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Pflanzenschutz in Bayern: Risiko deutlich gesunken
Der mehr als 100 Seiten umfassende Bericht dokumentiert den seit 2019 laufenden Prozess zur Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Bayern. Und er beschreibt die in den Bereichen Forschung, Bildung, Beratung und Förderung ergriffenen Maßnahmen. "Die eingesetzte Menge an Pflanzenschutzmitteln hat sich zwar zuletzt nicht weiter verringert. Aber viel wichtiger ist: Das theoretische Risiko, das von diesen Mitteln für Mensch, Tier und Umwelt ausgehen können, haben sich deutlich reduziert. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung" betonte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Grundlage des Berichts sind Daten aus den Jahren 2014 bis 2023 zu den Kulturen Mais, Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Winterraps, Zuckerrüben, Kartoffeln, Äpfel, Weinreben sowie Hopfen. Erstmals wurden dafür Ergebnisse aus dem "Pflanzenschutzmittel-Messnetzwerk Bayern" herangezogen. Der Vergleich mit Marktforschungsdaten zeigt eine hohe Verlässlichkeit und schließt die bisher bestehende Erhebungslücke. Die Bewertung der Risiken, die von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ausgehen können, erfolgte nach dem europaweit verwendeten "Harmonisierten Risikoindikator 1" sowie dem in Dänemark entwickelten „Pesticide-Load-Indikator" (PLI). Zentrale Ergebnisse des Berichts: Die eingesetzte Menge chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in den wichtigsten Kulturen lag 2023 rund 18% unter dem Mittel des Referenzzeitraums von 2014 bis 2018 und damit nur leicht über dem Vorjahr. Der „Harmonisierte Risikoindikator 1“ fiel 2023 um 60% geringer aus als im Referenzzeitraum. Der „Pesticide-Load-Indikator“ verringerte sich insgesamt um 71% – maßgeblich durch einen Rückgang von 79% im Teilbereich Umweltverhalten. Die potenzielle Gefährdung von Bienen durch akute Toxizität sank um 58%, die Gefährdung von Regenwürmern um 46%. Mit Blick auf die kommenden Jahre unterstrich Ministerin Kaniber: "Unser Ziel bleibt klar: Wir wollen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter reduzieren, vor allem mögliche Risiken konsequent minimieren und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaft sichern. Dabei setzen wir auf Forschung, Innovation, Beratung und Förderung. Nur so gelingt uns ein nachhaltiger Pflanzenschutz, der den Interessen von Umwelt, Landwirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen gerecht wird."
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