Bayern: Frostschäden in allen Regionen

Die Frostnächte Ende April hatten für ganz Bayern gravierende Folgen. Alle Regionen Bayerns sind betroffen, sagt Helmut Jäger, Präsident des Bayerischen Erwerbsobstbau-Verbandes e.V.

In allen Teilen Bayerns beklagen Landwirte und Obstbauern massive Schäden nach den Nachtfrösten Ende April. © BBV.

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„In allen bayerischen Obstanbaugebieten sind die Schäden fast identisch. Vor allem Kirschen und Zwetschgen weisen sehr starke Frostschäden auf. Vereinzelt drohen uns Ernteeinbußen von bis zu 80%“, betont Jäger. Steinobst sei besonders stark betroffen, da es schon weit entwickelt war. Die kleinen, oft stecknadelgroßen Früchte, seien nicht selten anfälliger als die Blüte selbst. Beim Kernobst hingegen werden die Schäden nicht so gravierend sein.

Auch für die bayerischen Erdbeerbauern hat der Wintereinbruch fatale Folgen. Während die frostberegneten Pflanzen den Temperatursturz recht gut wegste-cken konnten, habe der Frost bei den Freilandpflanzen zugeschlagen. „Hier haben selbst die Vliesabdeckungen nichts genützt – sehr viele Blüten sind kaputt. Da die Erdbeeren nicht alle gleichzeitig blühen, kommen jetzt die Nachblüher und so wie es im Moment aussieht, sind hier keine Schäden aufgetreten.“ Ende der Woche kam in einigen Regionen auch noch Schnee dazu. Dieser dürfte die Ausfallquote weiter erhöhen. Helmut Jäger sieht vor allem das in diesem Jahr verfrüht eintretende Pflanzenwachstum als einer der Hauptgründe, weswegen so viele der Jungfrüchte und Blüten erfroren seien. Durch die bereits warmen Tage im März und Anfang April begann die Blütezeit in diesem Jahr viel zu früh. Normal wäre Anfang Mai.

Schäden im Ackerbau

Auch auf den Feldern hat der späte Wintereinbruch Spuren hinterlassen. Vor allem der Raps, zum Teil schon in der Blüte, zeigt Schäden. „Die Bestände se-hen nicht schlecht aus“, sagt Anton Huber, BBV-Ackerbaureferent. „Allerdings habe der Frost dem Raps geschadet, die erste Blütenebene ist abgefroren, hier ist keine Schotenentwicklung zu erwarten. Die Chancen auf gute Erträge stehen schlecht.“ Das Getreide ist durch die kühle Witterung im Wachstum verzögert, es habe schlecht bestockt, d. h. es zeigt wenig Seitentriebe. Unter der Kälte leidet auch bereits ausgesäter Mais – die Keimung verzögert sich angesichts der geringeren Temperaturen. „Wir wünschen uns jetzt vor allem wärmeres Wetter“, sagt Huber. Beim Niederschlag zeige sich in Bayern wieder einmal ein zweigeteiltes Bild. Während es in Südbayern in den letzten Wochen mehr als ausreichend geregnet hat, war es in Franken viel zu trocken. Die aktuellen Niederschläge in Nordbayern sind dringend notwendig. (BBV)

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