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Hessen: Spargelernte hat begonnen
„Hessischer Spargel zeichnet sich durch eine besondere Qualität und Frische aus. Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen ihn am Gütesiegel ‚Geprüfte Qualität Hessen‘. Dieses steht für eine regionale Herkunft und eine kontrollierte Qualität über dem gesetzlichen Standard“, erklärt Landwirtschaftsministerin Priska Hinz bei der Saisoneröffnung in Weiterstadt. „Nicht nur im Geschmack punktet Spargel aus Hessen. Auch die Umwelt profitiert, wenn Kundinnen und Kunden das Gemüse aus der Region kaufen. Denn so werden lange Transportwege vermieden und die Wertschöpfung bleibt vor Ort“, sagt sie weiter.
Der Spargelanbau steht im Wettbewerb mit Erzeugerinnen und Erzeugern aus anderen Ländern, die schon früh im Jahr ihre Produkte anbieten. Lange Importstrecken sind nicht nur schlecht fürs Klima, sondern schaden auch der Wertschöpfung in der Region. Um mit regionaler Erzeugung am heimischen Markt wettbewerbsfähig agieren zu können, setzen die hessischen Spargelbauern auf einen effizienten Anbau. „Nach einem schwierigen Spargelabsatz im letzten Jahr haben viele Spargelbetriebe ihre Anbaufläche angepasst und unrentable Spargelanlagen stillgelegt“, erklärt Rolf Meinhardt, Vorsitzender des Arbeitskreises Spargel Südhessen. „Wir freuen uns, dass hessischer Spargel bei gleichbleibend hoher Qualität 2023 trotz Mindestlohnanhebung nicht teurer wird“, führt er bei der Saisoneröffnung aus. „Witterungsbedingt schwankt die verfügbare Ware im Laufe der Saison. An manchen Tagen ist die Erntemenge sehr groß. Dann gibt es Angebotspreise. Es lohnt sich, regelmäßig bei den Verkaufsbuden vorbeizuschauen“, rät Meinhardt. „Dort sind außerdem einige Sortierungen, zum Beispiel zu dünne oder krumme Spargelstangen, günstiger zu haben. Bei uns gibt es für jeden Anlass und jeden Geldbeutel das richtige Angebot.“
Der Spargelanbau hat in Südhessen eine lange Tradition. Das weiß Spargelkönigin Monique I. aus erster Hand. „25 Jahre lang hat meine Großmutter in der Spargelsaison Spargel gestochen“, sagt die 31-jährige Stadtangestellte aus Pfungstadt. „Ich bin stolz, dieses Jahr Botschafterin für den hessischen Spargel zu sein.“ Gemeinsam mit einem gemischten Chor der hessischen Spargelerzeuger hat sie auf der Eröffnungsfeier ihre Freude für das leckere Frühlingsgemüse mit einem Lied kundgetan.
Um mit regionaler Erzeugung am heimischen Markt wettbewerbsfähig agieren zu können, setzen die hessischen Spargelbauern auf effiziente Anbaumethoden. Dazu gehört der Einsatz von Folie, die das Spargelwachstum positiv beeinflusst: Schwarze Folie absorbiert die Sonnenstrahlen, erwärmt die Erde und beschleunigt das Wachstum. Außerdem reduziert eine Abdeckung den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, mindert den Bewässerungsaufwand und verhindert Bodenerosion. Folien reduzieren aber nicht nur die Erzeugerkosten. Sie ermöglichen außerdem ein zeitiges Angebot im Markt.
Dennoch ist das Material nicht unumstritten. Die hessischen Landwirte sind sich ihrer Verantwortung bewusst und gestalten den Folieneinsatz so umweltverträglich wie möglich. Dazu gehört die mehrjährige Nutzung genauso wie ein fachgerechtes Entsorgen und Recyclen. Der Arbeitskreis Spargel Südhessen sorgt mit einem gemeinsamen Rücknahme- und Recyclingkonzept dafür, dass die Folie nach ihrer Verwendung vollständig eingesammelt und der Kreislaufwirtschaft zugeführt wird. 2022 hat der Arbeitskreis Spargel Südhessen rund 360 Tonnen Polyethylen-Folie gesammelt und recycelt. Dadurch konnten ungefähr 200 Tonnen CO2 eingespart wegen. Das entspricht der Menge, die über 14.000 Bäume pro Jahr binden. (HMUKLV)
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