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BOG: Stechmann im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten
Intensiv erörterte der Vorsitzende des Bundesausschusses Obst und Gemüse, Jens Stechmann, mit den Bundestagsabgeordneten Carina Konrad und Dr. Gero Hocker die derzeitigen Probleme, Herausforderungen und Chancen des deutschen Obst- und Gemüsebaus. Dabei verwies Stechmann auf die Qualität, die die deutschen Erzeuger gerade im Obst- und Gemüsesegment den deutschen Verbrauchern anbieten. Spitzenqualitäten, so Stechmann weiter, seien aber nur dann möglich, wenn auch die Produktions- und Rahmenbedingungen für die Erzeugung bei Obst und Gemüse stimmen würden. Da gäbe es derzeit einige Defizite, die es zu beheben gelte. Insbesondere beim Pflanzenschutz, so Stechmann, sei die Zulassungssituation derzeit so miserabel, dass ein ausreichender Schutz der Kulturpflanzen oftmals nicht mehr gewährleistet ist. Es gelte, zusammen mit den Zulassungsbehörden für eine Entspannung der Situation Sorge zu tragen. Gerade auch bei kleinen Kulturen, den sogenannten Lückenindikationen, seien zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Das berufsständisch getragene Verbundvorhaben Lückenindikationen zu einer besseren Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln in kleinen Kulturen der Landwirtschaft und des Gartenbaus helfe zwar, allerdings seien Bund, Länder und die chemische Industrie hier gefordert, zusammen mit den Zulassungsbehörden sich gleichermaßen verstärkt in die Arbeit zum Schließen von Indikationslücken einzubringen. Auch bei den Saisonarbeitskräften, so Stechmann, seien in 2019 Engpässe zu erwarten, weshalb es unbedingt erforderlich sein werde, weitere Vermittlungsabsprachen mit Drittlandstaaten zur Beschäftigung von Saison- und Erntekräften zu treffen. Hinsichtlich der weiter festzustellenden Veränderungen bei den Klimabedingungen gelte es, die Betriebe mit einem ausgeklügelten Risikomanagement zu unterstützen. Neben einer finanziellen Unterstützung von Mehrgefahrenversicherung im Sonderkulturbereich gegen Hagel, Frost, Starkregen und Sturm gelte es, eine Risikoausgleichsrücklage einzuführen, die den Betrieben für eine Eigenvorsorge das notwendige Rüstzeug zur Verfügung stellen könnte. Darüber hinaus sei die Förderung von Frostschutzberegnungsanlagen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern noch breiter anzuwenden. Zu einer Verbes-serung der Situation in der Vermarktung könnte die Kennzeichnung der Herkunft der Rohwa-re von Verarbeitungserzeugnissen einen entscheidenden Beitrag leisten. Ähnlich wie bei frischem Obst und Gemüse, so Stechmann, sollte die verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft auf Verarbeitungserzeugnisse von Obst und Gemüse somit ausgedehnt werden.
Stechmann vereinbarte mit Konrad und Dr. Hocker den Dialog in Zukunft fortzusetzen.(Quelle: BOG)
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