EFSA: Jahresbericht über Pestizidrückstände

Die EFSA hat ihren Jahresbericht über Pestizidrückstände in Lebensmitteln in der Europäischen Union veröffentlicht. Der Bericht stützt sich auf Daten aus den amtlichen nationalen Kontrolltätigkeiten der EU-Mitgliedstaaten, Islands und Norwegens und umfasst sowohl gezielte Stichproben als auch Zufallsstichproben.

Pestizidrückstände in Lebensmitteln: Die Entwicklungen können mithilfe der durchsuchbaren Tabellen der EFSA verfolgt werden. Bild: GABOT.

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Im Jahr 2018 wurden insgesamt 91.015 Proben untersucht, von denen 95,5% innerhalb der gesetzlich zulässigen Werte lagen. Bei der Teilmenge von 11.679 Proben, die im Rahmen des EU-koordinierten Kontrollprogramms analysiert wurden (Zufallsstichproben), lagen 98,6% der Proben innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte.

Der Bericht bietet eine Momentaufnahme des Vorhandenseins von Pestizidrückständen in Lebensmitteln in der EU und beleuchtet mögliche Risiken für die Gesundheit der Verbraucher. Darüber hinaus gibt er Risikomanagern wichtige Informationen an die Hand, auf deren Grundlage diese Entscheidungen über künftige Kontrollmaßnahmen treffen können.

Bernard Url, der Geschäftsführende Direktor der EFSA, meinte dazu: „Dieser Bericht unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten bei der Gewährleistung der ordnungsgemäßen Verwendung von Pestiziden im Einklang mit den Rechtsvorschriften und Zielen der EU. Eine effiziente Erhebung und gründliche Analyse dieser Daten werden weiterhin von zentraler Bedeutung sein, um die Sicherheit der in der Europäischen Union vertriebenen Lebensmittel zu gewährleisten.“

Risikobasierte (gezielte) Stichproben gegenüber Zufallsstichproben

Der Abschnitt über die nach dem Zufallsprinzip erhobenen Daten ist besonders nützlich, da er dieselbe Produktkategorie jeweils über einen Zeitraum von drei Jahren abdeckt. Auf diese Weise können bei spezifischen Produkten Aufwärts- und Abwärtstrends festgestellt werden.

So stieg zwischen 2015 und 2018 der Anteil der Proben mit Überschreitungen der Rückstandsmengen bei Bananen (von 0,5% auf 1,7%), Paprika (von 1,2% auf 2,4%), Auberginen (von 0,6% auf 1,6%) und Tafeltrauben (von 1,8% auf 2,6%). Demgegenüber gingen die Überschreitungen bei Brokkoli (von 3,7 % auf 2%), nativem Olivenöl (von 0,9% auf 0,6%) und Hühnereiern (von 0,2% auf 0,1%) im Jahr 2018 im Vergleich zu 2015 zurück.

In diesem Jahr hat die EFSA die Ergebnisse des koordinierten Programms in durchsuchbare Tabellen und Grafiken übertragen, um die Daten für Laien leichter zugänglich zu machen.

Die nationalen Kontrollprogramme sind risikobasiert und zielen auf Produkte ab, die wahrscheinlich Pestizidrückstände enthalten oder bei denen in den vergangenen Jahren rechtliche Verstöße festgestellt wurden. Diese Programme stellen wichtige Informationen für Risikomanager bereit, bieten aber – anders als die Daten aus dem koordinierten EU-Programm – kein statistisch repräsentatives Bild der Rückstandsmengen, die man in Lebensmitteln erwarten würde, die in Einzelhandelsgeschäften in ganz Europa verkauft werden.

Risikobewertung

Die EFSA führte im Rahmen ihrer Analyse der Ergebnisse eine Bewertung des ernährungsbedingten Risikos durch. Diese Risikobewertung ergab, dass die im Jahr 2018 analysierten Lebensmittel wahrscheinlich kein Problem für die Gesundheit der Verbraucher darstellen. Die EFSA unterbreitet jedoch eine Reihe von Empfehlungen, um die Effizienz der europäischen Kontrollsysteme zu erhöhen und so weiterhin ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten.

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