Pestizide-Rückstände: Wie ist die Situation?

Das Risiko von Pestizidrückständen für die menschliche Gesundheit ist – wie schon in den Vorjahren – nach wie vor gering, so die EFSA in ihrem aktuellen Jahresbericht. Die EFSA analysierte Tausende von Proben, die im Jahr 2023 von häufig konsumierten Produkten entnommen wurden.

Die Sicherheit in der Lebensmittelkette vom Erzeuger zum Verbraucher steht im Zentrum der Tätigkeit der EFSA.

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In dem Bericht werden Informationen über Pestizidrückstände analysiert, die aus stichprobenartigen und gezielten Überwachungsprogrammen gewonnen wurden. Außerdem schaltete die EFSA ein interactives Tool frei, mit dem Nutzer die Daten in Diagrammen und Grafiken durchsuchen können. 

Stichproben zeigen übereinstimmende Ergebnisse

Die EFSA analysierte die Ergebnisse von 13.246 Stichproben, die von den EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Island im Rahmen des von der EU koordinierten Kontrollprogramms (EU MACP) von 12 der am häufigsten verzehrten Lebensmittelerzeugnisse in der EU entnommen wurden.

Im Rahmen des EU MACP werden alle drei Jahre Proben von denselben Erzeugnissen entnommen, um Trends zu verfolgen. 2023 waren dies Karotten, Blumenkohl, Kiwis (grün, rot und gelb), Zwiebeln, Orangen, Birnen, Kartoffeln, getrocknete Bohnen, Braunreis, Roggen, Rinderleber und Geflügelfett.

Bei dieser Untergruppe von Proben, die im Rahmen des EU MACP analysiert wurden, wurde festgestellt, dass 99% den EU-Rechtsvorschriften entsprachen. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit den im Jahr 2020 gewonnenen Ergebnissen (99,1%), als die gleiche Auswahl von Produkten beprobt wurde.

Bei den im Jahr 2023 entnommenen Proben waren 70% frei von quantifizierbaren Rückständen, während 28% einen oder mehrere Rückstände innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte enthielten. Die Rückstandshöchstgehalte ( MRL ) wurden in 2% der Proben überschritten, von denen 1% nach Berücksichtigung der Messunsicherheit nicht konform waren.

Gezielte Probenahme mit hoher Einhaltungsquote

Der Jahresbericht der EFSA über Pestizidrückstände enthält auch die Ergebnisse der mehrjährigen nationalen Kontrollprogramme (MANCP), in denen‏ Daten aus gezielten Probenahmen auf der Grundlage des Risikoniveaus erfasst werden.

Diese nationalen Kontrollprogramme umfassten 132.793 Proben, von denen 98% den EU-Rechtsvorschriften entsprachen. Die Einhaltungsquoten bei den MANCP beliefen sich in den Jahren 2021 und 2022 auf 97,5% bzw. 97,8 %.

Von den im Jahr 2023 entnommenen Proben enthielten 58% keine quantifizierbaren Rückstände, während 38,3% Rückstände innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte enthielten und 3,7% über dem Rückstandshöchstgehalt lagen, wovon 2% nicht konform waren.

Bewertung ernährungsbedingter Risiken

Die Ergebnisse der Überwachungsprogramme stellen eine wertvolle Informationsquelle für die Schätzung der ernährungsbedingten Exposition von Verbrauchern in der EU gegenüber Pestizidrückständen dar.

Die EFSA führte im Rahmen ihrer Analyse der Ergebnisse eine Bewertung des ernährungsbedingten Risikos durch. Die Bewertung zeigt die Wahrscheinlichkeit, dass Verbraucher einer Rückstandsmenge ausgesetzt sein werden, die einen bestimmten Sicherheitsschwellenwert überschreitet.

Auf der Grundlage ihrer Bewertung kommt die EFSA zu dem Schluss, dass aufgrund der geschätzten Exposition gegenüber Pestizidrückständen in den untersuchten Lebensmitteln ein geringes Gesundheitsrisiko für die Verbraucher besteht.

Der Bericht enthält zudem eine Reihe von Empfehlungen zur Steigerung der Effizienz der europäischen Kontrollsysteme für Pestizidrückstände. So empfiehlt die EFSA den Mitgliedstaaten beispielsweise, Kombinationen von Pestiziden und Kulturen, bei denen die Nichteinhaltung von Vorschriften festgestellt wurde, weiter zu untersuchen und zu überwachen und die Pestizidrückstände in Proben, die von außerhalb der EU eingeführt werden, mit einem breiten analytischen Anwendungsbereich weiter zu überwachen.

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