Anthurien: Farbe in den Großstadt-Dschungel

Wer glaubt, der Urban-Jungle-Trend wäre eine kurze Modeerscheinung gewesen, hat sich getäuscht. Seit nunmehr fast zehn Jahren stehen Zimmerpflanzen hoch im Kurs. Und dank zahlreicher Blogs und unzähliger Instagram Posts wächst die Community der Fans immer weiter.

Blüten und Farben sind im Urban-Jungle zum Glück kein Tabu mehr. Bild: anthuriuminfo.

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Tatsächlich tragen die sozialen Medien erheblich zum Hype bei, der heute um Monstera, Bogenhanf und Co. gerade bei jungen Menschen herrscht. Denn anders als in früheren Generationen, in denen Pflanzenfreunde nur ihren Gästen ihre Schmuckstücke präsentieren konnten, kann man heute mit wenigen Klicks seine gärtnerischen Indoor-Erfolge und Styling-Ideen mit der ganzen Welt teilen und bekommt dafür viel Lob und Anerkennung.

Beim Urban-Jungle-Trend geht es aber nicht nur um Ästhetik und schöne Fotos und Videos für Insta und TikTok. Wer mit Pflanzen lebt, weiß, dass sie die Atmosphäre in Räumen positiv verändern. Denn sie sind ein Stück Natur in unserer zunehmend technisierten und digitalisierten Welt. Zu Beginn des Trends vertraten viele Influencer die Meinung: je mehr Pflanzen, desto besser. Blühende Gewächse waren häufig allerdings nicht gemeint.

Stattdessen wurde ausschließlich auf unterschiedliche Blatt- und Wuchsformen sowie verschiedene Grüntöne gesetzt. Heute hat sich das geändert. Quantität steht nicht mehr im Vordergrund, sondern vielmehr Qualität. Lieber weniger Gewächse, diese aber bewusst ausgewählt, sodass man ihre Bedürfnisse kennt und erfüllen kann. Denn Pflanzen machen zwar glücklich, aber nur, wenn sie gedeihen und das heißt, dass man sich auch richtig um sie kümmert. Zugleich hat sich im Großstadt-Dschungel die Diversität durchgesetzt: Blüten und Farben sind zum Glück kein Tabu mehr - als besondere Highlights sind sie in dem blattgrünen Umfeld sogar herzlich willkommen. Kein Wunder also, dass gerade die exotischen, vielfältigen Anthurien auffallend punkten. Im Gartencenter oder beim Floristen gibt es längst nicht mehr nur die klassischen roten und weißen Sorten; hier findet man echte Besonderheiten sowie eine breite Palette an Farben und Formen.

Celebrate diversity

Ursprünglich stammen Anthurien aus den tropischen Bereichen Amerikas, der Südsee und der Karibik. Dort wachsen sie entweder auf dem Boden oder als Aufsitzerpflanze auf größeren Gehölzen. Forschungsreisende brachten sie im 19. Jahrhundert nach Europa und ihr Siegeszug als Zimmerpflanze begann. Besonders beeindruckend an den Exotinnen, die zwischen 40 und 100 Zentimetern hoch werden, ist ihr auffälliger Blütenstand. Er besteht aus einem Blütenkolben - gerade oder gebogen - und einem farbenfrohen Hochblatt, das je nach Sorte herz-, ei- oder bandförmig ist. Neben den Klassikern gibt es heute auch Exemplare in Creme, Hellgrün, Nugatbraun, Violett, Pink oder Orange. Bei manchen sind die Hochblätter auch mehrfarbig und zeigen interessante Muster.

Anders als viele andere Zimmerpflanzen müssen Anthurien nicht unbedingt am Fenster stehen. Sie fühlen sich auch an einem halbschattigen Standort wohl. Daher lassen sie sich in verschiedenen Bereichen der Wohnung in Szene setzen. Besonders schön sieht es aus, wenn man mehrere unterschiedliche Exemplare miteinander kombiniert. Bei guter Pflege können Anthurien viele Jahre alt werden und produzieren regelmäßig immer wieder neue Blütenstiele. Und selbst in den Zeiten, in denen sie einmal nicht blühen, brauchen sie sich mit ihrem festen, tiefgrün glänzenden Blattwerk nicht hinter anderen Pflanzen im Urban-Jungle zu verstecken. (GGP)

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