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Subtiles Orange im päpstlichen Blumenmeer
Am Sonntag, den 8. April, wird beim Blumenschmuck auf dem Petersplatz traditionsgemäß das päpstliche Weiß und Gelb vorherrschen. Der dosierte Einsatz orangefarbener Rosen gibt dem Ganzen aber auch eine subtile niederländische Note. In Anwesenheit zehntausender Gläubiger spricht Papst Benedikt XVI. den Segen ‘Urbi et Orbi’ im Anschluss an die traditionelle Ostermesse.
Millionen von Menschen verfolgen diese Feier am Fernseher. Die Niederlande wird weltweit wegen des jährlichen Beitrages am Blumenschmuck geschätzt.
Weiß und Gelb
In der päpstlichen Fahne stehen die Farben Weiß und Gelb für die silbernen und goldenen Schlüssel des heiligen Petrus. Diese Schlüssel sind Symbole für die irdische und die himmlische Macht. Beim Schmuck des Petersplatzes orientieren sich die niederländischen Arrangeure am Weiß und Gelb des päpstlichen Banners. In der heute geläufigen Farbsymbolik haben Gelb und Weiß noch immer eine enge Verbindung zu Ostern. Gelb steht für Licht, Glanz und Herrlichkeit; Weiß für Freude, Zugewandtheit und Liebe. Die Farben sind in jedem Jahr gleich, die Umsetzung ist aber jedes Mal eine andere. Chefarrangeur Charles van der Voort kann aus dem breiten Sortiment niederländischer Blumenzwiebeln, Blumen und Bäume in Weiß und Gelb immer eine andere Interpretation für die Altardekoration wählen. Für die Treppen und den Balkon, wo Platz für mehr Farbabstufungen ist, steht ihm im Prinzip das gesamte niederländische Zierpflanzenangebot zur Verfügung.
Seit 22 Jahren immer wieder anders
Das Angebot der Niederlande den Blumenschmuck auf dem Petersplatz zu gestalten, ist zu einer echten Tradition geworden. Deren Ursprung liegt 1985 in Utrecht. In diesem Jahr besuchte Papst Johannes Paul II. die Niederlande.Der aus Leiden stammende Arrangeur Nic van der Voort ergriff die Initiative und schmückte aus diesem Anlass das Podium auf der Jaarbeurs, dem Utrechter Messegelände, mit Blumen. Dies wurde sehr positiv gewürdigt und es folgte eine Einladung, im gleichen Jahr in Rom eine stilvolle Blumendekoration zur Seligsprechung des niederländischen Priesters Titus Brandsma zu gestalten. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Idee der jährlichen Blumenspende zu Ostern. Seitdem ist der niederländische Beitrag immer größer geworden. Neben und vor dem Altar sind im Laufe der Jahre zehn Terrassen gestaltet worden, die mit niederländischen Blumen und Pflanzen verziert werden. Die Zahl der Gestalter, die aus Freude an der Sache mitarbeiten, liegt inzwischen bei zwanzig.
Der Stolz der Branche
Das Blumenmeer auf dem Petersplatz erfordert eine lange und gewissenhafte Vorbereitung. Charles van der Voort erfährt dabei die Hilfe von Personen und Organisationen aus dem gesamten Zierpflanzenbau. Gemeinsam, durch das Profitieren vom fachmännischen Können eines jeden Beteiligten, arbeiten alle an der Vervollkommnung des Osterschmucks. Neben Fachwissen ist dabei Stolz eine der Triebfedern. Gemeinsam mit allen Anwesenden auf dem Platz genießt die gesamte Welt die niederländische Blumenpracht. Wenn Papst Benedikt XVI. auch in diesem Jahr wieder seinen Dank in Niederländisch formuliert, wird das “Bedankt voor de bloemen” alle niederländischen Anwesenden und Fernsehzuschauer mit Stolz erfüllen. Dann ist das Osterfest für einen kurzen Moment ein wenig holländisch gefärbt. (bbh)
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