van Schilfgaarde: Integrität der Uhr an erster Stelle

Die Geschichte der Uhr reicht im Anbau von Blumen und Pflanzen bis zur Gründung der ersten Genossenschaft vor über 110 Jahren zurück. Auktionsuhren sind auch heute noch lebendig und vital.

Steven van Schilfgaarde, Chief Executive Officer (CEO), von Royal FloraHolland. Bild: GABOT.

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„Die Uhr ist untrennbar mit der optimalen Preisgestaltung verbunden. Tatsächlich ist eine optimale Preisgestaltung ohne eine Uhr nicht möglich. Deshalb schätzen wir die Uhr und wenden Regeln für die Verwendung der Uhr durch Erzeuger und Käufer an. Die Spielregeln sind in der Versteigerungsordnung festgelegt und wie zum Beispiel im Sport prüfen wir regelmäßig, ob die Spielregeln noch den Anforderungen genügen oder Anpassungen aufgrund neuer technischer Möglichkeiten erforderlich sind“. Das sagt Steven van Schilfgaarde, Chief Executive Officer (CEO), von Royal FloraHolland. „Es ist sehr wichtig, die Integrität der Uhr zu überwachen. Wir tun dies in erster Linie, indem wir von den Erzeugern klare Lieferinformationen verlangen, unter anderem über die Eigenschaften des Produkts und seine Qualität. Dazu gehört heute auch ein repräsentatives Foto. Darauf sollten sich Käufer verlassen können“, so van Schilfgaarde weiter. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil seien die Vereinbarungen, die untereinander über das Durchlaufen getroffen wurden. Diese Vereinbarungen seien eindeutig: Nicht verkaufte Produkte werden vernichtet. Wie schrecklich das manchmal sei, habe man zu Beginn der Corona-Krise gesehen. „Aber Deal ist Deal. So oder so wollen wir den Markt nicht stören“, unterstreicht van Schilfgaarde. „Wir tun dies im Interesse der Erzeuger. Ob Produkte nicht schon einmal zur Versteigerung angeboten wurden, sollte für den Käufer völlig unzweifelhaft sein. Wir sorgen für die Vernichtung durch Kompostierung von Produkten, die auf unseren Uhren angeboten wurden und aufgrund von Überangebot unverkauft bleiben“. Auch die Versteigerungen Plantion und Veiling Rhein-Maas hätten ein solches Vorgehen in ihrem Reglement festgeschrieben. Es sei also „allgemeine Praxis“.

Kritik an „Spielverderbern“

Die Initiative Online Flower Auction basiert auf einem anderen Konzept: Hier werden Produkt versteigert, die noch beim Erzeuger im Betrieb stehen. Es ist ein interessantes Konzept, mit dem man sich auch bei Royal FloraHolland beschäftigt. Ein wesentlicher Unterschied zum üblichen Auktionssystem besteht darin, dass ein Produkt, das durchläuft und unverkauft bleibt, nicht automatisch vernichtet wird, wie dies bei Plantion, Veiling Rhein-Maas und Royal FloraHolland der Fall ist. „Wenn sich Erzeuger dafür entscheiden, ausschließlich die Online-Blumenauktion zu nutzen, gibt es kein Problem. Wenn sie jedoch die Option behalten wollen, auch an Royal FloraHolland zu liefern, müssen wir zu 100% sicher sein, dass Produkte nicht zuvor versteigert wurden. Nur dann ist die Integrität unserer Uhr gewährleistet,“ bekräftigt van Schilfgaarde. Das sei ein wichtiges Genossenschaftsprinzip. Die Nachweispflicht, dass die bei Royal FloraHolland zur Versteigerung angebotenen Produkte zuvor nicht anderweitig versteigert wurden, gelte für alle Lieferanten und werde ebenso von allen anderen Versteigerungen unterstützt.

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