Abensberg: Beginn der Spargelsaison

Abensberg vermarktet seinen Spargel besonders findig: Selbst ein ehemaliger US-Präsident hat das "königliche Gemüse" aus Niederbayern schon gelobt. Die Anbaufläche wächst.

Ein "Ministerpräsident" zur Eröffnung der Spargelsaison 2018 in Abensberg: Kabarettist Wolfgang Krebs eröffnete in seiner Rolle als Double des neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder die Erntezeit des niederbayerischen Edelgemüses. Mit im Bild: der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft, der Kelheimer Landrat Martin Neumeyer sowie die niederbayerischen Spargelhoheiten. Bild: obx-news/Stadt Abensberg.

Anzeige

Schon die alten Griechen und Römer schätzten vor über 2.000 Jahren seinen Wohlgeschmack - doch war Spargel früher ein Privileg von Adel und Klerus sind die schlanken Stangen heute längst zu bezahlbaren "Stars im Gemüseregal" geworden. Da der durchschnittliche Spargel-Verzehr der Deutschen jedoch seit einigen Jahren auf hohem Niveau stagniert, lassen sich viele Spargelbauern für den Verkauf etwas einfallen. Besonders findig: Die bekannte Spargel-Region um das niederbayerische Abensberg, wo am 14.April die diesjährige Saison offiziell begonnen hat. Dort gibt es von Spargelpralinen über Spargelburger bis zu Spargelschnaps alles rund um das exquisite Gemüse. Mit Erfolg: In Abensberg hat sich die Anbaufläche in den vergangenen rund 20 Jahren mehr als verdreifacht auf derzeit über 300 Hektar.

Rund 1,5 kg Spargel verzehrt jeder Deutsche pro Jahr im Durchschnitt. Im Supermarkt landen dennoch lediglich 15 bis 20% der jährlichen Spargelernte. Der Rest wird ausschließlich von Landwirten direkt vermarktet. Besonders erfolgreich: Die niederbayerischen Abensberger Spargelbauern.

Denn der Abensberger Spargel hat es nicht nur in Deutschland zu erheblicher Bekanntheit gebracht. Sogar der ehemalige US-Präsident George Bush Senior hat den Wohlgeschmack des majestätischen Gemüses aus Niederbayern bereits in einem Brief an die "Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel" gelobt.

Etwa 90.000 Tonnen Spargel landen jährlich auf den Tellern der Deutschen, rund 1.200 davon kommen aus der Gegend um Abensberg, wo der Spargelanbau eine fast 300-jährige Tradition hat. Etwa 50 Landwirte bewirtschaften die sandigen Böden der Region und versuchen die Kunden mit geschicktem Marketing "bei der Stange" zu halten. Inzwischen ist der Abensberger Spargel von der Europäischen Union als geografisch geschütztes Anbaugebiet patentiert worden. Zukünftig sollen spezielle Analysenerfahren sogar "Etikettenschwindel" beim Abensberger Spargel aufdecken können. Forscher der Universitäten Hamburg und Tübingen arbeiten nach den Worten des Vorsitzenden der Abensberger Erzeugergemeinschaft, Martin Neumeyer, derzeit an verlässlichen Prüfmethoden, von denen Verbraucher und Spargelbauern gleichermaßen profitieren könnten.

Hauptgrund für den immer noch vergleichsweise hohen Preis des Edelgemüses ist der pflege- und arbeitsintensive Anbau. Die Spargelsprossen können erst drei Jahre nach der Pflanzung geerntet werden. Doch trotz wachsender Anbauflächen und steigender Absatzzahlen - eines will man selbst in Abensberg nicht: die Spargelsaison mit technischen Tricks verlängern. Wer in diesem Jahr etwas von dem "königlichen Gemüse" verspeisen möchte, hat noch rund zwei Monate Zeit: Am 24. Juni ist die Saison vorbei. (Quelle: obx)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.