NRW: Friedhofsgärtner blicken auf positives Geschäftsjahr

Die Friedhofsgärtner zeigten sich engagiert und zukunftsorientiert auf ihrer Wintertagung im Technologiezentrum Oberhausen.

Der Vorstand des Fachverbandes Friedhofgärtner NRW: Stefan Neuenhofer, Martin Asbeck, Thomas Seppelfricke, Jan-Peter Quelle, Anja Qayyum-Kocks, Karl Braun, Fritz Mölders, Hans Joachim Klingler, Andrea Wiese, Carsten Nöll (v.l.n.r.). Bild: Landesverband Gartenbau NRW.

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Mit 140 Teilnehmern zeigten sich die Friedhofsgärtner engagiert und zukunftsorientiert auf ihrer Wintertagung im Technologiezentrum Oberhausen. Und blicken trotz schwierigen Bedingungen auf ein positives Geschäftsjahr 2019 zurück.

Positive Bilanz der Dauergrabpflegeverträge

Mit nahezu 130.000 Dauergrabpflegeverträgen zum Jahresende 2019 und rund 700 Friedhofsgärtnereien bleiben die Friedhofsgärtner mit ihren Genossenschaften sowie der Rheinischen und Westfälischen Treuhandstelle in NRW ein wichtiger Wirtschaftsbereich. Trotz der stabilen Entwicklung wird es zukünftig weiter Veränderungen in der Friedhofs- und Bestattungskultur geben. „Die in den letzten Jahren von den Friedhofsgärtnern entwickelten Urnengemeinschaftsgräbern und Memoriam-Gärten werden dabei durchweg gut angenommen“, so Carsten Nöll, Essen, Vorsitzender des Fachverband Friedhofsgärtner im Landesverband Gartenbau NRW. „Das ist ein wichtiger innovativer Motor für die Dauergrabpflege“, unterstreicht auch Fritz Mölders, Duisburg, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rheinischen Treuhandstelle.

Vorstandsmitglieder wiedergewählt

Auf der diesjährigen Wintertagung der Friedhofsgärtner wurden Carsten Nöll aus Essen als Vorsitzender und die Vorstandmitglieder Anja Qayyum-Kocks aus Duisburg, Martin Blumenkamp aus Bochum und Thomas Seppelfricke aus Gelsenkirchen für die nächsten 3 Jahre einstimmig wiedergewählt.

Gärtner meistern schwieriges Jahr 2019

Durch Temperaturrekorde mit Werten um die 44°C hatten alle Gärtner damit zu kämpfen, gegen die Trockenheit anzugießen. Dadurch wurden enorme Arbeitskapazitäten gebunden. Dennoch konnten alle jahreszeitlichen Wechselbepflanzungen erstellt und gut versorgt werden. Das wird allerdings zukünftig durch den Klimawandel immer schwieriger. Wichtig dabei: Die Wasserversorgung auf Friedhöfen sicherstellen und so den Friedhof als Lebensraum für Mensch und Tier wertschätzen. Vertrocknete Beete und Gartenanlagen helfen keiner CO2-Bilanz und keinem Insekt. Die Friedhofsgärtner haben sich an die geforderte Bienen- und Insektenfreundlichkeit angepasst und bieten mit der richtigen Pflanz- und Substratauswahl, Düngung und angemessen Pflanzenschutz ein gutes Servicepaket an.

Nachwuchsgewinnung bleibt schwierig

Großes Problem bleibt die Nachwuchsgewinnung. NRW hat nicht nur die meisten friedhofsgärtnerischen Fachbetriebe, sie bilden mit über 230 jungen Menschen in allen drei Ausbildungsjahren auch am stärksten in Deutschland aus. Dennoch reicht die Zahl bei Weitem nicht aus. Dies wird sich – trotz rückläufiger Anzahl von Fachbetrieben – nicht entspannen. Obwohl für die Öffentlichkeitsarbeit einiges getan wurde. Der Film „Dein erster Tag in einer Friedhofsgärtnerei“ wurde über 50.000 Mal aufgerufen. Insgesamt haben über 4 Mio. Ausbildungsinteressierte die Plattform www.deinersterTag.de entdeckt. Und über 2.700 Schulen haben bundesweit das Projekt „Dein erster Tag“ genutzt.

„Wichtig ist neben den PR-Maßnahmen allerdings auch, dass die Ausbildung stärker auf die Veränderungen der Realität in den Betrieben eingeht und die angestoßene Novellierung der Ausbildungsverordnung angegangen wird“, meint Martin Walser, Geschäftsführer im Landesverband Gartenbau NRW. (Landesverband Gartenbau NRW)

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