Weg damit: Abfallentsorgung von Bauschutt und Grünschnitt

Grünschnitt und Bauschutt stellen aufgrund der typischerweise anfallenden Menge eine Herausforderung für viele Haushalte dar. Ein kluges Abfallmanagement in Haus und Garten trägt nicht nur zu mehr Ordnung bei, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz.

Je nach Art und Menge sind oft mehrere Container nötig. Bild: GABOT.

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Bauschutt: Überblick der Entsorgungsmöglichkeiten

Neben dem klassischen Bauschutt Container gibt es nicht viele weitere Möglichkeiten zur Entsorgung von Bauschutt. In den meisten Gemeinden kann an einem Wertstoffhof eine gewisse Menge abgegeben werden. Diese ist in der Regel begrenzt. Für viele schließt dieser Umstand bereits eine Anlieferung aus, da in Fällen von Gebäudesanierungen oder Abrissen große Mengen des Baustellenabfalls entstehen.

Containerlösungen reduzieren den Arbeitsaufwand

Während die eigene Anlieferung des Bauschutts an einer Verwertungsstelle mit einem immensen Aufwand verbunden ist, kann ein Bauschutt-Container wesentlich komfortabler Abhilfe schaffen. Die großen Behälter werden von einem Entsorgungsbetrieb angeliefert und zu einer vereinbarten Zeit wieder abgeholt. Das spart nicht nur Arbeit, sondern sorgt auch dafür, dass der Container für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht. Am Ende der vereinbarten Nutzungszeit steht die fachgerechte Entsorgung, die in Gänze von dem Entsorgungsbetrieb übernommen wird.

Der richtige Container für jedes Projekt

Bauschutt ist nicht gleich Bauschutt. Wegen der unterschiedlichen Vorgaben zur Verwertung und Entsorgung von Baustoffen können verschiedene Container gemietet werden. Je nach Anbieter stehen zum Beispiel Behälter für die Entsorgung von Holz, Sperrmüll oder aber auch bitumenhaltige Abfälle zur Verfügung. Hier ist der mietende Haushalt in der Verpflichtung, das richtige Angebot auszuwählen. Im Zweifel lohnt sich eine Beratung bei dem ins Auge gefassten Entsorgungsbetrieb. Weitere Abfallarten für die häufig Container bestellt werden können schlüsseln wir in der untenstehenden Tabelle auf:

Abfallart Merkmal Alternative
Bauschutt (sauber) mineralisch und frei von Tapeten-, Styropor- oder Holzresten Kleinmengen Wertstoffhof
Baumischabfall enthält mineralische Abfälle sowie Tapeten-, Styropor-, Erd- oder Holzreste Kleinmengen Wertstoffhof
Sperrgut / Sperrmüll Wohnmöbel und sperrige Einrichtungsgegenstände Sperrmüllabfuhr per Termin
Bitumenhaltige Abfälle Dachpappe und Stoffe, die aus Bitumengemischen bestehen Wertstoffhof
Elektroschrott Bestehend aus Geräten und Kabeln Recyclinghöfe, Wertstoffhof, Schrottsammler
Grünschnitt Pflanzen, frei von Erde, Kunststoffen und mineralischen Substanzen Wertstoffhof, Kompost

Grünschnitt: Entsorgungs- und Verwertungsmöglichkeiten

Während Bauschutt nur in Bauphasen anfällt, zieht in Haushalten mit größeren Gärten jedes Jahr ab April die immergleiche Frage ein: Wohin mit den Gartenabfällen? Der Gehölzschnitt wirft oft große Mengen an Ästen ab. Hecken, die bis zu zweimal im Jahr gestutzt werden, vergrößern das Volumen des Grünabfalls noch zusätzlich und Rasenschnitt fällt praktisch immer an – bis in den Herbst.

Auch hier sind Container ein sehr bequemer Weg, große Mengen dieses Abfalls loszuwerden. Doch wer ein wenig Zeit investiert, kann mit der Verwertung des eigenen Gartenabfalls Geld für Mulch sparen, den Wasserverbrauch im Garten reduzieren und sich selbst mit wertvollem Humus versorgen. Wie das geht, zeigen wir jetzt.

Mulchen statt entsorgen

Beim Mulchen wird eine Substanz mit großer Oberfläche genutzt, um die Erde in Beeten, auf Äckern oder anderen Bereichen abzudecken. Der sogenannte Mulch schützt die darunterliegende Erde vor der Sonneneinstrahlung, dem Wind und hohen Temperaturen, wodurch weniger Wasser verdampft. Gleichzeitig sollte das verwendete Material durchlässig für Regen und Gießwasser sein, sodass die Schicht wie eine Membran wirkt. Nicht alle Gartenabfälle können auf die gleiche Weise für das Mulchen verwendet werden.

Gehölzschnitt: Entsorgung vs. Verwertung

Im Falle von Ästen, Baumstämmen und anderen dickeren Grünabfällen ist vorheriges Häckseln notwendig. Wer bereits im Besitz eines Gartenhäckslers ist, kann diesen nutzen, um aus dem Gehölzrest grobe Schnitzel zu hacken. Diese eignen sich vor allem für Blumenbeete, Gemüsebeete, Hochbeete oder als Untergrund für naturbelassene Wege. Vorsicht: Manche Rhododendron-Arten sind sehr giftig. Wenn Haustiere oder kleine Kinder einen gemulchten Bereich betreten können, sollten die Abschnitte lieber über die grüne Tonne oder einen Grünschnitt-Container entsorgt werden.

Die Entsorgung von Gehölzresten

Um Platz in der grünen Tonne zu sparen, kann es hilfreich sein, einen Grünschnitt-Container zu mieten. Das ergibt vor allem Sinn, wenn es sich um besonders große Mengen an Ästen oder Stämmen handelt. Andernfalls kommt auch eine Verwertung auf folgenden Wegen infrage.

Verwertung Vorteil Nachteil Nachhaltigkeitsaspekte
Benjeshecke wird mit den Jahren zu einer natürlichen Hecke nimmt oft große Ausmaße an Gut für die örtliche Flora und die Fauna
Totholzhaufen lockt heimische Tiere an; bietet Unterschlupf wird oft als unansehnlich empfunden Gut für die örtliche Fauna
Feuer (Kamin) kostenloses Brennholz muss zwei Jahre durchtrocknen Nachhaltige Verwertung; erzeugt jedoch CO²-Emissionen
Feuer (Lagerfeuer) kostenloses Brennholz Holzhaufen sind der Unterschlupf vieler Tiere Nachhaltige Verwertung; muss vor dem verbrennen umgeschichtet werden; erzeugt CO²-Emissionen

Rasenschnitt: Entsorgung vs. Verwertung

Eine ähnliche Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten zeigt sich auch bei Rasenschnitt. Bei Rasenflächen ab 200 Quadratmetern wirft das regelmäßige Mähen Mengen ab, die nicht mehr nur über die grüne Tonne entsorgt werden können. Hier ist es zum einen möglich, die Abfälle über die städtischen Entsorgungsbetriebe zu entsorgen. Doch auch der Rasen kann hervorragend zum Mulchen verwendet werden. Hier gilt es Folgendes zu beachten.

Rasenschnitt zum Mulchen vorbereiten

Aufgrund des sehr hohen Wassergehaltes ist es notwendig, den Rasenschnitt vor dem Mulchen anzutrocknen. Dazu muss dieser an einem warmen und sonnigen Tag auf einer Fläche in einer dünnen Schicht verteilt werden. Hier sollte der Rasen liegen bleiben, bis sich die Halme verformen und anfangen, spröde zu werden. Dann heißt es umschichten und noch einmal warten. Ist der Rasen deutlich leichter als zuvor und hat sich die Farbe zu einem matten Grün hin verändert, kann er auf eine Beetfläche ausgebracht werden. Durch das Antrocknen vermeiden wir Schimmelbildung.

Gartenabfälle kompostieren

Wer seinen eigenen Humus herstellen möchte, kann außerdem aus allen Grünabfällen einen Komposthaufen anlegen. Wichtig ist, dass hier keine Speisereste aus der Küche verwendet werden. Diese schimmeln nicht nur schnell, sondern locken auch Ratten und Katzen an. Zudem sollte mit Brennnesseljauche als Starterkultur der Zersetzungsprozess in Gang gesetzt werden. Beim Aufschichten ist auf eine gute Durchlüftung des Haufens zu achten. Die Bakterien, die am Zersetzungsprozess beteiligt sind, sind auf eine ausreichende Sauerstoffzufuhr angewiesen.

Wer jedes Jahr seinen gesamten Grünschnitt kompostiert, erhält erstklassige Erde mit einer großen Menge an verfügbaren Nährstoffen. Der Kompost kann im Rahmen eines naturnahen Gartens einfach unter die Erde der Beete gehoben werden. Dann noch mulchen – fertig!

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