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BOG: Rückblick auf schwierige Erntesituation
Am 24. Oktober 2018 tagten in Berlin im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft die Mitglieder des Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG). Insgesamt stellten die Mitglieder des BOG fest, dass sowohl Anbau als auch Ernte im Jahr 2018 unter sehr schwierigen Witterungsverhältnissen stattgefunden haben. Die langanhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen hätten die Obst- und Gemüsebetriebe von Nord bis Süd, von Ost bis West doch stark gefordert.
Insbesondere im Gemüseanbau waren die Arbeitsbelastungen durch den enormen Bewässerungsaufwand extrem. Hier zeigte sich auch, dass trotz intensiver Bewässerung die Kulturführung schwierig war. Insgesamt ist die Gemüseernte regional sehr differenziert zu betrachten. Unterm Strich konnte für Deutschland aber immer noch eine knapp durchschnittliche Ernte eingefahren werden. Größere Ertragsverluste sind bei Zwiebeln, Möhren und dem Kohlsortiment zu verzeichnen. Beim Kohl haben insbesondere die Herbstkohle die größten Ertragsrückgänge zu verzeichnen. Auch die Rückgänge bei Zwiebeln sind vergleichsweise hoch zu beziffern. Beim Obst dagegen konnte bei den meisten Kulturen eine überdurchschnittliche Ernte eingefahren werden, allen voran bei den Äpfeln.
Schwieriger war die Situation durch die hohen Temperaturen bei den empfindlichen Beerenfrüchten, insbesondere bei den Erdbeeren. Dennoch fiel die Erntemenge halbwegs normal aus. Die preisliche Situation beim Gemüsebau ist als knapp unterdurchschnittlich zu bezeichnen, wobei einige Kulturen durchaus höhere Preise erzielen konnten. Der Apfelmarkt steht dagegen preislich unter Druck. Bezüglich des Risikomanagements bemängelten die Mitglieder des Bundesausschusses Obst und Gemüse, dass es noch nicht gelungen ist, in der Politik die entscheidenden Weichenstellungen für ein verbessertes Risikomanagement zu verankern. Bei Bund und Ländern seien zaghafte Überlegungen in die richtige Richtung erkennbar. Es gelte nun, mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass für die Betriebe des Obstund Gemüsebaues eine verbesserte Risikoabsicherung durchgesetzt wird. Dazu zählen unter anderem die finanzielle Unterstützung über die GAK im Bereich der Sonderkulturen für Mehrgefahrenversicherungen, eine verbesserte Förderung von Forstschutzberegnungsanlagen sowie eine Risikoausgleichsrücklage.
Bei der Qualitätssicherung wurden die vorgesehenen Revisionen für die Leitfäden QS Erzeugung Obst, Gemüse und Kartoffeln und QS-GAP für 2019 von den Mitgliedern bestätigt. Eine weitere Aufsattelung von weitergehenden Anforderungen für die Zukunft sollte jedoch unterbleiben. Die Mitglieder des BOG stellten fest, dass die zur Verfügung stehende Pflanzenschutzmittelpalette immer weiter eingeschränkt werde und ein integrierter Pflanzenschutz damit kaum mehr möglich sei. An die Verantwortlichen in der Politik auf nationaler und europäischer Ebene wurde daher appelliert, die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln im Rahmen des Zulassungsverfahrens auf nationaler Ebene zu verbessern und auch die Genehmigung auf europäischer Ebene als Grundvoraussetzung für die Zulassung von Wirkstoffen nach vorne zu bringen. Dass die 70-Tage-Regelung 70 Tage unbefristet fortgeführt wird, begrüßten die BOG-Mitglieder und forderten, dass die Bundesregierung umgehend Absprachen mit Drittländern, z. B. mit der Ukraine, Weißrussland und den Westbalkanstaaten, zu treffen habe, um den Bestand an Saisonarbeitskräften für die Zukunft zu sichern. Über die Fortschritte beim Export von deutschem Obst und Gemüse in neue Zielländer konstatierten die Mitglieder, dass es nach wie vor schwierig ist, insbesondere die phytosanitären Anforderungen mit den Zielländern abzustimmen, um somit die Lieferberechtigung zu erhalten. Hier gelte es, gemeinsam mit der Politik und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Anstrengungen weiter zu forcieren, damit möglichst schnell neue Zielländer für die Lieferung von deutschen Äpfeln geöffnet werden können. (ZVG/BOG)
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