trafen sich rund 1.350 Nachwuchskräfte aus insgesamt 56 Ausbildungsberufen im russischen Kazan, um sich bei der Berufe-Weltmeisterschaft zu messen. In diesem Jahr waren für Deutschland mit dabei die Landschaftsgärtner Julian Maier (22 Jahre) und Niklas Stadlmayr (21 Jahre) aus Bayern. Das Team hatte sich bereits 2018 beim nationalen Landschaftsgärtner-Cup als Sieger für die Teilnahme an den „WorldSkills" qualifiziert. Nun trafen sie im „Skill 37 Landscape Gardening" auf Nachwuchs-Duos aus 23 weiteren Nationen und mussten eine 49 Quadratmeter große Fläche innerhalb von 21 Stunden nach einem vorgegebenen Plan gestalten. Von der Pflanzung mit Stauden, Gräsern und Gehölzen über das Verlegen eines Rollrasens und das Begrünen einer Wand bis hin zum Anlegen eines Teiches mit Wasserkaskade und Holzsteg war alles dabei. Die anspruchsvolle Aufgabe umfasste viele Arbeiten und Wissensgebiete des Garten- und Landschaftsbaus - Abwechslung gehört hier zum Alltag. Die deutschen Teilnehmer begeisterten die Jury mit ihrem Pflanzen- und Material-Knowhow, ihren praktischen Fähigkeiten und auch ihrem Teamwork. So sicherten sie sich nicht nur den neunten Platz, sondern erhielten zudem die „Medallion for Excellence", eine Auszeichnung der Jury für herausragende Leistung.

Engagierte Unternehmen - gezielte Förderungen

„Julian und Niklas haben als Team super harmoniert und sich in ihren Fähigkeiten top ergänzt", betont Josef Bullinger von Bullinger Gartengestaltung in Donauwörth. Er hatte seine beiden ehemaligen Auszubildenden bereits zu vorrausgegangenen Wettbewerben auf Landesebene angemeldet und während der Weltmeisterschaft tatkräftig unterstützt. Dass ein WM-Team wochenlang als tatkräftige Mitarbeiter im Betrieb fehlt, war dem Unternehmer durchaus bewusst, doch ihm ist es wichtig, dass Nachwuchskräfte auf vielfältige Weise gefördert werden. Das zeigt sich auch an den zusätzlichen Schulungen und Unterweisungen, die Bullinger und seine Mitarbeiter allen Auszubildenden regelmäßig anbieten. Inhalt sind Themen, die im Arbeitsalltag oder der Berufsschule meist zu kurz kommen, wie das Führen von Kundengesprächen oder spezielle Fertigkeiten im Umgang mit Maschinen. Zudem gibt es eine sogenannte „Talent Zone" auf dem Betriebsgelände, wo die Jugendlichen neue Fähigkeiten praktisch erlernen und verbessern können.

Zahlreiche Maßnahmen - steigende Azubizahlen

„Viele Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus setzen sich für ihre Auszubildenden in besonderem Maße ein", weiß Laura Gaworek, Referentin für Nachwuchswerbung beim Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern). „Auf Landes- und Bundesebene passiert zudem viel, um Jugendliche für den Beruf zu begeistern. Das Spektrum reicht von Ständen auf Ausbildungsmessen und Azubi-Botschaftern, die in Schulen informieren, über YouTube-Filme, die in den Sozialen Medien beworben werden, bis hin zu Baustellenfahrten mit Arbeitsagenturen." Das Ergebnis dieses großen Engagements sind stetig steigende Ausbildungszahlen im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) - der mit Abstand beliebtesten Branche unter den Agrarberufen. Allein in 2018 wurden 3.669 neue Ausbildungsverträge unterschrieben. Damit entscheiden sich fast zwei Drittel aller Jugendlichen, die sich für den Beruf des Gärtners interessieren, für den GaLaBau. Doch wer ist eigentlich die perfekte Kandidatin oder der perfekte Kandidat für eine Ausbildung zur ‚Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau‘, wie der Beruf offiziell heißt? „All diejenigen, die wissen, dass ein Job am Schreibtisch nichts für sie ist und die es stattdessen nach draußen in die Natur zieht", sagt Gaworek vom VGL Bayern. „Wer sich zudem gerne kniffligen, praktischen Fragen stellt, ein Faible für Maschinen hat, lieber im Team arbeitet als alleine, sich für Pflanzen interessiert und mit ganz unterschiedlichen Materialien arbeitet - von Holz über Metall bis hin zu Stein - für den ist dieser spannende Beruf einfach perfekt!"

Praktikum als wesentliche Entscheidungshilfe

Wer sich noch unsicher ist, ob er seine Zukunft in der grünen Branche sieht, dem rät Gaworek zu einem Praktikum. Das ist die beste Möglichkeit, um den Arbeitsalltag hautnah kennenzulernen. Auch Unternehmer Josef Bullinger misst dieser praktischen Berufsfindung eine große Bedeutung bei. Daher verlangt er von potenziellen Auszubildenden im Vorfeld auch mindestens zwei mehrwöchige Praktika im eigenen Betrieb. „Einige Tage reichen einfach nicht aus, um zu erkennen, ob ein Beruf, die Arbeitskollegen und auch die Spezialisierung und Arbeitsweise des Betriebs zu einem passen", hebt er hervor. „Dieser Einsatz lohnt sich aber in jedem Fall, denn Landschaftsgärtner ist ein Beruf mit Zukunft!" Das bestätigt auch Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung und Weiterbildung beim Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa). „Das Interesse an Grün im privaten, aber auch im urbanen Raum wird immer größer und daher sind auch Landschaftsgärtner immer gefragter. Auf die jungen Frauen und Männer, die sich für diesen Beruf entscheiden, warten hervorragende Zukunftsperspektiven in einer boomenden Branche." Eine umfangreiche Praktikums- sowie Ausbildungsbörse und zahlreiche Informationen zum Beruf des Landschaftsgärtners gibt es auf www.landschaftsgaertner.com. (BGL)

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