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NEPG: Endgültige Zahlen für die Ernte 2019
Die NEPG, der Verband der nordwesteuropäischen Kartoffelanbauer, erwartet, dass im Jahr 2020 die Konsumkartoffelfläche in den fünf führenden nordwesteuropäischen Kartoffelländern erneut wachsen wird. Bei normalen Vegetationsbedingungen wäre ein Überangebot unvermeidlich, was für die Erzeuger zu einem Preisdruck auf dem freien Markt führen würde.
In den letzten 5 Jahren ist die Kartoffelfläche in den Mitgliedsländern der NEPG um 9% auf 563.000 ha gewachsen. Obwohl die Nachfrage aus der verarbeitenden Industrie und in geringerem Umfang auch der Export von Frischkartoffeln zunahm, wird dieser Trend von der NEPG als riskant eingestuft. Auf Grund der Tatsache, dass weniger Zuckerrüben angebaut werden und beispielsweise in den Niederlanden die Viehbestände abnehmen, und damit mehr Flächen verfügbar werden, könnte sich dieser Anstieg noch verstärken. Im Jahr 2019 verzeichneten alle Länder eine Flächenausdehnung gegenüber dem 5-Jahres-Durchschnitt, wobei Frankreich und Belgien an der Spitze standen. Der niedrigste Anstieg von 1,2% wurde in Großbritannien verzeichnet.
Durchschnittliche Ernte
Die letzte Ernte in den NEPG-Ländern war mit 26,9 Mio. Tonnen durchschnittlich. Die NEPG schätzt, dass sich noch 1 bis 2% aller Kartoffeln im Boden befinden, einige Erzeuger ernten noch. Die Qualitäten in den Lägern sind gut, obgleich einige Probleme mit frühzeitiger Alterung und der Backfarbe gemeldet werden. Die Exporte sind auf dem Niveau der Vorjahre oder höher als üblich. Die aktuellen Preise sind in den meisten NEPG-Ländern stabil mit einem leichten Aufwärtstrend.
Steigende Produktionskosten und höhere Risiken
Die Produktionskosten für die Erzeuger sind bereits gestiegen: Durch schwierigere Bedingungen während der verzögerten Ernte, zusätzliche Trocknung bei der Einlagerung, mehr Wasch- und Fäulnisverluste bei einigen Sorten usw. Laut einer aktuellen Berechnung des niederländischen Ackerbauverbandes (NAV) werden vor allem die Einlagerungskosten um 3,00 Euro/dt steigen. Nach Einschätzung der NEPG spiegeln die ersten Industrieverträge, die in den vier Ländern des Kontinents abgeschlossen wurden, diese Situation nicht wider. Aufgrund des Trends zur weiteren Flächenausdehnung fühlen sich die Verarbeiter sicher, ihre Kontrakte zu erhalten, auch wenn ein Ausgleich für die zusätzlichen Kosten der Erzeuger nicht gegeben ist. Die Kartoffelerzeugung birgt zudem immer höhere Risiken, die hauptsächlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind, aber auch neue Herausforderungen, z. B. neue Schädlinge, zunehmende Klimarisiken, strengere Rechtsvorschriften für Pflanzenschutzmittel usw. (NEPG)
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