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EIMA: Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum
Der Verkauf von Agrarmaschinen ist in Italien in den ersten zehn Monaten dieses Jahres zurückgegangen, was den seit Jahren anhaltenden negativen Trend bestätigt. Auch wenn viele Hoffnungen für einen möglichen Aufschwung an die neuen Maßnahmen der italienischen Regierung zur Entlastung der landwirtschaftlichen Unternehmen geknüpft werden, sind und bleiben die Pläne für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELR) die wichtigste Finanzierungquelle für Landwirte. Ein sehr hoher Anteil des Italien von der EU zugewiesenen Gesamtbetrages (29%) ist für die Maßnahme 4 und damit den Ankauf von Maschinen bestimmt.
Der italienische Agrarmaschinenmarkt schwächelt immer noch. Die von FederUnacoma ausgewerteten Daten des italienischen Transportministeriums über die Zulassungen wurden in Bologna auf der EIMA International bekanntgegeben, und belegen für Oktober bei Traktoren im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres einen Rückgang um 1,2%, mit lediglich 15.283 angemeldeten Fahrzeugen. Lediglich bei den Transportern (Schlepper mit Ladefläche) macht sich in den zehn Monaten eine Erholung bemerkbar, mit einem Plus von 17,7% (678 Fahrzeuge). Die Bilanz zum Jahresende wird also den negativen Trend bestätigen, der die Verkaufszahlen der letzten zehn Jahre bestimmt hat - die jährliche Anzahl der neu zugelassenen Traktoren ist von 30.000 im Jahr 2006 auf 18.400 im Vorjahr und damit um ganze 38% gesunken, und heuer muss mit weniger als 18.000 Neuzulassungen gerechnet werden.
“Die Krise des Marktes bedeutet allerdings nicht, dass die italienische Landwirtschaft auch das Interesse an der Mechanisierung verloren hat, – kommentiert der Präsident des FederUnacoma Massimo Goldoni – und gerade eine Veranstaltung wie die EIMA beweist mit ihrem enormen Publikumsandrang, dass bei den italienischen Landwirten ein außergewöhnlich starkes Interesse an den ausgestellten Innovationen vorhanden ist.” “Der drastische Rückgang der Verkaufszahlen hängt mit der Krise des primären Sektors zusammen, – erklärt Goldoni – in dem die Anzahl der aktiven Unternehmen auf Grund der geringen Rentabilität der Produktionen und der für einen Skaleneffekt zu kleinen Betriebe konstant im Sinken begriffen ist (-9% allein im Zeitraum 2010 bis 2013).”
Die Voraussetzungen für eine Besserung der Situation und damit einen Wiederaufschwung des Agrarmaschinenmarktes haben sich allerdings gebessert. Das von der italienischen Regierung verabschiedete Bilanzgesetz 2017 sieht die Abschaffung der Landwirtschaftssteuer und ein Paket von Steuererleichterungen und Beitragsentlastungen vor allem für Jungunternehmer vor. Der Mitte September verabschiedete Nationale Plan Industrie 4.0 zielt auf eine Förderung der Digitalisierung der Produktionsprozesse ab – wie bei der Pressekonferenz dargelegt wurde – und spielt auch für die Landwirtschaft eine Rolle, denn er findet auf die gesamten Lebensmittelketten Anwendung und wird auch auf die Mechanisierung signifikante Auswirkungen zeitigen, weil er zur Verbreitung von Maschinen und Instrumenten für die Präzisionslandwirtschaft beitragen wird. Was die direkten Unterstützungen für den Ankauf von Agrarmaschinen anlangt, wurde daran erinnert, dass am Donnerstag, dem 10. November, die offizielle Vorabregistrierung der Anträge um Beihilfe aus dem 45 Mio. Euro schweren Topf begann, welcher vom gesamtstaatlichen italienischen Versicherungsinstitut für Arbeitsunfälle INAIL für den Ankauf von Maschinen mit hohen Sicherheitsstandards bereitgestellt wurde. Aber die wichtigste Ressource für die Mechanisierung der Landwirtschaft sind und bleiben die Pläne für die ländliche Entwicklung. Die italienischen Regionen haben für die Maßnahme 4, welche die Finanzierung auch für den Ankauf von Agrarmaschinen vorsieht, 5,4 Mrd. Euro abgestellt, was 29% der dem Land zugewiesenen ELR-Gesamtzuwendung entspricht. Im europäischen Kontext ist Italien das Land, das im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum prozentuell gesehen das meiste Geld für die Maßnahme 4 bereitstellt, was für den Zeitraum 2014-2020 positive Auswirkungen erwarten lässt. (EIMA)
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