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Niederlande: Hitze drückt Blumenexport
Die heiße Sommerperiode setzte den Exportwert von holländischen Blumen mit einem Minus von 6% im Juli unter Druck. Pflanzen litten weniger und die exportierenden Großhändler konnten laut den Exportstatistiken von Floridata bis einschließlich Juli sogar ein Plus von 4% verzeichnen. Der Pflanzenexport entwickelte sich dieses Jahr strukturell insgesamt besser als der Blumenexport. In den ersten sieben Monaten liegt das Exportniveau mit 3,8 Mrd. Euro fast auf dem gleichen Level wie im Vorjahr.
Pflanzen besser als Blumen
Nach einem schwierigen Frühjahr mit einem Kaltstart hat sich der Markt für Indoor- und Gartenpflanzen deutlich über den Erwartungen erholt. Im Ergebnis heißt das, dass es den Pflanzen in diesem Jahr mit einem um fast 3% höheren Verkaufswert besser geht, während Blumen knapp 2% zurückbleiben. "Nach einem Kaltstart für die Pflanzen kam ein heißer Sommer für die Blumen. Das zeigt die Abhängigkeit zum Wetter, aber auch die Qualität und Anpassungsfähigkeit der niederländischen Großhändler, damit umzugehen", sagt VGB-Direktor Matthijs Mesken.
In keinem der Top-10-Verkaufsziele für Schnittblumen konnte im Juli ein höherer Exportwert erreicht werden. Bei nahezu gleichem Volumen schrumpfte der Verkaufswert aufgrund niedrigerer Preise pro Stiel. Bis einschließlich Juli werden nur Polen und Russland im Marktsegment Blumen ein Plus verzeichnen.
Während bei Blumen nur zwei Top-10-Länder im Plus lagen, war es Pflanzen genau umgekehrt: Nur das Vereinigte Königreich und Schweden sind bis Juli hinter den Vorjahreszahlen zurück geblieben.
Exportwert in Summe stabil
Da der Rückgang im Blumenexport kleiner ist als das Wachstum im Zimmer- und Gartenpflanzensegment liegt der Exportwert insgesamt mit 3,8 Mrd. Euro praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. "Und wir sind durchweg positiv gestimmt. Wenn die Wirtschaft im Allgemeinen weitergeht, gibt es ausreichende Wachstumschancen. Deshalb konzentrieren wir uns auch darauf, mehr Länder zu erreichen", sagt Dennis de Boer, Geschäftsführer von Hans Visser Bloemen.
Der positive Effekt der Marktspreizung zeigt sich auch in den Exportstatistiken. Die Top 10 Verkaufsdestinationen - die 80% des Exportwertes ausmachen - mussten bis einschließlich Juli 1% abgeben. In den anderen Ländern verzeichneten die Exporteure einen Anstieg von 4%, der den Verlust in den Top-10 kompensierte.
Die große Spannung im Markt zeigt sich aber auch darin, dass sechs der Top-10-Länder bis Juli im Minus sind. Vor einem Jahr galt das nur für das Vereinigte Königreich. "Und dieses Jahr ist es nicht einmal England das enttäuscht", sagt Aad van Duyn von der Firma P. van Dam mit Verweis auf den Rückgang von 3% bis einschließlich Juli auf 513 Mio. Euro. "Wir schauen mit Angst und Bangen auf den Brexit. Gibt es Einfuhrzölle? Wie wird die Gesetzgebung sein? Das wissen wir noch alles nicht".
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