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BelOrta: Überschreitet erstmals die 500-Mio.-Marke
Obwohl dieser Umsatz im Vergleich zu 2021 um 2% gestiegen ist, ist das Gesamtangebot um 4% gesunken. Bei vielen Produkten ist dieses geringere Angebot auf einen anderen Produktionsplan als in den Vorjahren zurückzuführen. Die erheblichen Auswirkungen der gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Produktion der BelOrta-Hersteller. Die Erzeuger müssen oft lange im Voraus planen, wenn es um Aussaat, Pflanzung, Ernte oder Lagerung von Hartobst geht. Eine solche Planung birgt hohe Risiken, insbesondere in unsicheren und unbeständigen Zeiten.
Neben der Produktionsunsicherheit haben sich auch die Warenkörbe der Verbraucher aufgrund der noch nie dagewesenen Inflation und der gesunkenen Kaufkraft verändert.
Die Obst- und Gemüseproduktion ist stark von den gestiegenen Energiekosten betroffen.
In einer normalen Saison könnte man bei vielen Tomatensorten von anständigen Preisen sprechen. Die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Betriebsergebnisse vieler Erzeuger und Kulturen. Außerdem fiel auf, dass sich viele Gemüsespezialitäten schwerer taten als die klassischen Sorten. Der Kaufkraftverlust scheint sich vor allem auf Produkte mit einem höheren (Kilo-)Preis auszuwirken.
Die Gurkenproduktion (hier und anderswo) ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zurückgegangen, was zu einem besseren Mittelpreis geführt hat. Auberginen hatten einen schwierigen Saisonstart, konnten aber mit einer besseren zweiten Jahreshälfte rechnen, während Paprika eine eher durchwachsene Saison mit einem etwas niedrigeren Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr hatte. Teurere Energie wirkt sich nicht nur direkt auf die Produktion aus, sondern auch indirekt, da der Anbau von Fruchtgemüse bei niedrigeren Gewächshaustemperaturen oft sehr viel schwieriger wird.
Bei einigen anderen Gemüsesorten stellen wir nach zwei Jahren COVID eine Wiederbelebung der Gastronomie und des Foodservice fest. Dies äußert sich unter anderem in der Nachfrage nach bestimmten Spargelsorten. Dennoch hat das unberechenbare Wetter zu einem unsteten Verlauf der Spargelsaison geführt, mit einem guten Start, gefolgt von einem sehr schwachen Mai und einem etwas besseren Saisonende im Juni. Ein ähnlicher Verlauf ist bei einigen Blattpflanzen zu beobachten. Ein guter Start, eine schwache Mitte und ein besseres Ende der Saison.
Lauch hatte dann ein weiteres Jahr mit zwei Gesichtern. Die Anbausaison 2021 verlief gut und führte zu hohen Kiloerträgen. In Verbindung mit einem milden Winter führte dies zu niedrigen Preisen in der ersten Hälfte des Jahres 2022. Der trockene und heiße Sommer 2022 wirkte sich negativ auf die Produktion und das Angebot aus, so dass sich der Markt im Herbst etwas erholen konnte. Blumenkohl erlebte ein Jahr mit einem echten Auf und Ab, sowohl in Bezug auf das Angebot als auch auf die Preise, was jedoch zu einem unterdurchschnittlichen Jahresmittelpreis führte.
Auf dem Chicorée-Markt hingegen war die Situation von Januar bis Mitte August sehr schlecht. Die Erholung des Marktes nach diesem Zeitraum konnte den erlittenen Schaden leider nicht wieder wettmachen. Kaufkraft, Energie, die internationale Marktsituation, aber auch die immer schneller auftauchenden, sich verändernden und wieder verschwindenden Konsumtrends können über das Ergebnis eines Produktes im letzten Jahr entscheiden.
Weichobst und Steinobst - besser Sommer als 2021
Der Saisonstart für Erdbeeren war kommerziell solide. Ab Mitte April ging es jedoch schnell bergab, und zwar über einen Monat lang. Die Zusammenlegung zahlreicher Produktionen im In- und Ausland führte zu einer vorübergehenden Explosion des Angebots, die sich natürlich sehr nachteilig auf den Marktpreis auswirkte. Danach kamen Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht und die Preise stiegen.
Was die Qualität betrifft, so war 2022 ein viel besseres Beerenobstjahr als 2021, das von einem sehr nassen Sommer geplagt war. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage war in der belgischen Saison recht ausgeglichen, was zu relativ konstanten Preisen führte. Die Kirschenproduktion ist wieder auf ein normales Niveau gestiegen. Eine erfreuliche Entwicklung nach der sehr schwierigen Saison 2021. Dank der zentralen Hydrokühlung und Sortierung konnte sehr flexibel mit Sorten und Verpackungen gearbeitet werden, beides starke Trümpfe im Hinblick auf eine reibungslose Vermarktung.
Bemerkenswert im Jahr 2022 war die Weiterentwicklung der kürzlich eingeführten Konzeptprodukte BelOplum (Pflaumen) und BelOmelon (Melonen). Beide Projekte werden von Erzeugern, Handel und Verbrauchern gleichermaßen sehr begrüßt. Der lokale nachhaltige Anbau wird eindeutig geschätzt. Im Jahr 2023 will man den eingeschlagenen Weg fortsetzen.
Lagerkosten bei Hartobst sind sehr hoch - Konferenz festigt Position
Die vergangene Hartobstsaison war eine Herausforderung, und zwar nicht nur wegen der großen Mengen an Hartobst, die in ganz Europa geerntet wurden. Der enorme Anstieg der Lagerkosten hat zur Folge, dass die Produkte schneller auf den Markt kommen und infolgedessen weniger breit angeboten werden. Dies ist natürlich nachteilig für die Preisgestaltung. Darüber hinaus beeinträchtigen der Krieg in der Ukraine und die teuren Transportkosten der Exporte. Es ist jedoch nicht alles schlecht auf dem Gebiet des Hartobstes. Die Conference-Birnen halten ihr gutes Qualitätsimage aufrecht und finden zunehmend neue Bestimmungsorte. Außerdem wachsen die bestehenden Märkte weiter.
Bei den Äpfeln war es wieder ein schwieriges Jahr, weil zu viel in Europa produziert wude. Auch bei der Ernte im vergangenen Herbst wurden aufgrund der hohen Lagerkosten viele Partien zum Direktverkauf angeboten. Dies führte zu einem starken Druck auf den Markt. Geringere europäische Lagerbestände Ende 2022 lassen auf eine Verbesserung Anfang 2023 hoffen.
Auswirkungen des Kaufkraftrückgangs auf ökologisches Obst und Gemüse
Wie bei einigen Spezialitäten und Convenience-Produkten ist auch bei Bioprodukten ein erheblicher Einfluss der Inflation zu beobachten. Bestimmte Gelegenheitskäufer von Bioprodukten neigen dazu, zu billigeren Alternativen zu greifen, was sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt. Es gab aber auch positive Nachrichten von der Bio-Front. Die warme Witterung des vergangenen Sommers hat sich positiv auf die Qualität des Bio-Beerenobstes ausgewirkt, was sich positiv auf den Absatz und den Verbrauch ausgewirkt hat, insbesondere im Vergleich zum extrem nassen Jahr 2021.
Die Dürre beeinträchtigt auch oft die Qualität vieler Obst- und Gemüsesorten. Kleinere Größen führen oft auch zu einem geringeren Angebot. Leider schlägt sich dies in einem inflationären Jahr wie 2022 nicht immer in einer besseren Preisgestaltung nieder, auch wenn dies für die Rentabilität der ökologischen Erzeuger notwendig ist. Ende 2022 konnte BelOrta jedoch wieder eine Verbesserung der Nachfrage feststellen und hofft, diesen Schwung auch 2023 fortsetzen zu können.
Auswirkungen des Kaufkraftrückgangs auf ökologisches Obst und Gemüse
Anfang Oktober hat BelOrta seinen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. An den festen Themen Partnerschaft mit den Erzeugern, Verringerung des ökologischen Fußabdrucks, Fürsorge für die Menschen und die Gesellschaft und das Streben nach natürlichen und gesunden Produkten wird kontinuierlich und mit Erfolg gearbeitet. BelOrta ist stolz darauf, sich seit einigen Jahren als UN SDG Pioneer zu bezeichnen. Eine Auszeichnung, die nur an Unternehmen vergeben wird, die weitreichende Ergebnisse in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsziele erzielen. Das heißt aber nicht, dass sie sich auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie haben sich verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 42% (im Vergleich zu 2020) zu senken. Dieser Plan wurde von SBTi (Science Based Targets initiative) bestätigt und genehmigt. Damit gehört BelOrta zu den wenigen belgischen Unternehmen, die sich bereits klare Ziele in diesem Bereich gesetzt haben.
BelOrta bläst 10 Kerzen aus und baut auf die Zukunft
Im Jahr 2023 wird BelOrta sein 10-jähriges Bestehen feiern. Natürlich werden sie über diesen ersten Jahrestag nachdenken. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Zukunft. Bei der Expansion unserer Genossenschaft standen sie in den letzten 10 Jahren regelmäßig vor großen Herausforderungen. Als ob der Obst- und Gemüseanbau mit all den unvorhersehbaren Wetterbedingungen und den immer strengeren Vorschriften nicht schon schwierig genug wäre, wurden sie 2014 auch noch mit einem strengen Russlandverbot konfrontiert. Ein wertvoller Markt für ihre Äpfel und Birnen, aber auch für viele Obst- und Gemüsesorten ging verloren. Der Brexit, die Corona-Krise und in jüngster Zeit die weltweite Energiekrise und die himmelhohe Inflation sorgten ebenfalls für eine sehr holprige Fahrt.
Dass BelOrta weiterhin an die Zukunft glaubt und seine Verantwortung wahrnehmen will, um ein existenzsicherndes Einkommen für seine genossenschaftlich organisierten Erzeuger anzustreben und zu realisieren, geht aus der Absichtserklärung hervor, die Anfang Februar 2022 mit der Belgischen Obstauktion geschlossen wurde. Ende 2022 wurden die Gespräche abgeschlossen und in einer rechtlichen Vereinbarung besiegelt. Es wird erwartet, dass die belgische Wettbewerbsbehörde bis Mitte 2023 ihre endgültige Genehmigung erteilt, damit die vollständige operative Integration bis zum 1. Juli 2023 erfolgen kann. Zu diesem Zweck wird in den kommenden Wochen eine entsprechende Kommunikation zum Nutzen der betroffenen Erzeuger, Mitarbeiter und Kunden erfolgen.
BelOrta, eine Genossenschaft mit mehr als 900 Erzeugern, oder besser 1.300 Erzeugern nach dem Zusammenschluss mit der BFV, nimmt den Spießrutenlauf gerne an und blickt mit großem Enthusiasmus positiv in die Zukunft. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Zusammenarbeit auszahlt und dass alle Beteiligten in der Kette vom Feld bis zum Teller davon profitieren werden. Auch im kommenden Jahr werden sich die stolzen BelOrta-Erzeuger wieder dafür einsetzen, jeden Tag das schmackhafteste und hochwertigste Gemüse und das saftigste Obst zu produzieren. Lokal angebaut, knackig frisch, voller Geschmack und ein Genuss für alle am Tisch. (BelOrta)
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