VGL BW: Die Bedeutung der grün-blauen Infrastruktur

Grün-blaue Infrastruktur gewinnt angesichts des Klimawandels in Kommunen zunehmend an Bedeutung. Sie verbessert nicht nur die Lebensqualität der Menschen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz. Dabei spielen mehrere Aspekte eine Rolle.

Die Pflege ist entscheidend für den öffentlichen Nutzen von Stadtgrün. Bild: BGL.

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Investitionen langfristig absichern!

Der Sommer ist angekommen und bestätigte bereits die Annahmen, dass neben Starkregenereignissen es auch in diesem Jahr in unseren Städten einige Wochen lang heiß und trocken sein wird. Die Erfahrung zeigt, dass die Menschen dann die Nähe zu Grünräumen, den Schatten großer Bäume oder die Kühle von Wasserflächen noch mehr als sonst zu schätzen wissen. Für die Kommunen werden das Gießen und Versorgen von Grünflächen in diesen sonnigen Zeiten zu einer umso größeren Herausforderung. Immerhin umfasst die lebendige, grün-blaue Infrastruktur der Städte und Gemeinden verschiedenste Formen von Freiräumen wie Park-, Spiel- und Sportanlagen, Straßenbegleitgrün und Uferräume bis hin zu Friedhöfen.

Qualitätssicherung und Wertsteigerung

Zu einer guten Grünplanung gehört heute mehr denn je eine standortangepasste und klimaresiliente Pflanzenwahl und unbedingt auch die Sicherung von Unterhalt und Pflege. Schließlich ist die Pflege entscheidend für den öffentlichen Nutzen von Stadtgrün und sorgt dafür, dass die Pflanzungen die erwarteten ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Leistungen für die Bevölkerung erbringen können. Auch der Bund der Steuerzahler empfiehlt regelmäßig, die Pflege von Stadtgrün so zu organisieren, dass sie den Werterhalt und die Funktionsfähigkeit langfristig sichert, ohne unnötige Mehrkosten zu verursachen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) drückt den gesellschaftlichen Wert von städtischem Grün in Zahlen aus: „Er liegt mit 1.049.000 Euro je Hektar Grünfläche weit über den 688.000 Euro an Kosten, die durchschnittlich für Bodenpreis und Pflege dieser Flächen angesetzt werden. Stadtgrün trägt zur Klimaregulation, Luftreinhaltung und Biodiversität bei. Geht diese Funktion durch mangelnde Pflege verloren, entstehen zusätzliche Kosten für Ausgleichsmaßnahmen und Gesundheitskosten.“ Genau deshalb rät der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (VGL-BW), bei den Entscheidungen zum Stadtgrün nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die Pflege- und Unterhaltungskosten im Blick zu haben. VGL-BW Vorstandsvorsitzender Martin Joos betont:„Unsere Fachbetriebe sind in der Lage, Städte und Kommunen bei der Pflege zu unterstützen. Wichtig ist, dass die Pflege mit hoher Qualität durchgeführt wird!“

Viele Möglichkeiten

Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das lebendige Grün in Städten und Gemeinden ein wesentliches Instrument zur Anpassung an den Klimawandel ist und dass es lohnt, sich dafür einzusetzen. Vielerorts wird die Ausweitung der Begrünung von Dächern und Fassaden diskutiert, aber auch das Pflanzen neuer Straßenbäume oder Staudenbeete, das Entsiegeln von Flächen und Schotterwüsten. Allgemein sind das Anlegen neuer Grünflächen und Blühstreifen ebenso wie der Erhalt von bereits bestehendem Stadtgrün zunehmend wichtige Themen in der Kommunalpolitik und -verwaltung. Martin Joos erläutert: „Es gibt keine pauschalen Lösungen für mehr Grün in der Stadt, je nach der baulichen Situation und den Eigentumsverhältnissen muss entschieden werden, welche Maßnahmen zielführend sind. Unsere Betriebe stehen hier mit ihrer Expertise für Anlage und Pflege des öffentlichen Grüns an der Seite der Städte und Gemeinden.“

Gemeinsame Anstrengung

Dass die Landespolitik wie die Kommunen in Baden-Württemberg großen Wert auf die Sicherung von Freiräumen für Natur und Erholung sowie zur Stärkung der Klimaresilienz legen, zeigt sich auch daran, dass hier viele Gartenschauen stattfinden und geplant sind: aktuell die Tal X Gartenschau 2025 in Freudenstadt und Baiersbronn, 2026 die Landesgartenschau Ellwangen, 2027 die Gartenschau in Bad Urach, 2028 die Landesgartenschau in Rottweil oder 2029 die Gartenschau in Vaihingen Enz. Die Landesgartenschau 2030 in Ulm ist eine Jubiläumsveranstaltung, denn vor 50 Jahren fand in Ulm die erste Landesgartenschau Baden-Württembergs statt. Bis 2036 sind die Gartenschaustädte ausgeschrieben, die Ausschreibung für 2037 bis 2041 folgt im Frühjahr 2026. Die vorausschauende Planung unterstreicht die Bedeutung der Schauen – denn sie sind langfristig angelegte und nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Stadt- und Regionalentwicklung. Auch, dass für private, gewerbliche und öffentliche Grünprojekte verschiedene Förderprogramme von EU, Bund, Land und Kommunen zur Verfügung stehen, ist aus Sicht des VGL-BW ein klarer Beleg für den politischen Willen zu mehr Grün im bebauten Raum. Martin Joos: „Wir sehen die großen Herausforderungen unserer Zeit als gemeinsame Aufgabe von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft und sind überzeugt, dass wir mit der grün-blauen Infrastruktur der Städte und Gemeinden einen wirksamen Hebel nutzen können.“

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