Gehölzpflanzung: Fünf gängige Fehler

Die Baumschule E. Sander beschreibt fünf gängige Fehler, die es bei der Gehölzpflanzung auf der Baustelle zu vermeiden gilt.

Erleichtert das Anwachsen: Claus Reimers, Betriebsleiter der Baumschule E. Sander, demonstriert den richtigen Pflanzschnitt bei Alleebäumen. Bild: GMH/Baumschule Sander, Tornesch.

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Im Herbst ist Pflanzzeit für Gehölze. Wächst ein Baum oder Strauch nicht an, sind nicht selten handwerkliche Fehler auf der Baustelle schuld. Um diese zu vermeiden und im Zweifel schnell noch einmal gärtnerisches Fachwissen nachzuschlagen, liefert die traditionsreiche Baumschule E. Sander aus Tornesch ihre Gehölze nur noch mit einer 20-seitigen Broschüre aus. „Pflanzung & Pflege auf der Baustelle“ erklärt übersichtlich und leicht verständlich in Worten und mit Schaubildern, was beachtet werden sollte. Das sind die fünf gängigsten Baustellen-Fehler:

1. Beschädigung beim Transport und Abladen

Bäume und Solitärgehölze müssen schonend behandelt werden, damit sie keinen Schaden nehmen. Bei der richtigen Technik trägt ein Hebegurt das Gewicht am Ballen. Wird stattdessen am Stamm angehoben, besteht die Gefahr von Quetschungen, wodurch die Rinde aufplatzen und teilweise absterben kann.

2. Falsche Lagerung auf der Baustelle

Werden gekaufte Gehölze nicht sofort eingepflanzt, sondern auf der Baustelle zwischengelagert, müssen sie versorgt werden. Bäume und Sträucher sollten nicht liegen, sondern senkrecht stehen. Folie sollte umgehend entfernt werden. Mit Säcken, Laub oder Holzschnitzel lässt sich der Wurzelbereich von Ballen- und Containerpflanzen vor Wind, Frost und Sonne schützen. Wurzelnackte Pflanzen werden in ausreichend feuchten und durchlässigen Mutterboden eingeschlagen, damit sie nicht austrocknen. Je nach Witterung ist Wässern nötig. Bei einer längeren Lagerung sollten zudem Verschnürungen gelockert oder entfernt werden.

3. Verzicht auf Rückschnitt

Vor dem Pflanzen ist ein artgerechter Schnitt unbedingt erforderlich. Wird beispielsweise die buschige Krone eines Baumes ohne durchgehenden Leittrieb fachgerecht gestutzt, vermindert dies die Verdunstungsfläche um etwa 25% und erleichtert so das Anwachsen erheblich. Kugelförmige Kronen sollten kräftig auf 20 bis 40 Zentimeter Trieblänge zurückgeschnitten werden. Bei Heckenpflanzen mit einem Leittrieb empfehlen die Profis, alle Triebspitzen anzuschneiden, damit sich die Pflanzen besser verzweigen. Wurzelnackte Heckenpflanzen werden auf 20 bis 40 Zentimeter Höhe komplett gekappt. So treiben sie dicht wieder aus und erreichen bei günstigen Bedingungen im Pflanzjahr sogar oft die gleiche Höhe wie vor dem Schnitt. Allgemein gilt die Faustregel: Je kräftiger der Schnitt, desto kräftiger der Wuchs.

4. Unzureichende Bodenvorbereitung

Voraussetzung für eine erfolgreiche Pflanzung ist ein lockerer, humoser, schwachsaurer, tiefgründiger sowie ausreichend feuchter Boden. Das Pflanzloch sollte eineinhalb Mal so groß wie der Erdballen oder das Wurzelwerk der Pflanze sein. Dabei dürfen die Wurzeln nicht tiefer gesetzt werden, als sie vorher im Erdreich gestanden haben, da die Stämme ansonsten zu faulen beginnen. Auch die Pflanze zu hoch zu setzen, wirkt sich das negativ auf das Wachstum aus. Während der Topf von Containerpflanzen vor dem Einsetzen entfernt werden muss, werden ein Ballentuch und eine eventuelle Verstärkung durch einen Drahtkorb um die Wurzel belassen und mit eingegraben. Abschließend wird der ausgehobene Boden mit Wasser ins Pflanzloch eingeschlämmt und anschließend leicht angedrückt.

5. Fehlende Nachsorge

Nach der Pflanzung sollten alle Gehölze regelmäßig gegossen werden, um das Anwachsen nicht zu gefährden. Das gilt selbst für trockenheitsresistente Sorten, bis sie ausreichend eingewurzelt sind. In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung ist Wasser zudem ein entscheidender Wachstumsfaktor, denn ein Wurzelballen trocknet wesentlich schneller aus als das umgebene Erdreich. Insbesondere bei Frühjahrspflanzungen ist der Bedarf hoch. Doch auch im Winter verlieren Pflanzen Wasser durch Verdunstung. Können sie aus dem gefrorenen Boden keines aufnehmen, führt das zu Schäden durch Frosttrocknis. Besonders bei immergrünen Gehölzen ist Wässern im Winter wichtig.

Darüber hinaus benötigen Bäume in der Anwachsphase Nährstoffe. Um dabei den Konkurrenzdruck durch Unkräuter zu minimieren, hilft unter dem Gehölz eine Mulchschicht aus organischem Material von sieben bis zwölf Zentimetern. Beim Verrotten werden Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, verbraucht, was bei der Düngung berücksichtigt werden sollte. (GMH/Baumschule Sander)

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