VGL NRW: Grüne Infrastruktur wichtiger denn je

Von der diesjährigen digitalen Mitgliederversammlung des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e. V. (VGL NRW) geht eine wichtige Botschaft aus: Die Förderung der grünen Infrastruktur ist durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie nicht in den Hintergrund geraten – im Gegenteil.

H. Christian Leonhards (l.) und Josef Mennigmann beim Dreh der digitalen Mitgliederversammlung. Bild: VGL NRW.

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Insbesondere die Dach- und Fassadenbegrünung hat einen festen Platz auf der Agenda von Politik, Stadtentwicklung und Wohnungswirtschaft. Bester Beleg dafür sind zahlreiche neue Förderprogramme. Damit sind die Experten für Garten und Landschaft und ihr Beitrag für ein „natürliches NRW“ mehr denn je gefragt. Das unterstrichen nicht zuletzt die beiden NRW-Ministerinnen Ursula Heinen-Esser und Ina Scharrenbach in ihren Video-Botschaften.

Für die dezentrale Mitgliederversammlung hatten sich Vertreter des Verbandes* am Mittwoch, 24. März 2021, im kleinsten Kreis in der Maschinenhalle Solingen eingefunden. Mitgliedsbetriebe und Gäste konnten der hochprofessionellen Veranstaltung im Livestream folgen. „Die Beteiligung und das Engagement der Mitglieder macht gerade in schwierigen Zeiten wie diesen einen aktiven lebendigen Verband aus“, erklärte Verbandspräsident H. Christian Leonhards in seiner Begrüßung. Mit dem digitalen Format für die Mitgliederversammlung konnte der Verband nun einmal mehr die Chance zum Austausch nutzen, machte jedoch auch deutlich, dass Präsenz durch nichts zu ersetzen sei.

Mitglieder setzen Kreuzchen in „digitaler Wahlkabine“

Vor den turnusmäßigen Wahlen verabschiedete H. Christian Leonhards vor Ort den Vizepräsidenten des Verbandes, Reinhard Schulze Tertilt, mit einem Dank, jedoch coronabedingt ohne den herzlichen Händedruck. Der Präsident würdigte die insgesamt zehnjährige Tätigkeit Schulze Tertilts im Präsidium, davon rund drei Jahre als „Vize“, und ließ seine Stationen und Erfolge Revue passieren. Als Nachfolger wählten die Mitglieder Frank Linneweber (Dortmund), der die Arbeit des Verbandes bereits als Mitglied des Präsidiums unterstützt hatte.

Bestätigt wurden die Präsidiumsmitglieder Thomas Borgmeier (Hagen), Leif Harzer (Terwiege, Essen), Frank Benning (Münster) und Markus Schwarz (Greven). Neu zum Präsidium stößt Martin Losem (Königswinter), Ole Marzulla (Maurmann, Lüdenscheid) wurde zum neuen Ersatzrechnungsprüfer gewählt. Alle Kandidaten hatten sich den Mitgliedern zuvor in kurzen Einspielern vorgestellt. Für die Abstimmungen richtete der Verband eine „digitale Wahlkabine“ ein. Die Stimmen wurden per Knopfdruck ausgezählt, die Ergebnisse in Echtzeit präsentiert.

Auf die sonst auf der Mitgliederversammlung üblichen Ehrungen von Betrieben für ihre 25- und 50-jährige Mitgliedschaft im VGL NRW verzichtete der Verband coronabedingt. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben: Die Jubilare sollen so bald wie möglich bei persönlichen Besuchen beglückwünscht werden.

Dem offiziellen Teil der Versammlung waren Videobotschaften von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach sowie des Präsidenten des Bundesverbandes BGL, Lutze von Wurmb, vorausgegangen. Ursula Heinen-Esser betonte, dass die grüne Infrastruktur ihrem Ministerium besonders am Herzen liege. Die Gesellschaft stelle heute fest, dass diese kein Luxus, sondern überlebenswichtig für das Wohlbefinden sei und zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels diene. Ina Scharrenbach forderte ein Zurück zur natürlichen Stadtgestaltung, die in der Baukultur auch den Freiraum umfasse. Beide Ministerinnen erklärten, dabei auf den Sachverstand der Experten für Garten und Landschaft zu setzen.

Talkrunde lenkt Blick auf Maßnahmen zur Markt- und Fachkräftesicherung

In der abschließenden Talkrunde mit Präsident H. Christian Leonhards, dem Vize-Präsidenten Josef Mennigmann und, frisch gewählt, Frank Linneweber, Präsidiumsmitglied Benjamin Küsters sowie Geschäftsführer Christoph Lau standen neben der grünen Infrastruktur die Themen Auftrags- und Fachkräftesicherung im Mittelpunkt. H. Christian Leonhards betonte, dass im vergangenen Jahr wichtige Impulse für die Dach- und Fassadenbegrünung gesetzt worden seien. Gerade auch im Rahmen des Kongresses „Architektur und Grün wachsen zusammen“ auf der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort habe man die Bedeutung der Gebäudebegrünung nachhaltig adressiert. Der politische Wille, hier mehr zu tun, sei inzwischen immens. Josef Mennigmann informierte über Fortschritte bei der Umsetzung des Weißbuchs „Grün in die Stadt“. Der Klimawandel sei das Thema der Zeit, bei dem die Landschaftsgärtner jede Menge Expertise besitzen. Wie die überbetriebliche Ausbildung trotz der Corona-Einschränkungen aufrechterhalten werden konnte, berichtete Frank Linneweber. Benjamin Küsters und Christoph Lau lenkten den Blick schließlich auf die „Wechsle über Dich hinaus“-Kampagne des VGL NRW mit den Verbänden in Bayern und Baden-Württemberg, die um Talente aus anderen Branchen wirbt und inzwischen auch bundesweit zum Einsatz kommt. Auch eine Kampagne zur Marktsicherung sei sehr erfolgreich angelaufen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass Verbandsarbeit aus Netzwerken und sozialem Austausch bestehe. Das werde in den nächsten Jahren auch im Fokus bleiben.

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